Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones

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nach Worten, die einen Sinn ergeben, und scheitere. »Ich bin nicht einmal eine gute Kämpferin.«
    »Ein Anführer muss nicht immer auch ein Kämpfer sein«, erklärt Odin. »Er begeistert und bündelt Kräfte. Er sorgt durch sein Tun dafür, dass die Ziele, die Wünsche und Träume seiner Gefolgsleute Wirklichkeit werden. Er bringt seine Leute dazu, das Richtige oder das Falsche zu tun. Du bist der Anführer.«
    In der Eingangshalle ist es still. Thruth lehnt am anderen Ende des Raumes mit vor der Brust verschränkten Armen an der Wand und funkelt mich finster an. Ich betrachte die ganze Ansammlung von Männern und versuche dabei tapfer und taff und königlich auszusehen, obwohl mir eine Träne, die mir entwischt ist, aus dem Augenwinkel kullert.
    Ich bin ein Anführer. Ich.
    Thruth knurrt missbilligend in ihrer Ecke, als eine große Hand meine Hand umfasst. Odin zieht mich einen Schritt näher an sich heran und sagt: »Um deinen Wolf zurückzugewinnen, musst du denjenigen besiegen, der ihn hierher geschickt hat.«
    Es dauert einen Moment, bis die Worte bei mir ankommen.
    Ich ringe nach Luft, als ich sie verstehe: »Diesen Elfenkönig?«
    »Beliel.« Odin spricht den Namen aus, und sein Gesicht sieht auf einmal unendlich müde aus. Er lässt meine Hand los. »Auch bekannt als Frank.«
    In der Menge erhebt sich ein Tumult. Ich glaube, ein paar Leute schließen Wetten ab. Andere sagen, wie unfair es ist, so ein mickriges Ding (mich) gegen solch ein Monster (Frank alias Beliel, auch bekannt als Astleys Onkel) antreten zu lassen.
    »Ich kann nicht gut kämpfen«, erkläre ich noch einmal und fummle am Saum meines Hemds herum. »Ich meine, ich bin da echt schlecht, nicht so schlecht wie meine Freundin Issie, die wahrscheinlich die schlechteste Kämpferin auf der ganzen Welt ist, ich meine, ich bin schon besser geworden, aber … trotzdem … ich meine … Oh, ’tschuldigung. Ich rede Stuss.«
    Auf Odins Gesicht erscheint der Anflug eines Lächelns. Er schließt einen Moment sein Auge, als gehe ihm meine Nölerei auf die Nerven, und sagt dann: »Er ist schon hier. Wir haben ihn geholt, als Heimdall gesehen hat, dass du kommst.«
    Dann ist er wenigstens nicht bei dem Kampf auf der Lichtung dabei, aber trotzdem … »Ihr habt es gewusst?«
    »Wir wussten, dass du nicht ohne deinen Krieger nach Hause gehen würdest, in diesem Sinne, ja, wussten wir es.« Er lächelt gütig. »Wir sind schließlich Götter.«
    Ich folge seinem Blick und entdecke jetzt Frank, der ganz hinten im Raum steht. Er trägt sein albernes rotes Outfit. Rote Lederhosen mit passender Jacke sind einfach uncool, wenn man nicht ein Achzigerjahre-Popstar ist. Vor allem mit so engen Hosen. Ein hünenhafter Mann mit leuchtend kastanienbraunem Bart und Muskeln, die jeden Profi-Ringer vor Neid erblassen lassen würden, hält Frank am Arm fest.
    »Thor«, sagt Odin, »würdest du unsern Besucher bitte ein bisschen näher bringen?«
    Sie gehen zwischen den Tischen hindurch. Viele Krieger – Elfen, Werwesen, Kobolde – zischen und weichen zurück, als der Elfenkönig an ihnen vorbeigeht.
    »Sie würden ihn am liebsten angreifen. Wir mögen das Böse hier nicht«, erklärt mir Odin. »Aber es muss sein.«
    Beliel oder Frank oder wie auch immer kommt auf uns zu. Thor lässt seinen Arm los und betrachtet seine Hand.
    »Ich habe das Gefühl, ich könnte vier Fässchen Bier trinken«, sagt Thor zu mir und wendet sich dann an Odin. »Aber eine nette Enthauptung wäre auch nicht schlecht.« Er stößt ein kehliges Lachen aus. In seinem Bart hängt eine Fussel. Ich dachte eigentlich, Götter hätten makellose Bärte. Dann wird sein Blick plötzlich ganz weich. »Viel Glück, Kriegerkönigin«, sagt er. »Heimdall schickt dir auch viel Glück.«
    Ich brauche einen Moment, bis mir klar ist, dass er mit »Kriegerkönigin« mich meinte. Ich nicke: »Danke, Thor.«
    Beliel hebt eine Augenbraue. Allein diese Bewegung erscheint tödlich.
    »Ihr werdet mit Schwertern kämpfen«, verkündet Odin.
    Schwerter?
    Kämpfen?
    »Das kann nicht Euer Ernst sein.« Ich weiche zurück. Dieser Typ hat Nick getötet. Er hat meinen Vater verwundet. Ich bin so schlecht im Umgang mit Schwertern. »Ich kann nicht mit einem Schwert kämpfen.«
    Odins Hände liegen flach auf dem Tisch und rahmen seinen Teller ein. Sein Auge blinzelt nicht. »Es ist in der Tat mein Ernst. Es tut mir auch leid. Bist du sicher, dass du das tun willst, Zara White, Königin der Elfen, Schmiedin von