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Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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Elfenfrau knurrt nur, legt den Arm um die Mumie und springt mit ihr zusammen aus dem Fenster. Glas splittert, während Schnee und Kälte eindringen. Aber mir kommt es vor, als würde ein vom mir getrenntes Ich das alles wahrnehmen. Mein Haupt-Ich konzentriert sich auf das Atmen, denn mein rechter Lungenflügel fühlt sich auf einmal an, als sei er in sich zusammengefallen. Ich atme in kurzen, scharfen Zügen. Ein weiterer Teil von mir schwebt über allem und schaut zu.
    Ich komme wieder zu mir. Cassidys Gesicht ist über mich gebeugt. Ihr Blick ist eindringlich und ihre Augen sind ganz feucht. »Du darfst nicht sterben. Stirb nicht!«
    Ich kann nicht mehr sehen – als ob sich eine große weiße Tafel vor meine Augen schiebt.
    »Nick«, keuche ich, aber Nick ist immer noch weg. Deshalb bin ich überhaupt nur hier, oder? Nick. Ich weiß nicht mal, ob er noch lebt. Ich weiß nur, dass er nach Walhalla gebracht wurde … Walhalla? Augenblick, was ist das? Okay … okay … Gut … Nicks Gesicht schwimmt vor mir und das Weiß verblasst. Lachfältchen umkränzen seine dunklen, braunen Augen. Er lächelt sein jungenhaftes Lächeln, zuerst ganz zaghaft und dann …
    »Zara! Bleib bei uns!« Issie greift nach meiner Hand und schreit: »Wir müssen die Blutung stoppen.«
    Dann drückt mir jemand etwas in die Seite.
    »Halt durch, Zara Maus«, beharrt sie. »Ruf Betty an! Cassidy, nimm ihr Handy! Die Nummer ist einprogrammiert.«
    Jemand kramt in meiner Tasche. Betty anrufen ist eine gute Idee. Sie ist Rettungssanitechniker … -technologe? Nein, Sanitäter … nein, Rettungssanitäter … Ist das dasselbe? Sie wird so wütend auf mich sein, weil ich angeschossen wurde und weil ich in eine Bar gegangen bin und weil ich … weil ich ihn immer noch finden will. Sie bringt mich um, wenn ich sterbe. Oh, das ergibt keinen Sinn! Ich fange an zu kichern. Aber es klingt eher wie ein Gurgeln.
    »Sie dreht durch!«, schreit ein Typ.
    »Das Handy ist voller Blut«, meint Cassidy.
    Ich versuche, mich zu konzentrieren, und ihr Gesicht in dem ganzen Weiß zu finden.
    »Astley«, bringe ich hervor. »Findet Astley.«
    »Wer ist Astley?«, fragt ein Typ. »Rick Astley? Der Sänger? Ist er eingespeichert? Ich habe den Notruf gewählt.«
    »Er ist … er ist …« Issie weiß wohl nicht, was sie antworten soll.
    Ich hole rasselnd Luft. Meine Brust zieht sich noch enger zusammen.
    »Ihr Freund«, lügt Cassidy.
    Ist er aber nicht. Er ist nicht mein Freund. Das ist Nick – war Nick. Nick. Er ist nicht mehr mein Freund, weil er tot ist. Auch ich werde tot sein … Konzentrier dich, Zara … Konzentriere … Wo ist Astley? Mein Gehirn erinnert sich mühsam. Der Apple. Die Königin, an deren Stelle ich getreten bin, ist im Apple.
    Ich hebe den Kopf so weit wie möglich an und frage: »Issie … Walküren?«
    »Nein.« Sie schüttelt den Kopf.
    Wahrscheinlich bin ich kein Krieger. Deshalb hat die Walküre Nick mitgenommen. Er war ein Krieger und ein sterbender Werwolf. Und ich? Ich habe mich wohl nicht qualifiziert. Astley würden sie nehmen. Astley. Ich möchte, dass er da ist. Ich keuche wieder. Wahrscheinlich stöhne ich. Die Welt ist ganz hell geworden.
    »Sie hat so viel Blut verloren«, jammert Issie. »Wo zum Teufel bleibt der Krankenwagen?«
    »Die Königin, an deren Stelle ich getreten bin, ist im Apple«, stoße ich hervor. Ich packe jemanden am Handgelenk. Ich glaube, es ist Cassidy. »Die Königin, an deren Stelle ich getreten bin, ist im Apple.«
    »Was redet sie da?«, kreischt Issie auf.
    Cassidy schaut mich traurig an. Sie sieht aus, als dächte sie, dass ich …
    »Kann nicht sterben.« Meine Lippen bewegen sich. »Astley braucht mich.«
    Aber da legt sich eine Hand auf mein Gesicht, und seine Stimme ist da, direkt neben mir, und sie sagt: »Psssst, Zara. Ich bin schon da.«
    Als das Bewusstsein mich wiederfindet, liege ich auf dem Rücksitz eines sehr schnell fahrenden Autos. Issie sitzt am Steuer und ich liege hinten auf Astleys Schoß. Cassidy sitzt murmelnd auf dem Beifahrersitz und über allem liegt ein merkwürdiges goldenes Glühen, das aber nicht von der Innenbeleuchtung herrührt. Astley presst seine Hand in meine Seite und wiegt mich hin und her.
    »Betty! Wir haben Druck auf der Wunde!«, schreit Issie in das Telefon. »Wo sind Sie?«
    Astley bemerkt wohl, dass ich bei Bewusstsein bin, denn er beugt sich weiter zu mir herunter. Seine blonden Haare sind blutverklebt. Vermutlich ist das mein Blut. Auch seine Wange ist

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