Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
vor der breiten Brust. Er musste sich nicht hinter diesem Kerl verstecken, der seine Verlobte (was er nicht unbedingt glaubte) am liebsten an den Haaren nach Hause geschleift hätte. Das würde Romy kaum passen.
Sogar als unerfahrene 22-Jährige hatte sie sich ungern sagen lassen, was sie zu tun hatte oder mit wem sie ihre Freizeit verbringen sollte. Befehle nahm sie nur entgegen, wenn sie beruflicher Natur waren. Privat konnte sie durchaus ein kleines, fauchendes Kätzchen werden und ihre Krallen ausfahren. Okay, völlig falsches Bild. Das half ihm gerade nicht weiter, weil sie einfach verschärft aussah. Ein bisschen zerzaust, mit leuchtender Haut, die sich noch weicher als früher anfühlte und diesem „Rette-mich“-Blick in den Augen, der jedoch auf keinen von ihnen im Speziellen gerichtet war. Zu schade.
„Es könnte durchaus noch länger dauern, Mr. Harper , wir haben schließlich noch nicht einmal richtig angefangen. Ich bin durchaus in der Lage, Romys Sicherheit zu gewährleisten, falls Ihnen das Sorgen machen sollte.“
Beinahe hätte er hinzugefügt: Ich kann sie auch gern ins Bett bringen, nur um sicher zu gehen, dass sie dort wohlbehütet ankommt.
Seine braungrünen Augen blitzten angriffslustig auf, weil von dem Mann irgendeine Schwingung ausging, die ihm gehörig auf den Senkel ging. Etwas nicht Greifbares aber irgendwie aufdringlich.
„Sagen Sie Rys, bitte! Wir sind doch hier unter Freunden .“ Chryses wandte Brock erneut den Kopf zu und schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln, dabei zeigte er jetzt ein bisschen Zähne und hätte ihm zu gern einen seiner kleinen spitzen Anhängsel präsentiert. Und wo er gerade bei spitz angelangt war, sollte Brock weiterhin so lüstern aus der Wäsche schauen, dann würde ihm Rys gern weiterhin süß lächelnd in den Arsch treten.
„Wissen Sie, wir sind alte Kollegen. Aus Reno. Das war eine nette Überraschung, sie hier wieder zu sehen. Wir haben früher mal an einem Fall zusammen gearbeitet. Beim Plaudern über die alten Zeiten haben wir anscheinend die Zeit vergessen.“, setzte Brock locker hinzu, als könnte ihn kein Wässerchen trüben. Im Gegensatz zu Romy konnte er lügen, dass sich die Balken bogen, ohne dabei mit der Wimper zu zucken.
„Wir waren ein perfektes Team, es ist schön, die alten Zeiten wieder aufleben lassen zu können!“
„Reno? –Ach, ich war auch mal dort. Lang ist’s her.“
Ja, und er hatte dort ziemlich düstere Ecken ausgeräuchert. Das hatte der Bulle bestimmt noch nicht erlebt. Wenn er davon sprach, etwas ausgeräuchert oder ausgehoben zu haben, dann kaum mehr als ein Marshmallow am Stöckchen aus einem kleinen Lagerfeuer. Rys und die Jungs dagegen... wieder dieses zuvorkommende Lächeln in seinem Gesicht, das seine Augen hinter der Brille nicht erreichte und Brock hoffentlich stark irritierte... hatten ganze Barbecues abgehalten.
Brocks Mundwinkel verzogen sich nicht zu einem Lächeln, es war vielmehr ein Ausdruck, als hätte er Zahnschmerzen. Richtig, von dem süßen Lächeln dieses Riesenarsches bekam man Karies allein schon durchs Hingucken. Seine Augen wurden schmäler, als er erwähnte, selbst einmal in Reno gewesen zu sein. Noch zu Romys Zeiten? Kannten sie sich schon länger, war er der Grund gewesen, dass sie hierher gezogen war?
Nein, er wusste, dass sie ihre jüngere Schwester gefunden hatte. Die verlorene Schwester, Rebeka. Sie hatte sich so sehr gewünscht, jemanden auf der Welt zu haben. Am liebsten hätte er sie gleich darauf angesprochen und ihr gesagt, wie sehr es ihn freute, dass sie endlich fündig geworden war, aber sie standen ja hier unter der Beobachtung eines Geiers, also ließ er es bleiben.
„Romy hat mir nie von diesen alten Zeiten erzählt. – Aber ich muss ihr vielleicht zugutehalten, dass ich sie auch nur selten danach frage.“
Das klang, als wäre Rys nicht im Mindesten daran interessiert, was in Romys Vergangenheit passiert war. Das stimmte nicht. Das wusste Romy, aber Brock ging das nichts an. Rys ließ ihr die Zeit, sich selbst zu offenbaren und gerade eben erst hatte er wieder eine dieser Erlebnisse mit ihr geteilt, die weit über alles Körperliche zwischen ihnen hinausgingen. Ihre Trauer, ihren Schmerz und den Verlust, den sie gemeinsam hatten. Malakai .
Rys war nicht so vermessen, in Brocks Worten auch nur irgendeine sexuelle Anspielung zu sehen. Sollte seine Soulmate ihm irgendetwas mitzuteilen haben, dann würde sie es freiwillig tun. Eben weil sie nicht ausstehen konnte, wenn
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