Verhexen
gemeinsam erzitterte. Sie atmete schwer, kämpfte darum, zu Atem zu kommen, benebelt von Kopf bis Fuß, während er von ihrer Kehle trank, sein Körper tief in ihrem vergraben.
Nein.
Panik wallte wieder in ihr hoch und sie ruckte gegen ihn, fühlte, wie er in ihr pochte.
„Nein!”, schrie sie und er bewegte sich nicht, auf ihr erstarrt und in ihr.
Er war für lange Minuten still. Sie konnte spüren, wie ihr Blut aus ihr heraussickerte, sich von seinen Lippen ergoss.
Er verschwand und sie zitterte, während sie sich auf die Ellbogen hochschob, um zu sehen, wohin er gegangen war, ihre rechte Hand bedeckte die zerfetzten Male auf ihrer Kehle.
Payne ging im Zimmer herum, packte seine Kleider und zog sich an. Er zitterte auch, bebte so stark, dass er mehrere Versuche brauchte, um seine Unterwäsche anzuziehen. Er knurrte, ein Geräusch geboren aus Frustration und Schmerz, drehte sich und schlug seine Faust in die Wand über dem Kamin. Der grüne Putz platzte und fiel ab, enthüllte Stein darunter. Blut rann von seinen Knöcheln und sie schwor, dass sie seinen Schmerz und seine Panik fühlen konnte, seine Angst, während er dort mit seiner Faust an der Wand stand, sein Rücken sich mit seinen Atemzügen hebend.
„Payne?”, flüsterte sie, nicht sicher, was sie sagen würde. Er guckte sie nicht an. „Payne? Ich hätte aufhören sollen … ich hätte dich nicht bedrängen sollen.“
Er schob sich von der Wand weg und zog sein Hemd an, ohne sich zu bemühen, seine Hand zu heilen oder das Blut abzulecken. Es durchtränkte den Ärmel seines grauen Hemdes und tropfte auf den Boden, während er seine Jeans hochzog und sie zuknöpfte. Er wischte sich mit dem Handrücken über seinen blutverschmierten Mund, die Bewegung rau und brutal.
Sie sprach einen kleinen Zauber, einen der ihr helfen sollte, ihn deutlicher zu spüren.
Er hörte auf und starrte sie an, seine Augen randvoll mit Schmerz und Reue, und Selbstverachtung. „Es war nicht deine Schuld … ich … ich … kann das nicht. Ich kann dich nicht anschauen … ich hatte das niemals vor … ich wollte dir nie wehtun … ich wollte nur … ich … es tut mir leid.“
„Tu das nicht“, sagte sie und bewegte sich, um sich aufs Bett zu knien, griff nach ihm. Sie wollte nicht, dass er sich aus ihrem Leben herausteleportierte, weil sie es nicht geschafft hatte, ihren Teil der Abmachung einzuhalten. Sie hatte gesagt, dass sie einen Zauberspruch benutzen würde, um ihn aufzuhalten und sie wusste, dass es der einzige Grund war, warum er zugestimmt hatte, mit ihr zu schlafen, und dann hatte sie ihn um den Verstand gebracht. Sie hasste, was ihr geschehen war, wusste, dass auch er teilweise die Schuld daran trug, aber sie wollte nicht, dass er sich selbst und nur sich allein die Schuld gab. Sie hatten sich zusammen in diese Sache hineingebracht und sie hätte ihn aufhalten können. Sie hätte sich selbst aufhalten müssen. „Sprich mit mir … bitte, Payne?“
Er sah wieder verloren aus, so unsicher, wie sie sich fühlte. Er legte die Stirn in Falten und schluckte schwer, seine Augen hielten ihre fest und flossen über mit Schmerz und Angst. Seine Hände bebten an seinen Seiten, zitterten sichtlich und sie wusste, dass er sie auch zittern sehen konnte, dass sie genauso verwirrt aussah, ängstlich und gebrochen wie er.
„Elissa …“
Jemand klopfte an die Tür. Er starrte sie für ein paar Sekunden an und strich dann seine Finger durch sein Haar, ging zur Tür und öffnete sie.
„Arnaud wünscht, dich jetzt zu sehen.“ Eine männliche Stimme wehte ins Zimmer und Elissa raffte die grünen Laken um sich selbst, fühlte sich kalt bis auf die Knochen. Sie wollte, dass Payne sie anschaute und ihr sagte, dass alles gut sein würde und sie das hinter sich lassen könnten, sie beide damit fertig werden könnten. Sie hatte das schreckliche Gefühl, dass er sie stattdessen ohne ein Wort oder einen Blick verlassen würde.
Payne schaute sie an, Trauer in seinen wunderschönen, grauen Augen, aus denen jetzt jede Spur von Gold, Blau und Rot verschwunden war.
Sie streckte ihre Hand nach ihm aus, scheute sich zu hoffen, dass er sie nehmen würde.
Ihr Herz wurde leichter, als er sich von der offenen Tür abwandte und den Raum zu ihr durchquerte. Er drückte ein Knie auf die Matratze, nahm ihre Hand und beugte sich über sie. Er drückte einen Kuss auf ihre Stirn und verweilte dort, seine Lippen auf ihre Haut gepresst und seine Hand in ihrer zitternd.
„Geh nicht weg …
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