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Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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um Nicks Taille und springe mit ihm zusammen die zweieinhalb Meter zu unserer Einfahrt hinunter.
    Im Haus brennt Licht und das Auto meiner Mom steht in der Einfahrt. Ich drehe mich um: Die Brücke ist bereits verschwunden, nur Dunkelheit liegt hinter uns. Wir sind zurück im Land der Kälte und des Krieges. Ich führe uns zum Licht, denn das ist die einzige Richtung, in die man jemals gehen sollte.

Ein vermisster Junge aus Bedford kam heute Morgen aus dem Wald zurück. Er hat keine Erinnerung an die Ereignisse, die sich während seines Verschwindens zugetrageh haben. Laut Polizeibericht ist er verletzt, aber auf dem Weg der Besserung.
    – NEWS CHANNEL 8
    Meine Mutter reißt die Tür auf. Ihre Wangen sind tränennass und die Nase rot.
    »Wo warst du?«, will sie wissen. »Wo …«
    »Hilf mir, Nick zur Couch zu bringen.«
    Sie sperrt erstaunt den Mund auf, legt aber den Arm um Nicks Taille und übernimmt einen Teil des Gewichts. Wir schleppen ihn gemeinsam zur Couch. Sobald er sitzt, reiße ich ihm die Schuhe von den Füßen, hebe seine Beine an und sorge dafür, dass er sich hinlegt. Währenddessen bombardiert meine Mutter mich mit Fragen. Sie will wissen, wo ich gewesen bin, wie ich Nick geholt habe, ob ich Betty gesehen habe und so weiter. Ich wehre die Fragen ab, bis Nick versorgt ist. Erst als ich eine Decke um ihn gewickelt habe, erkläre ich: »Ich habe Nick gerettet.«
    Auch wenn das nicht ganz stimmt, denn er musste ja eigentlich gar nicht gerettet werden. Niemand dort hat ihm etwas getan. Er war eben nur im … im Jenseits?
    Sie lässt sich auf den Sessel neben dem Holzofen fallen und schlägt entsetzt die Hand vor den Mund. »Ich kann nicht glauben, dass du das getan hast.«
    »Wie lang war ich weg?«
    »Einen Tag.«
    »Nur einen Tag.«
    Sie schließt die Augen. »Es hat sich wie eine Ewigkeit angefühlt. Heute ist Wintersonnwende, der kürzeste Tag im Jahr. Bald ist Weihnachten.«
    Ich gehe zu ihr, weil sie so zerbrechlich und so verängstigt aussieht, als ob sie nichts mehr ertragen könnte. Ich gehe zu ihr, weil ich sie lieb habe, und sage: »Es tut mir so leid, Mom.«
    »Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest.« Sie wischt meine Worte mit der Hand weg. »Ich muss mich entschuldigen. Es war nicht richtig von mir, dass ich so … dass ich so … mir fehlt das richtige Wort dafür, Zara, aber ich hätte netter zu dir sein müssen, als du dich verwandelt hast. Du hast mir gefehlt. Meine Zara hat mir gefehlt.«
    »Ich bin da, direkt vor dir.«
    »Ich weiß.« Sie breitet die Arme aus und nimmt mich in den Arm.
    Auf der Couch beginnt Nick in langen, geräuschvollen Atemzügen zu schnarchen. Das reizt uns zum Lachen.
    Meine Mom löst die Umarmung zuerst. »Betty fehlt mir auch. Meinst du, du findest sie?«
    »Ich habe sie gesehen, kurz bevor ich gegangen bin. Sie hat gerade ein paar Elfen niedergemacht«, antworte ich. »Sie ist die Nächste auf meiner Liste. Daneben muss ich nur noch die Welt vor der bevorstehenden Zerstörung retten, mit meinen Hausaufgaben auf den neuesten Stand kommen und im College angenommen werden.«
    Sie denkt, ich mache Witze, aber das tue ich keineswegs. Während Nick schläft, rufe ich Issie, Devyn und Cassidy an. Issie schleicht sich aus dem Haus, und trotz der Ausgangssperre fahren sie alle zu mir und drängeln sich in unserem Wohnzimmer. Dort starren sie erst einmal alle auf Nick hinunter. Eine Weile haben wir das merkwürdige, aber ganz wunderbare Gefühl, als würde die Ungeheuerlichkeit unseres Tuns den ganzen Raum in Schwingungen versetzen. Schließlich haben wir ihn von den Toten zurückgeholt.
    »Er schnarcht immer noch«, meint Devyn, nachdem ich sie über Walhalla und Nicks Gedächtnisverlust informiert habe.
    »Und seine Füße zucken wie bei einem Hund«, bemerkt Issie und schmiegt sich an Devyn, der die Arme um sie legt. Sie schaut Nick wieder an und fügt hinzu: »Das ist so süß! Und du bist sicher, dass er kein Zombie ist? Immerhin ist er gerade von den Toten zurückgekommen.«
    »Ganz sicher.«
    »Ich habe das Gefühl, wir müssten ihm einen Knochen geben«, bemerkt Cassidy.
    »Cassidy!« Ich boxe sie gegen den Arm und sie kichert.
    Issie und meine Mom bereiten heiße Schokolade zu. Devyn holt Käse aus dem Kühlschrank und legt ihn auf ein Brett. Außerdem gibt’s noch Eggnog und Kekse. Wir feiern ein Fest und der Ehrengast verschläft es. Trotz all dieses fröhlichen Treibens spüre ich ein leichtes Schaudern. Eine Sekunde lang komme ich nicht

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