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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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blitzten rötlich auf, dann jagte sie ihre Fänge in den Beutel, ohne sich von den anwesenden Zuschauern beeindrucken zu lassen. Sie wussten alle, was sie wirklich war und hatten sie auch schon Kehlen von Gegnern zerfetzen sehen. Gut alle bis auf einen.
    „Abtrünnige?! Es kommt wohl darauf an, von welcher Warte aus man das betrachtet.“, lächelte Mina müde, nachdem sie den Beutel geleert und achtlos in die nächste Ecke gepfeffert hatte. Obwohl sie länger in der Neuzeit gelebt hatte als im viktorianischen England, klang sie manchmal immer noch nach dem unwissenden kleinen Ding, das sie damals gewesen war.
Hagen stellte sich plötzlich mit vor der Brust verschränkten Armen an ihre Seite und es fehlte nur noch, dass er wie ein wilder Stier schnaubte. Er hatte noch die Speziallampe, die er für den Nahkampf entwickelt hatte in der linken Hand und schien zu überlegen, den Krieger damit ärgern zu wollen. Mina seufzte, da sie heute Abend alle genug eingesteckt hatten. Aber sie würde sich hüten, Hagen durch eine laute Äußerung in seiner Männlichkeit zu verletzen. Er hatte schon oft genug bewiesen, dass er ein guter Beschützer und gefährlicher Gegner war.
    „Es ist mir ein Vergnügen, Lady!“
    Rys deutete eine Verbeugung an. Seine Augen blieben jedoch genauso kühl wie bei der Musterung des Raumes. Die Zeiten, in denen man Jungfrauen aus Nöten rettete, waren längst vorbei und hatte seiner Meinung nach sowieso nie stattgefunden. Es ging einzig und allein ums Überleben und um die Pflichten als Krieger. Deswegen bekam Mina das künstliche Blut. Ein Samariterdienst, der sicher nicht als Beginn einer wunderbaren Freundschaft gemeint gewesen war.
Zu ihrem Glück war sie so klug, dergleichen ebenfalls nicht zu erwarten. Glatzkopf dagegen schien ein ganz besonderes Verhältnis zu ihr zu haben. Rys ließ das Spielzeug in dessen Hand nicht eine Sekunde lang aus den Augen und würde nicht zögern, ihm diese abzuschlagen, wenn er damit auch nur einen blöden Trick versuchte, um einen Krieger zu überlisten.
Es war keine dumme Idee von Nathan gewesen, sich Rückendeckung zu holen. Die ganze Bande hier war ihm überhaupt nicht koscher und die kleine Lady wurde doch tatsächlich forsch, nachdem sie ihren Durst gestillt und das Plasma in ihrem Körper die Zellen zur Heilung angetrieben hatte.
    „Es war eigentlich nicht geplant, die Veranstaltung für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, auch wenn sie so offensichtlich prominent ist.“, antwortete Mina mit einem zuckersüßen Unterton in der Stimme, von dem sie wusste, er würde zumindest Manasses auf die Palme treiben, obwohl er es niemals deutlich an die Oberfläche treten lassen würde.
    „Und da mein Aufenthalt in der Stadt nichts mit Ihren speziellen Aufgaben zu tun hat, habe ich mir erspart, meine Karte bei Ihnen zu hinterlegen, auch wenn Sie das als Affront auffassen mögen. Ich bin nicht dazu verpflichtet. Und ersparen Sie mir Belehrungen, ich habe jede Variation davon schon mehr als hundert Mal gehört. In jedem Fall wären Sie viel zu spät gekommen, um eingreifen zu können. Und Sie wären ja auch nicht unseretwegen gekommen. Warum sollten Sie auch?!“
Mina warf Cat einen kurzen Seitenblick zu und sah dem Krieger dann wieder fest in die Augen. Hier vor ihren Leuten würde er ihr… wie nannte Morris das noch? ... nicht ans Bein pinkeln. Sie war nicht erst seit gestern eine Jägerin und tat alles, um die Menschen, die mit ihr zusammen arbeiteten, zu schützen. Der Job war und blieb für sie lebensgefährlich, hier machte sich keiner Illusionen, einen entspannten Lebensabend zu erreichen.
    „Wenn mir der Sinn nach Belehrungen stehen würde, dann hätte ich Sie schon längst übers Knie gelegt, Ihre Freunde irgendwo angekettet und mit einem Vortrag über Recht und Unrecht begonnen, den Sie so ganz sicher noch nie in Ihrem Leben gehört haben, Miss.“, erwiderte Rys trocken.
    „Aber in der Tat...“, und damit lächelte er böse, während er genau den gleichen zuckersüßen Ton anschlug, den sie vorgab. „...Ihr Schicksal kann uns gerade nicht egal genug sein. Wir sind wegen ihr hier.“ Er deutete auf Cat, die das verdammte Glück hatte, mit Nathan und nicht mit ihm zusammen zu sein, weil er ihr dermaßen die Leviten gelesen hätte, dass sie nie wieder nach Sonnenschein gefragt hätte.
    Eine Lost Soul und sei sie noch so alt und weise, fuhr ihm nicht über den Mund. Das brachte ihn genauso auf die Palme wie den Krieger aus Europa. Natürlich kein

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