Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
sich mit seinem Weib in einem abgeschlossenen Büroraum und aß mit ihr zu Abend.
Romy würde genau wissen, worauf er anspielte. Auf ihre besondere, nicht zu verleugnende Verbindung, die ihn zu ihr gerufen hatte und immer wieder rufen würde. Sie war sein. Bis in alle Ewigkeit. Mochte dieser Brock ihr noch so sehr in den ...
„Hey!“ Rys stieß ein leises Pfeifen aus, um Brocks Aufmerksamkeit wieder auf sich und von Romys Körper abzulenken.
„Ich bitte mir für meine Verlobte ein bisschen mehr Respekt aus, ja.“
Immer noch dieser sachlich kühle Tonfall, der an einen geöffneten Kühlschrank erinnerte und Brock mit eisigem Hauch umwehte. Rys erwartete nicht, dass sein Gegenüber sich einschüchtern ließ, aber er hatte auch nicht mit dieser Herausforderung im Gesicht des anderen gerechnet.
Es ging also doch nicht um den Fall. Das hatte er bei Brocks erstem Anblick gleich wissen müssen.
Ungewollt entschlüpfte ihm wieder ein drohendes Grollen und er konnte gerade noch verhindern, sehr wohl seine Zähne zu zeigen, die Brock wie eine Cartoonfigur nicht über Los, sondern direkt durch die Glasscheibe, in der dann nur noch seine Umrisse zu sehen sein würden, fliehen lassen würden.
Auf weitere Provokationen würde er allerdings nicht eingehen. Schließlich war der Bulle erfolgreich und beliebt. Es gab keinen Grund, die Hände schmutzig zu machen, solange der Typ sauber blieb. Also wandte sich Chryses Romy zu, die ängstlich auf ihrem Platz hin und her rutschte und die Szene zwischen den beiden Männern gespannt beobachtete. Angespannt beobachtete.
„Ich wusste gar nicht, dass du rauchst.“
Mittlerweile hatte er das Emblem auf der Bierflasche gecheckt und herausgefunden, dass er ihr nicht auch noch unterstellen konnte, hinter seinem Rücken Alkohol zu trinken.
„Dauert die Besprechung noch lange? Die Sonne geht bald unter und ich würde dich dann ganz gern woanders wissen.“
Der ätzende und zugleich besitzanzeigende Tonfall, den er jetzt anschlug, war vielleicht ein wenig zu viel des Guten und schockte nicht nur Romy, aber er war eben eifersüchtig und fand es nicht gut, dass sie zuließ, dass dieser Brock diese verfängliche Situation ausnutzte.
Sie hätte sich lieber irgendwo öffentlich mit ihm treffen oder im Polizeigebäude bleiben sollen. Rys mochte Brock zwar nicht mental durchleuchten können, was ihn gerade hinter seinen schwarzen Gläsern stutzig werden ließ, aber es lag doch klar auf der Hand, dass Romy hier die einzige war, die glaubte, es handelte sich bei ihr und Brock tatsächlich um eine berufliche Besprechung.
Romy zuckte schuldbewusst zusammen und nahm den Becher, den Brock ihr gerade hinhielt, dankbar entgegen, um die Zigarette darin verschwinden zu lassen, nachdem sie sie ausgedrückt hatte. Sie wollte sich am liebsten sofort wieder eine anstecken, weil ihre Hände nun keine Beschäftigung mehr hatten, die das leichte Zittern hätten verbergen können.
Rys unmissverständlicher Tonfall ließ eine Gänsehaut über ihren gesamten Körper jagen, der sie wünschen ließ, sie hätte die Jacke nicht ausgezogen, weil sie unter dem Shirt nichts weiter trug. Obwohl… Rys würde die Reaktion hoffentlich auf die Affectio schieben. Sie wagte nicht, in Brocks Richtung zu blicken, der gerade noch so mitgespielt hatte. Ihr Herz raste, Hitze stieg in ihr auf und in ihrem Kopf drehte sich alles.
Wie hatte sie die letzte Stunde einfach vergessen können, dass er ihren inneren Aufruhr spüren konnte? Sie verbot sich, schnellere Atemzüge zu nehmen, um sich nicht weiter zu verraten, doch in Rys’ Anwesenheit war es beinahe unmöglich, sich vor ihm irgendwie zu verstellen. Das hatte sie nicht einmal Brock gegenüber fertig gebracht.
„Früher einmal… Ich habe eigentlich damit aufgehört…“, murmelte Romy verlegen und verschränkte die Hände in ihrem Schoß.
Beinahe hätte sich Wolfe dazu hinreißen lassen, dem Arsch an den Kopf zu werfen, dass er mehr als respektvoll mit Romys Kurven umgehen würde, weil er sie sehr zu würdigen wusste und sie gerade im Moment förmlich unter seinen Händen spüren konnte. Schließlich hatte er sie oft genug berührt und liebkost, das hatte er nicht vergessen. Welcher Mann würde das?
Allerdings hielt er sich lieber einen Moment zurück, um zu beobachten, wie Romy reagieren würde.
Panisch. Sie wollte wirklich nicht, dass der Mann erfuhr, dass sie sich nicht nur beruflich kannten. Nun ließ er sich doch auf dem Schreibtisch nieder und verschränkte die Arme
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