Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
Dämpfer verpasst hatte. Mit ihm hatte sie es am leichtesten. Was man umgekehrt nicht sagen konnte. Damon litt gewaltig unter seiner selbstauferlegten Beherrschung, die ihm früher niemals zu eigen gewesen war und die nicht einmal Virginie erfahren hatte. Aber Nico zuliebe würde er durchhalten. Egal, was es ihn kostete.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht richtete er sich aus dem leichten Diener auf, mit dem die Krieger Romanas kleine Schwester und Gloria Burton begrüßten. Die beiden waren als Verwandtschaft der Braut und als Gäste der Fortress ebenfalls anwesend. Die beiden Breeds sahen ganz entzückend aus in ihren Designerroben, die sogar Rebeka diesmal freiwillig angezogen hatte. Sie hatte für sich eine hübsche, dezent rosafarbene Seidenkreation mit bodenlangem Rockteil gewählt, während Gloria eine schulterfreie mit Swarovski-Steinen besetzte nachtschwarze Chiffonrobe trug.
„Alles in Ordnung, Damon?“, fragte Gloria besorgt und versuchte gleichzeitig, in den verschlossenen Gesichtern von Nathan und Ray eine Antwort zu finden, die ihr der Angesprochene sicher nicht freiwillig geben würde.
„Sicher, Gloria. Alles bestens.“, antwortete der Krieger auch prompt. Awendela, Catalina und die Tri’Ora waren neben der Braut ebenfalls schon anwesend. So sehnsüchtig hatte er Nico noch nie erwartet.
Er brauchte sie. Ihm war schon wieder schwindelig und lange würde er die Lüge, die nicht einmal seine Waffenbrüder beruhigen konnte, aufrecht erhalten. Ihm ging es gar nicht gut, zuckte aber dennoch zurück, als sich Morrigans Schützling dazu veranlasst fühlte, ihm mit kühler Hand über die Stirn zu streichen und ihn daraufhin zu fragen, ob er Fieber hatte und sich nicht schon mal an den Tisch setzen wollte. Ihr Haselnussgeruch biss ihm in die Nase.
„Mir geht es gut, Miss Burton.“, sagte er schärfer als beabsichtigt und entschuldigte sich aus der Runde, da er keineswegs Mitgefühl sondern ganz dringend Blut brauchte.
Nico musste ihm noch vor dem Essen zur Verfügung stehen. Sofort. Länger konnte er nicht warten und wollte es auch nicht. Oh Gott, was dachte er da nur? Damon schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln und sich auf eigenmächtige Heilung zu konzentrieren. Letztendlich waren die Schmerzen nicht schlimmer als sonst. Womit er sich schön in die eigene Tasche log.
Die Türen öffneten sich. Damon hatte Hoffnung und wurde nicht enttäuscht. Dahinter im Flur, bereit hinzukommen, stand Nico.
Doch seine Gesichtszüge entgleisten erneut, als er gewahr wurde, dass sie nicht allein kam. Da war jemand bei ihr. Ein Fremder, den Damon nicht kannte. Jemand, der ganz schön vertraut mit ihr umging und ungefähr Rys’ Ausmaße hatte. Er strich ihr liebevoll über die Wange, lächelte dabei grenzdebil vor sich hin und Nico zupfte ebenso verzückt sein Einstecktuch zurecht. Ganz so, als wären sie schon seit Ewigkeiten die allerbesten Freunde oder mehr. Viel mehr.
Die Sophora, nebst Begleitung.
Sie sah unglaublich aus. So erwachsen und stark. Rot betonte ihre Vorzüge. Niemals hätte er gedacht, dass sie jemals so ein Kleid tragen würde. Etwas Buntes und wesentlich Verspielteres ja. Sie mochte es eher mädchenhaft. Heute aber sah sie aus wie all die anderen anwesenden Frauen. Unglaublich weiblich und unglaublich sexy. An der Seite eines anderen.
Damons Augen glühten rot und wütend.
Plötzlich nahmen die negativen Gefühle in ihm Überhand. Alles kam zusammen und schoss wie glühende Lava in einem Vulkan aus ihm heraus. Schmerz, Wut, Eifersucht, Angst.
Trotzdem rührte er sich keinen Millimeter, um auf Nico und ihre Begleitung zuzugehen. Er ließ sie kommen. Obwohl das Beglückwünschen des Brautpaares noch mehr an seinen geschundenen Nerven zerrte. Nun tat es ihm leid, in letzter Zeit so nachsichtig und zurückhaltend mit Nico umgegangen zu sein. Der Typ an ihrer Seite war es ganz bestimmt nicht.
. . .
Brock fühlte sich pudelwohl. Er hatte absolut Recht behalten, Nico galten bewundernde und wohlwollende Blicke, die sie sich redlich verdient hatte. Cat und er tauschten ein verschwörerisches Lächeln aus. Die kleine, rothaarige Hexe hing tatsächlich an dem dunkelblonden Krieger, den er ihr vorhin zugedacht hatte.
Sie trug einen eng anliegenden trägerlosen Dunkelvioletten Schlauch aus Satin, der so tief angesetzt war, dass man befürchten musste, er würde sich bei den ausdrucksstarken Gesten der Frau gen Boden verabschieden. Sie als lebhaft zu beschreiben, war beinahe schon untertrieben. Sie
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