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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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diesmal aber nicht, da sie ihn nicht unnötig provozieren wollte. Sie hatte nicht vergessen, wie wütend Manasses gewesen war, als er feststellen musste, dass seine Pläne bezüglich Raziel und Catalina nicht fruchten würden. Nur deswegen wusste sie mehr über Catalina aber sicher nicht ganze Wahrheit. Und sie unterschätzte Jagannatha nicht, dessen Fähigkeiten beinahe schon beängstigend waren. Wäre er auch noch mit Manasses’ Persönlichkeit ausgestattet, hätte Mina samt ihrer Truppe bestimmt schon die Flucht ergriffen. Nicht dass sie daran glaubte, das schaffen zu können, wenn er es nicht zulassen wollte.
    Allerdings hatten die beiden Frauen die Rechnung ohne den jungen Mann gemacht, der sich ebenfalls vom Boden aufrappelte und dabei die Hilfe des eifrigen Arztes ausschlug. Seine Miene war düster trotzig, so dass die Verunstaltungen auf seiner linken Gesichtshälfte noch deutlicher hervortraten. Er wäre eigentlich ziemlich gut aussehend, doch die leicht eingefallene Wange mit den Vernarbungen verlieh ihm immer einen ziemlich abweisenden Gesichtsausdruck.
    „Ich stehe unter niemandes Schutz! Ich kann für mich alleine sprechen. Meine Einreisepapiere lauten auf den Namen Vulcan Tate… Überrascht? Dein kleiner Trick funktioniert nicht immer! Außerdem erinnert man sich an dich, wenn man dich einmal gesehen hat. Vielleicht hättest du dann und wann deine Frisur verändern sollen, es gibt nicht viele Frauen mit genau diesem Farbton in den Haaren… Ist es nicht ein günstiger Zufall, dass man mich geschickt hat? Die anderen hätten ganz sicher die Gunst der Stunde genutzt und dich einfach hinterrücks erschossen.“
Er sprach zwar mit Catalina, doch seine Augen hefteten sich an den Mann in den Priestergewändern, was man nur als Blasphemie bezeichnen konnte. Der war so wenig ein Mann Gottes, dass seine Tarnung ziemlich lächerlich auf ihn wirkte. Was wollte er damit bezwecken? Solche Spielchen hatte ein mächtiger Vampir doch gar nicht nötig.
    Cat war sprachlos. Er… Vulcan war ihr gefolgt? Hatte er den offiziellen Auftrag, sie zu töten? Wären keine anderen Zuschauer anwesend, hätte sie gerade den Halt unter den Füßen verloren und wäre zu Boden gegangen, weil ihre Knie sich plötzlich wackelig anfühlten. Ein weiterer Druck auf die Wunde verschaffte ihr den nötigen Kick, um nicht einzuknicken und genug Schritte zu tun, um sich zwischen Nathan und Vulcan zu stellen, auch wenn es ihn nicht unbedingt schützen würde. Nathan musste schließlich weder berühren noch sehen, was er Kraft seiner Gedanken tat.
Allerdings schnaubte der Junge nur verächtlich, stellte sich breitbeinig hin und streckte die Hände zur Seite, obwohl es ihn tierisch schmerzen musste mit den lädierten Rippen, seinen Körper so anzuspannen.
    „Na, los! Ich bin unbewaffnet… Und selbst wenn, kannst du mich doch mit Leichtigkeit fertig machen. Vollende doch, was du in der Nacht vor deiner Flucht begonnen hast. Nur zu! Die Nummer mit der Hypnose war wirklich lächerlich! Wäre es nicht effektiver gewesen, meine linke Gesichtshälfte der anderen anzupassen? Oder vielleicht den Mund aufzumachen und mit mir zu REDEN?!“, peitschte seine Stimme in kaum gezügelter Wut aus ihm heraus und dabei schlich sich ein leichtes Rollen in seine „R’s“, so dass man nun eher hören konnte, wo seine Wurzeln lagen.
    Cat wollte sich gern irgendwo abstützen oder sich an etwas festhalten. Er klang beinahe so, als wäre er enttäuscht, dass sie ihm nicht vertraut hatte. Aber wie hätte sie das tun sollen, ohne sich dabei in größte Gefahr zu begeben? Er hätte doch niemals verstanden… oder doch?
Sie betrachtete seine linke Wange mit einem schmerzlichen Ausdruck in den Augen. Sie hätte doch niemals die Hand gegen ihn erheben können. Niemals! Und das würde auch kein anderer hier tun oder sich ihrem Zorn stellen müssen.
    „Und du...“ Nathan deutete auf den Jungen, der angeblich niemand war und unter Minas Schutz stand aber keinen wollte. „...sprich nicht so mit deiner Schwester oder du wirst mich kennen lernen, Freundchen.“
Seine Augen glühten abermals rot auf. Doch um den Jungen übers Knie zu legen, brauchte er seine Fähigkeiten nicht. Noch war er älter und erfahrener als dieses unter blutrünstigen Jägern aufgewachsene Bübchen hier.
    „Schwester?!“ Rys stand das Fragezeichen deutlich ins Gesicht geschrieben. Er sah von Vulcan zu Cat zu Nat und wieder zurück.
„Ach du Scheiße!“, grollte er und zuckte dann mit den Achseln,

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