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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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doch bevor das arrangiert werden konnte, war sie weiter gezogen. Mina fühlte sich durch ihr Schicksal seltsam berührt. Wäre sie fähig, Kinder zu kriegen, dann könnte das Mädchen ihre Tochter sein. Zudem hatte sie das Herz auf dem rechten Fleck. Sie würde niemals vergessen, wie selbstlos sich Cat in den Kampf gestürzt hatte, um sie und ihre Leute zu schützen. Armes, armes Kind!
    . . .
    Vulcans linker Mundwinkel zuckte unwillkommen, als er Catalinas hoffnungsvollen Blick auffing. Der Nervenschaden war nicht unbeträchtlich gewesen und er konnte froh sein, dass nichts Schlimmeres als dieser kleine Tick übrig geblieben war, den er nur schwer unterdrücken konnte.
Sie sah einfach nur erbärmlich aus. Es war nichts mehr von der mächtigen Löwin übrig oder von der wilden Kämpferin. Er sah einfach nur das Mädchen, das oben auf den Zinnen des elterlichen Schlosses stand und träumerisch in den sich verdunkelnden Himmel blickte. Sie hatte nicht seinen Traum geträumt, wie er damals geglaubt hatte.
Wahrscheinlich hatte sie sich meilenweit weg gewünscht. Irgendwohin, wo sie ein Kind sein konnte, wo man sie nicht als Kampfmaschine betrachtete, wo man sie liebte. Und er hatte sie wegen des angeblichen Auftrages angelogen und hatte dafür beinahe mit ihrem und seinem Leben bezahlt.
Trotzdem rührte sich Vulcan nicht. Die Kluft zwischen ihnen war einfach zu groß. Sie war nun ein Vampir und er immer noch ein Jäger, der in den Augen dieser Leute auf der falschen Seite kämpfte. Eigentlich war er hier mit dem Auftrag, die in den Augen seiner Leute abtrünnigen Jäger auszuspionieren. Offiziell jedenfalls. Tief in sich drin hatte er nur Catalina finden wollen und sich hier Hilfe erhofft. Dass er sie hier wirklich finden könnte, hätte er niemals gedacht.
    . . .
    Cat wehrte sich nicht, als Nathan sie von den Füßen fegte. Sie war viel zu sehr von den Vorwürfen ihres Bruders abgelenkt und fühlte sich auch zu schwach, um Abstand zu ihm zu halten, obwohl er sicher wütend auf sie war. Sie hatte doch nur einen alten Freund treffen und einen lustigen Abend verbringen wollen.
Nathans Worte überraschten sie und auch die zärtliche Geste, mit der er ihr Haar zur Seite schob. Sie blickte beinah verzweifelt zu ihm auf und sah dann zur Seite, wo sie Dragomirs Blick suchte. Er mochte den Namen nicht, aber sie hatte ihm schon immer den Vorzug gegeben, weil sie ihn in das rumänische Kosewort für „Liebling“ umformen konnte. Wie gut hatte es sich immer angefühlt, den kleinen Bruder im Arm zu halten, wenn er es zuließ. Das war viel zu schnell vergangen, weil er ja ein großer und starker Jäger werden wollte. Vulcan also. Vulcan Tate . In ihre Augen stiegen erneut Tränen auf, weil sie gerade die absurde Hoffnung hegte, die Wahl seines Nachnamens hätte irgendeine tiefere Bedeutung für ihn.
    "Drag … aaahhh…“ Cats Stimme kippte, als sie das Kosewort erneut aussprechen und die Hand nach ihm ausstrecken wollte. Sie verfiel in ein lang gezogenes Stöhnen und ihr Körper wand sich in heftigen Krämpfen, so dass Nathan sie nicht mehr auffangen konnte. Sie knallte mit dem Rücken schwer auf die Tischplatte und ihr gesamter Körper wurde von Spasmen durchzuckt. Sie suchte Halt und dann hörte man ein schaurig hohes Kratzen von Krallen, die sich durch das harte Holz der polierten Tischplatte bohrten und dabei tiefe Furchen hinterließen. Ihre Hände hatten sich in die Pranken der Löwin verwandelt und das tiefe Aufstöhnen klang am Ende wie das gepeinigte Gebrüll einer Löwin.
Ihr Oberkörper zuckte nach oben und fiel dann wieder schlaff auf die Tischplatte zurück, wo Cat hechelnd liegen blieb. Sie versuchte, die weitere Verwandlung zu unterdrücken, weil sie nicht sicher war, die anderen in diesem Zustand nicht anzufallen. Sie wäre dann eine unberechenbare Bestie.
    Nein… Nein… Dragomir soll mich nicht so sehen! Nein… , dachte sie wie in einem Fieberwahn gefangen und vergaß dabei, dass er schon das Schlimmste mitbekommen hatte.
    „Nathan… Ich… brauche… Nico… Nico…“, bat sie mit abgehackter Stimme, wobei ihre Lider unruhig über der stark geweiteten, elliptisch geformten Pupillen flatterten.
    Rys ging sofort wieder in eine angespannt wachsame Haltung über. Die Hand an der Waffe, nicht zulassend, dass jemand der anderen seinen Bruder daran hindern könnte, sich um dessen Soulmate zu kümmern. Doch auf den Gesichtern der Jäger und der Lost Soul spiegelte sich das gleiche Entsetzen wider, das die beiden

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