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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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der dunklen Gläsern verborgen hielt, so dass sie nur ihr Gesicht in den Gläsern widergespiegelt sah. Sie hoffte, dass es an der Verzerrung lag, dass sie wie ein weidwundes Reh dreinblickte.
    „Romy und ich sind ebenfalls ein perfektes Team. Deswegen wollen wir uns ja auch bald verbinden.“
Gott, er klang schlimmer als jeder eifersüchtige Gockel. Wo der professionelle Mr. Harper geblieben, der kühl kalkulierte und kein Wort verschwendete, wenn es ihm nicht angemessen erschien? Der schlief zuhause im Schrank bei den maßgeschneiderten Anzügen. Brock wurde wiederholt persönlich und Rys konnte ihn immer weniger ausstehen.
    Brock hätte beinahe seinen Unmut heraus geschnaubt, als der Gockel die baldige Hochzeit verkündete. Sein Vokabular allerdings ließ Alarmglocken in seinem Hinterkopf schrillen. Die harmloseste Variante wäre eine komische Sekte, aber Romy hielt nicht viel vom Glauben im Allgemeinen, auch wenn sie ein Kruzifix um den Hals trug. Und er auch. Ein Geschenk von ihr, das ihm ziemlich merkwürdig vorgekommen war, weil sie wollte, dass er es zu seinem Schutz trug. Auch er war nicht gläubig, obwohl man ihn im Waisenhaus erzprotestantisch erzogen hatte. Gott, Jesus, Jungfrau Maria… Hol’s der Teufel . Irgendwie glaubte er mehr an dessen Existenz, weil er schließlich jeden Tag miterlebte, wozu das Böse die Menschen treiben konnte.
    „Ich mache mir eben Sorgen und du weißt ganz genau, warum.“
Rys kniff hinter den dunklen Gläsern seine Augen zusammen. Wenn die Affectio von Romy Besitz ergriff und das konnte schneller passieren, als ihnen lieb sein konnte, dann war der Sterbliche, dem man ganz leicht wie einem Püppchen die Knochen brechen und ernsthaften Schaden anrichten konnte, besser nicht mehr in ihrer Nähe.
Genau das meinte er und nichts anderes. Er hatte keinen Zweifel daran, dass Romy sich allein in Sicherheit bringen konnte. Das hatte sie ja schon bei Rukhs Sohn bewiesen, aber der kleine Cop da, der jetzt auch noch den dummen Vorschlag brachte, Romy später nach Hause bringen zu wollen, sollte besser die Beine in die Hand nehmen, solange er noch dazu fähig war.
    Rys ließ abermals von Romy ab und wandte sich wieder Brock zu: „Wirklich, bemühen Sie sich nicht. Ich kann eben nicht anders. Schieben Sie es auf den Mond, Mr. Wolfe, er treibt mich immer dazu, mein kleines Schäfchen selbst ins Trockene bringen zu wollen. Sie verstehen?!“
    Seine Miene wurde sofort wieder ernst und finster. Dann zog er endlich die Sonnenbrille ab und stand Brock Auge in Auge gegenüber. Mann gegen Immaculate.
Bemerkenswerte Augenfarbe und dieser Geruch. Das war nicht allein Marlboro Country-Aroma. Irgendetwas an dem Kerl stimmte nicht.
Eine Chance würde er noch bekommen, dann würde Rys deutlicher und bei weitem weniger höflich werden.
    „Sie finden ganz sicher einen neuen, passenden Zeitpunkt, um ihre gemeinsamen Erinnerungen aufzufrischen, Brock. – Sie hatten doch sicher einen anstrengenden Tag im Revier, nicht wahr?!“
Eine eindeutige und allerletzte Warnung.
    Romy blinzelte mehrmals, während die Männer einander Nettigkeiten an den Kopf warfen. Brocks Auftreten war nicht unbedingt hilfreich, um Rys’ Bedenken zu zerstreuen. Sie würde ihm am liebsten sagen, dass Wolfe ihr niemals etwas antun würde, dass sie wirklich sicher bei ihm war, aber das würde Rys am Ende nur noch misstrauischer machen. Genauso wie die Aufklärung darüber, dass ihr Ex anscheinend von ihrer kleinen Gabe wusste. Wie sollte ein bloßer Kollege das wissen? Das würde ihm sofort verraten, dass sie sich viel besser kannten, als Rys es sich vorstellen konnte oder wollte.
Sie fühlte sich von seinen Worten getroffen, als er ihr beständiges Schweigen über die Vergangenheit erwähnte. Es klang nicht vorwurfsvoll, aber irgendwie hatte er Recht. Sie hätte es ihm wahrscheinlich nie erzählt, wenn Brock nicht urplötzlich in New York aufgetaucht wäre. Sie hatte es hinter sich gelassen, die Tür fest verschlossen und wollte niemals wieder das Skelett aus dem Schrank holen.
Romy fühlte eine weitere Hitzewelle aufsteigen, die unweigerlich die Ausschüttung ihres Paarungsduftes nach sich ziehen würde.
    „Es geht mir gut, Rys, wirklich! Es ist alles in Ordnung!“
Romy lächelte gezwungen, weil sie nun selbst hörte, wie wenig überzeugend sie war, wenn sie Blödsinn erzählte. Sie hätte sich aufregen und Rys eine Szene machen können, dass er sich aufspielte und sie in eine peinliche Lage brachte, doch das wäre noch weniger

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