Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
in seinem verkommenen Gehirn natürlich nicht… Männer! -
Brock stellte sich erst mal dem Krieger zu seiner Linken vor, um diese kleine Information zu verarbeiten, bevor sich ein fieses Grinsen in sein Gesicht brannte. Diese Vampir-Männer hatten anscheinend alle einen Komplex bezüglich feschen NYPD-Inspektoren. Interessant. So viele schmeichelhaften Unterstellungen würden ihm noch zu Kopf steigen, wenn das nicht bald aufhörte. Wen würde er denn als Nächste von den Damen verführt haben?
° ° °
Nervös zupfte Nico immer wieder an dem aufgeklafften Schlitz ihres Rockes herum, der im Sitzen weit aufgegangen war und immer wieder zurückrutschte, egal wie oft sie ihn wieder über ihre Schenkel zog. Irgendwann gab sie es auf. Damon wäre es wahrscheinlich auch egal, wenn sie gar keinen Rock tragen würde.
Er sah sie nicht einmal richtig an und ihr fiel es schwer, ihm ein belangloses Gespräch aufzuzwingen, da sie lieber über private Dinge gesprochen hätte, die kein Thema für diesen Festschmaus waren.
Sag mir doch, wie ich für dich sein soll… Ich würde dich so gerne glücklich machen. Aber an ihrem Aussehen würde sie niemals etwas ändern können.
Nico legte die Gabel beiseite und war in größter Versuchung nach Damons Hand zu greifen, damit er sie ansah und sie wenigstens ein einziges Mal noch anlächelte. Ihr ganzer Körper prickelte vor Sehnsucht, ihr wurde immer wärmer und wärmer. Bilder von der Nacht ihrer Umwandlung stiegen in ihr auf und sie wünschte sich, mit ihm immer auf dieser Insel geblieben zu sein. Danach war alles irgendwie nur noch schief gelaufen. Was hatte sie falsch gemacht? Wollte sie zu viel?
Nico wandte sich aus den Gedanken gerissen an Brock, der zu ihrer Linken saß und ihr eine Frage stellte, so dass er sie praktisch vor einer Dummheit gerettet hatte. Sie war so kurz davor gestanden, sich an Damons Seite zu schmiegen und ihn anzubetteln… Bitte, Damon, lass uns irgendwohin gehen, wo wir beide ganz allein sind.
Sie atmete etwas schwerer und griff nach ihrem Wasserglas, um die trockene Kehle mit ein paar Schlucken zu benetzen, bevor sie Brock Rede und Antwort stand.
Nach dem Hauptgang wurde auf das Wohl des Brautpaares angestoßen und Theron erhob sich von seinem Platz, um eine kleine Rede zu halten. Nico versuchte wirklich, sich auf die Worte zu konzentrieren, die ihr sonst sehr zu Herzen gegangen wären, weil Ron diesmal nicht so steif daherredete, wie man es sonst von ihm gewohnt war. Tiponi würde ihm gut tun, sie würde ihm Wärme und Liebe spenden und er würde sie annehmen. Nico seufzte leise und man würde es sicher als Ergriffenheit von ihrer Seite aus deuten. Sie hob ihr Champagnerglas mit den anderen an und trank, ohne zu merken, wie viel. Es wurde immer wieder diskret nachgeschenkt.
Schließlich kam der Nachtisch oder vielmehr ein Arrangement an kleinen Nachspeisen, die kunstvoll auf einem Teller mit Goldrand angerichtet worden waren. Normalerweise hätte sich Nico wenigstens daran gütlich getan, doch irgendwie stand ihr der Sinn mehr nach süßen Pflaumen. Auf dem Teller lagen zur Dekoration kandierte Kirschen, die sie herauspickte, weil sie sonst zu sehr auffallen würde, während die anderen ihr Essen genossen.
„Du scheinst die Dinger zu mögen… Komm schon, mach das Mündchen auf, für Onkel Brock. Du hast ja kaum etwas gegessen. Keine Widerrede, Schätzchen. Sei ein liebes Mädchen!"
Nico wandte sich Brock überrascht zu und da sie den Mund schon leicht geöffnet hatte, war es ein Leichtes für ihn, die süße Frucht über ihre Lippen zu schieben. Sie hatte einfach keine Kraft mehr, sich allzu sehr zur Wehr zu setzen und der Alkohol in ihr bewirkte, dass sie sich leicht benebelt fühlte und ihr gar nicht bewusst wurde, wie Brocks Gesten wohl auf eventuell scharfsichtige Zuschauer wirken würden. Es war nur nett gemeint, er wollte sich kümmern und er konnte nichts dafür, dass sie sich wünschte, es wäre nicht er sondern Damon, der das tat.
Nico wusste nicht mehr viel über die letzte Hochzeitsfeierlichkeit, sie war ja nach dem Vorfall mit der Sichel Hals über Kopf geflohen, aber nun wurde nach dem Essen die Wand zum angrenzenden Raum beiseitegeschoben, wo ein kleines Orchester Aufstellung genommen hatte und die Möbel aus dem Zimmer geräumt worden waren, um damit eine Tanzfläche zu schaffen.
Als sich Rys erhob und Romy die Hand reichte, um sie somit zum ersten Tanz aufzufordern, folgte dem Paar leiser Applaus von den übrigen Gästen und einige
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