Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
er zu sehr drängte. Dabei gab es aber doch eine ganz dringende Angelegenheit. Und zwar die, den selbstüberzeugten Inspector loszuwerden.
Rys wünschte sich, Nathan oder Theron als Begleitung dabei gehabt zu haben. Dann wäre die Begegnung mit Brock wirklich nur von kurzer Dauer. Die beiden hätten sich garantiert darauf verstanden, sein Gehirn gründlich vom Qualm seiner Zigarette zu befreien und tatsächlich auf Arbeit zurück zu polen. Rys fand mit seinen Fähigkeiten leider kein Durchkommen. Das Gehirn des Cops war genauso wie seine Fassade und der von Ray zum Download bereitgestellte Lebenslauf. Aalglatt.
Aber Theron war seit zwei Nächten nicht mehr in der Fortress gewesen (was Rys mittlerweile sehr persönlich nahm, weil er sich unbedingt mit ihm aussöhnen wollte, sobald er zurück war) und Nathan hatte alle Hände voll zu tun, die Krieger zu koordinieren und seine kleine Raubkatze unter Kontrolle zu halten. Ash wäre als geübter Rausschmeißer auch eine Option gewesen, aber Wendy war reifer als reif und um ihrem Soulmate wenigstens eine Nacht etwas Ruhe zukommen zu lassen, wollte sie sich beim Sonnenkönig Ablenkung suchen. In Ash’ Begleitung natürlich. Sicher war sicher.
Somit stand er allein da und konnte nur hoffen, dass seine aufeinander reibenden Kiefer dieser Belastung standhielten. Es war schwer, nicht die Geduld zu verlieren, wenn man ebenfalls gebunden war und die Symptome der Affectio seiner Soulmate absorbierte und teilte. Man musste freundlich sein, das Spiel mitspielen und... Rys Zähne knirschten immer heftiger... aushalten, was sich einem frech vor die Nase setzte und irgendwie Eindruck zu schinden versuchte.
Romy zwang sich zu einem Lächeln, das ihr Gesicht zu spalten schien. Brock hatte einfach eine nachvollziehbare Erklärung aus dem Ärmel gezaubert, die ihr gerade nicht einmal im Traum eingefallen wäre. Sie war wie vor den Kopf geschlagen. Bei der Erwähnung ihrer Zusammenarbeit konnte sie sich nur daran erinnern, was in der Nacht in seinem Truck passiert war. Sie hatte Rys niemals erzählt, dass sie schon Erfahrungen auf dem Gebiet hatte. Nur Cat gegenüber Andeutungen gemacht, an die sie sich nicht mehr genau erinnerte. Das war doch alles lange vorbei.
„Ja… stimmt. Brock war früher bei der Sitte in Reno. Ich habe sehr viel von ihm gelernt!“
Hätte sie noch etwas Blöderes sagen können? Romy zog den Saum ihres Rockes zurecht, um sich dann vom Stuhl zu erheben. Irgendwie wusste sie nicht, was sie sagen sollte, um Rys’ Bedenken zu zerstreuen. Zudem spürte sie Wolfes Blick brennend in ihrem Rücken, als sie sich ihrem Verlobten gegenüber stellte. Die Bezeichnung stimmte natürlich so nicht. Oder doch, sie wusste schließlich nicht, wie man den Zustand ihrer Beziehung bei den Immaculate sonst benannte. Gab es überhaupt etwas anderes, als miteinander verbunden zu sein?
Nervös befeuchtete sie ihre Lippen, die nun nicht mehr von Lipgloss glänzten, den sie beim Essen, Rauchen und Trinken schon abgeleckt hatte.
„So, du hast also viel von ihm gelernt? – Auch das Rauchen?“ Rys räusperte sich und gab Brock damit zu verstehen, dass er ihm das und noch ganz andere Dinge zutraute und ihn nicht unterschätzte. Abgesehen von der Polizeiarbeit natürlich. An die dachte Rys ganz zuletzt und das war wohl auch richtig so, denn seine Soulmate war mit einem Mal noch nervöser als vorhin.
In ihrer Haltung ähnelte sie gerade sehr der kleinen Sophora, die in der Fortress wahrscheinlich immer noch vergebens versuchte, ihren kleinen Damon zum Trinken zu bewegen. So schuldig und voller Gewissensbisse.
„Rys… Das Rauchen hab ich schon in der Highschool zur Kunstform erhoben…“, bemerkte Romy mühsam beherrscht, weil sie zu der anderen Sache besser nichts sagte. Es könnte schnippisch klingen und in Brocks Ohren fremd und er war nicht blöd. Nein, sie hatte noch nie viel davon gehalten, sich mit Idioten einzulassen… Vielleicht hatte sie ja einen Vaterkomplex und wollte unbedingt zu ihrem Partner aufsehen.
„Ich komme, sobald ich hier fertig bin. Du musst dir wirklich keine Sorgen machen.“, wagte Romy einen weiteren Versuch, vollkommen beiläufig zu klingen.
„Ich fahre dich später gern, wohin du möchtest, Romy. Das macht überhaupt keine Umstände. Immerhin tust du mir ja einen großen Gefallen.“, setzte Brock ihrer Aussage noch das polierte Krönchen auf, was Romy beinahe mit einem Aufstöhnen quittiert hätte.
Sie sah zu Rys auf, der seine Augen immer noch hinter
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