Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
Schlafzimmerblick anglotzte, für den Damon ihm gern eine verpasst hätte.
Medizinischer Notfall. Das glaubte Nico doch selbst nicht, so wie sie roch und wie dieser Wolfe roch.
Damon glaubte, sein Hirn würde stottern und er hätte da gerade etwas ganz Gewaltiges verpasst. Die Dinge, die dieser Cop mit ihm besprechen wollte, konnten ganz schnell zu Damons Vorteil geklärt werden. Nicos Ängstlichkeit war zur Nebensache verkommen. Hier ging es ganz offenbar um eine Sache unter Männern. Brock sah ihn an, als wollte er ihm am liebsten Weggegangen, Platz vergangen an den Kopf schmettern.
„Es ist noch nicht offiziell verkündet worden, da man nicht von der Hochzeit ablenken wollte, aber ich werde in Zukunft auf Nico aufpassen. Ihnen muss ich die Bedeutung der Wolfsmeute nicht erklären, oder Mr. Archer? Entschuldigst du mich, Nico? Ich möchte nur gern deiner Patrona zu der phantastischen Wahl gratulieren. Das Kleid steht dir fast noch besser als dieses neckische Babydoll.“
Brock hob ungeniert die Hand und strich Nico sanft mit dem Daumen über die blasse Wange, die jedoch vor Hitze brannte. Locker angelte er sich einen Drink von einem vorbeischwebenden Tablett und steuerte Catalina und ihre Eskorte an, auf die er schon mächtig gespannt war.
Damon hielt den Atem an, als Brock sich als Nicos neuer Aufpasser aufspielte. Das klang fast so, als wäre er nun überflüssig. Warum brauchte sie einen aus der Wolfsmeute, wo er doch der Mann an ihrer Seite war. Damon sah sich um, ob das Orakel irgendwo auszumachen war, um sie zur Rede zu stellen. Aber das hier war kaum der richtige Ort für eine ungehörige Szene.
Und dann folgte auch noch ein Kompliment der unverblümten Sorte, was nicht einmal er zu tun wagte, wenn sie nicht ganz unter sich waren. Noch dazu diese liebevolle Berührung. Dabei hatte Damon immer noch seine Hand an Nico gelegt und es war schlichtweg dreist von Wolfe, sich nicht zurückzuhalten. Und das allerschlimmste war, dass es ihr ganz offenbar gefiel.
Nico sah Brock sehnsüchtig nach und wagte nicht, zu Damon aufzusehen.
„Ich muss mich erst noch daran gewöhnen, dass er ständig solche Dinge sagt… Es ist alles so schnell passiert… Ich wollte mit dir über Brock sprechen, aber du warst so spät dran… War die Jagd sehr anstrengend?“
Sie wusste nicht, was sie sonst sagen sollte. Sie stand so nah bei ihm, dass sie die Wärme seines Körpers von seiner Hand über ihr Handgelenk in jeden Winkel ihres Körpers zu kriechen schien. Der Mond machte sie schwach, sie wollte sich an ihn schmiegen, seine Nähe suchen, ihm endlich alles von sich geben, doch dann fiel ihr der lieblose Abschied von gestern ein und die Sehnsucht fiel in sich zusammen, um mutloser Traurigkeit Platz zu machen. Sie atmete tief ein und hob schließlich tapfer den Kopf, um die Augen zu ihm aufzuschlagen.
Ihre Lippen teilten sich schon erwartungsvoll, weil sie nichts anderes wollte, als ihn zu küssen oder zu sagen, wie sehr sie ihn vermisst hatte, doch die Worte blieben in ihrer atemlosen Kehle stecken.
Ihr war gar nicht bewusst, dass sie Brocks Geruch an sich trug, da er das Blut mit ihr getauscht hatte und Damon sich schon viel zu lange zurückhielt, um es mit seiner Präsenz in ihr zu übertönen. Sie dachte nicht eine Sekunde, dass Damon eifersüchtig auf Brock reagieren könnte, da er ja ein Immaculate war und ihn die Sache mit dem Wolf nicht überraschen dürfte.
„Die Jagd war...“, presste er gequält hervor, da es sie ganz sicher nicht besonders interessierte, was ihm widerfahren war, wie hart er gekämpft hatte und dass er verletzt worden war. „...erfolgreich. – Wie immer.“
Eine Lüge, da er ihr ihre tolle Nacht nicht verderben wollte. Ganz offenbar war sie dem Wolf ein Stück näher gekommen als üblich. Konnte er ihr nicht verübeln. Der Herr sah gut aus, war durchaus als männlich zu bezeichnen und was seinen Charme anging ganz bestimmt unschlagbar.
Damon wandte ihr den Kopf zu und dachte ebenfalls daran, sie zu küssen. Sie vereinnahmen und diesen fremden Geruch an ihr auszulöschen. Jeden Gedanken an diesen neuen Leibwächter, den sie nicht brauchte, weil er doch für sie da war. Es tat ihm weh zu sehen, dass sie ihn ganz offenbar nicht wollte oder brauchte.
Er hatte ihr ja schon all das gegeben, was sie sich jemals von ihm gewünscht hatte. Doch kampflos würde er sie nicht gehen lassen. Er mochte der Jüngste sein und in Brocks Augen vielleicht nicht viel wert, aber er würde ihm Nico nicht einfach so
Weitere Kostenlose Bücher