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Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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Wochen ununterbrochen. Die Leute suchen einen Serienmörder, aber ich sage, die Täter sind nicht von dieser Welt. Am besten sucht ihr nach verstümmelten Kühen und Kornkreisen, Leute, denn hier sind Aliens zugange.
    DER VERSCHWÖRUNGS-BLOG
    Während Issie im Schwitzkasten gehalten wird, drückt der Mumien-Gefährte Cassidy eine Waffe in die Seite, die vor den Anwesenden durch die von dem Kostüm herabhängenden Bandagen mehr schlecht als recht verborgen wird. Cassidy ringt nach Luft und wird dann unnatürlich ruhig. Angst und Schrecken lassen ihr wunderschönes Gesicht noch länger wirken.
    Ein tiefes, grimmiges Knurren grollt durch die Bar, wie von einem in die Enge getriebenen Tier, das bereit ist, um sein Leben zu kämpfen. Dieses Knurren kommt von mir, stelle ich fest, als ich mit einem Satz über die Tische springe und vor der Elfenfrau lande. Jemand schreit: »Zickenkrieg«, und die Umstehenden stieben auseinander, als ich Issie mit einer Bewegung befreie und sie hinter mich schleudere. Sie ist wohl auf irgendjemandem gelandet, denn ich höre ein Stöhnen und eine Entschuldigung. Schauen kann ich nicht. Ich muss mich auf Cassidy und die Elfenfrau konzentrieren.
    »Bleib stehen oder ich mach sie kalt«, sagt der als Mumie verkleidete Typ. Seine Stimme ist tief, wie die eines Cowboys. Er ist dünn. Und er ist ein Mensch. Ich könnte ihm problemlos das Genick brechen, aber ich will das nicht. Ich bin nicht böse. Und in diesem Augenblick wird mir klar: Ich bin immer noch ich.
    »Lass sie los oder ich mach dich kalt.« Meine Finger sind Klauen. Und sie strecken sich ihm drohend entgegen.
    »Geschosse aus Eisen, Elf.« Er grinst höhnisch. Die Elfenfrau neben ihm sagt nichts. Sie lächelt nur. Gruselig.
    Ich schaue Cassidy an. Sie versucht tapfer auszusehen, obwohl ihre langen, dünnen Finger zittern. Ich liebe sie dafür – dafür, dass sie versucht, tapfer zu sein.
    »Wenn du ihr was antust, dann töte ich dich, bevor du auch nur einmal Luft holen kannst«, drohe ich und mache einen Schritt auf ihn zu. Sein Finger am Abzug zuckt. Seine Elfenbegleiterin tritt einen Schritt vor.
    »Wow – geiles Kostüm«, ruft eine Frau. »He! Hat der etwa eine Waffe?«
    Die Leute merken langsam, dass hier mehr im Busch ist als ein Zickenkrieg. Sie scharen sich um uns, und ein Typ schreit: »Cool! Endlich was los.«
    Die Mumie ist kurz abgelenkt. Das ist meine Chance. Ohne nachzudenken stürze ich los. Das ist beim Kämpfen nicht immer die beste Taktik, wie ich uneingeschränkt zugeben muss.
    Mein Stiefvater sagte immer, mein größtes Problem sei, nicht zu schauen, bevor ich springe. Er könnte recht haben, denn ich krache in die Mumie, ohne mir über die Folgen im Klaren zu sein. Ihr Kopf schlägt unterhalb eines Budweiser-Spiegels gegen die Wand, aber die Waffe hält sie fest umklammert. Cassidy windet sich und versucht so, sich aus seinem Griff zu befreien, doch sie bewegt sich viel zu langsam.
    Issie kreischt, und ich schreie Cassidy an, sie solle sich beeilen, während ich dem Typen den dicken Arm verdrehe. Zugleich geht seine Elfenbegleiterin auf mich los und ihre Krallen schlitzen mir die Wange auf. Schmerz schneidet durch meine Haut.
    »Ich hoffe für dich, dass das keine Narbe gibt«, sage ich, als die Waffe losgeht. Der Knall hallt durch die Bar, Menschen schreien und ergreifen hastig die Flucht. Es kommt mir vor, als wäre direkt neben mir Dynamit explodiert. Mein Körper will nur weg von dem Mumientypen, aber ich lasse seinen Arm nicht los und versuche gleichzeitig noch mit den Füßen nach der Elfenfrau zu treten, während ich laut »Nein!« schreie.
    Zugleich schaue ich zu Cassidy hinauf. Ihr Gesicht ist angstverzerrt. Sie bewegt sich auf mich zu, ihre Arme greifen nach mir, und ich schreie laut, um sie zu warnen. In diesem Augenblick trifft mich der Schmerz, als ob etwas seitlich in meiner Brust explodiert wäre. Meine Beine versagen ihren Dienst und ich falle zu Boden. In Wellen durchströmt mich ein Kribbeln. Die Welt um mich herum bewegt sich auf einmal in Superzeitlupe.
    Cassidys Mund schreit: »Weg von ihr!«
    Die Mumie hebt wieder die Pistole, aber diesmal greift Cassidy sie aus heiterem Himmel an. Die Pistole fliegt durch die Luft, keine Ahnung wohin. Ich sehe es nicht. Stattdessen konzentriere ich mich auf die kribbelnden Wellen und den explosiven Schmerz in meinem Innern. Ein Typ mit einem heftigen Mainer Akzent schreit: »Ich hab die Pistole. Legt euch auf den Boden. Sofort! Auf den Boden!«
    Aber die

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