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Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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Bündnissen?«
    Wenn ich es nicht tue, dann muss Nick hier bleiben. Ich habe keine Wahl.
    »Ja.« Meine Stimme ist nun hart und stark und selbstbewusst.
    Beliel lacht und reibt sich tatsächlich die Hände.
    »Was für ein Spaß«, knurrt er. Ich schaue ihn wütend an und er lacht. »Ach … Angst …«
    Die Krieger fangen an, leise miteinander zu reden, woraus innerhalb von Sekunden ein richtiges Gebrüll entsteht, dennoch kann ich einzelne Wörter und Sätze verstehen.
    »Sie hält keine dreißig Sekunden durch.«
    »Maximal eine Minute.«
    »Ich glaube nicht, dass ich mir das anschauen will. Das macht keinen Spaß.«
    Odin hebt die Hand und alle sind sofort still.
    »Schiebt die Tische zur Seite.«
    Groß gewachsene Männer und ein paar Frauen springen auf. Die Tische sehen aus, als würden sie jeweils locker hundert Kilo wiegen, aber davon lassen sie sich nicht beeindrucken. Auf dem freien Platz in der Mitte rollen ein paar Walküren eine rote Matte aus. Dann kippen die Krieger die langen Tische um, sodass die mit Matten belegte Fläche fast wie ein Gehege aussieht.
    Nerven verknäulen sich in meinem Magen. Ich bin froh, dass Nick nicht da ist. Er soll nicht sehen, wie ich verprügelt werde und ihm die einzige Chance verbaue, zurück nach Hause zu kommen. Nein, ich werde mich nicht verprügeln lassen. Diesen Luxus kann ich mir nicht erlauben.
    Ich werfe dem Elfenkönig einen Blick zu. Er lächelt. Endlich verstehe ich, was mit dem Ausdruck »böses Grinsen« gemeint ist. Es wird noch breiter, als Thor ihm ein Schwert zuwirft. Er fängt es anscheinend instinktiv auf, denn seine Augen sind unverwandt auf mich gerichtet.
    »Brauchst du auch eins oder benutzt du dein eigenes?«, fragt Thor.
    »Mein eigenes«, antworte ich.
    Zustimmendes Gemurmel erhebt sich. Hoffentlich bedeutet das, dass ich die richtige Wahl getroffen habe. Ich ziehe mein Schwert aus der Scheide und spüre sein Gewicht in meiner Hand. Da muss ich an Astley denken und das muntert mich ein bisschen auf. Wir treten in den mit Matten ausgelegten Bereich. Ist das eigentlich ein Kampf auf Leben und Tod? Mein Kopf ist voller Fragen. Wie greife ich einen Typen an, der Nick besiegt hat? Welche Chance habe ich hier überhaupt?
    Der Elfenkönig nickt mir schweigend zu.
    Ich nicke schweigend zurück.
    »Ihr könnt anfangen«, verkündet Odin. »Ich wünsche euch beiden einen mutigen Kampf.«
    Der Elfenkönig verbeugt sich und stürzt sich sofort auf mich. Ich zucke zusammen und ducke mich weg. Das Schwert fährt durch die Stelle, wo eine Sekunde zuvor mein Kopf war. Scheiße. Er geht wieder auf mich los, diesmal rolle ich mich ab. Einen Sekundenbruchteil später kracht das Schwert in den Boden. Die ganze Eingangshalle vibriert von dem Schlag. Gerade noch hatte ich dort gekauert!
    Ich rolle immer noch, das Schwert an die Brust gedrückt, über den Boden. Er verfolgt mich. Sein Fuß landet auf meiner Brust.
    »Das macht keinen Spaß, Prinzessin«, zischt er. Das Gewicht seines Stiefels drückt die Luft aus meinem Brustkasten.
    »Inzwischen Königin, danke«, knurre ich zurück.
    »Du kämpfst wie ein Mensch.«
    »Soll das eine Beleidigung sein?«
    Er legte noch mehr Gewicht auf seinen Fuß. »Ganz recht.«
    Eine Sekunde lang bewegt sich keiner von uns. Ich könnte schwören, dass er sich diebisch freut.
    Jemand im Publikum schreit: »Quäl sie nicht. Bring’s zu Ende, aber schnell.«
    Das ist wohl unterstützend gemeint. Vielleicht?
    Er beugt sich näher zu mir. Sein böses Grinsen wird noch breiter. Er hebt seinen Zauber auf und ist jetzt ganz blau und wild.
    »Der brave König hat dich zwar verwandelt, aber seine volle Stärke hat er noch nicht erreicht, und du auch nicht.« Er sagt das so leise, dass höchstwahrscheinlich nur ich ihn höre.
    »Und woher willst du das wissen?« Ich versuche, mich nicht einschüchtern zu lassen, sondern die Taffe zu spielen. Einziges Problem? Ich bin keine gute Schauspielerin.
    Seine Nasenflügel beben. »Ich rieche es. Das bedeutet, dass du immer noch genommen werden kannst, dass deine volle Stärke von einem anderen genommen werden kann.«
    Ich begreife, was er meint. Und es gefällt mir nicht. Meine Angst wird auf einmal ganz hart und verwandelt sich in etwas völlig anderes: in Wut. Sie brennt in meinem Elfenblut. Sie bahnt sich ihren Weg in meine Organe und nährt mich. Wut. Leidenschaft. Dieser … dieser Monsterelf, dieser sogenannte König, hat die Elfen meines Vaters freigelassen, damit sie unsere Stadt plündern, er

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