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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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dass ich mitten in einen anhaltenden Kampf gegen einen Schurkenzauberer und seine mysteriösen Unterstützer geraten war. Zu behaupten, ich hätte die Welt gerettet, war mit Sicherheit übertrieben, aber ich hatte immerhin dazu beigetragen, dass einige ziemlich schlimme Dinge nicht passiert waren.
    Wenn ich so wertvoll war, was machte ich dann im Büro einer kleinstädtischen Agrarbedarfshandlung? Diese Stadt war so dermaßen unmagisch, dass ich von meiner Immunität gegen Magie überhaupt erst nach meinem Umzug nach New York erfahren hatte. Es musste einfach einen Weg geben, wie ich der Sache dienen konnte – abgesehen davon, dass ich mich von Owen fernhielt. Ich konnte mir nicht vorstellen, untätig zuzusehen, wenn sich am Horizont ein magischer Krieg abzeichnete.
    Die Ladenglocke unterbrach meine düsteren Gedanken. Sherri hätte längst aus ihrer Pause zurück sein müssen, aber Sherri war nun mal Sherri. Ich setzte ein Lächeln auf und verließ das Büro, um mich dem Kunden zu widmen. Danach brauchte eine andere Kundin Beratung hinsichtlich der Frage, welcher Dünger für ihre Rosen geeignet war. Das war nicht gerade mein Fachgebiet, aber ich hatte über die Jahre derart viel mitbekommen, dass mir wahrscheinlich schon Flüssigdünger durch die Adern floss.
    Als ich mich wieder dem Ladentresen zuwandte, spielte Dean gerade an der Kasse herum. »Ich glaube, die ist kaputt«, sagte er.
    »Warum, was stimmt denn damit nicht?«
    »Die Lade geht nicht auf.« Er zog daran, um es zu demonstrieren.
    »Das liegt daran, dass sie sich nur öffnet, wenn du was eingetippt hast.«
    In seinen grünen Augen flackerte Wut auf. »Oh. Das erklärt einiges.«
    »Brauchst du denn irgendwas?«
    »Nein. Ich schätze, ich sollte das Geld ohnehin besser aus der Wechselgeldkasse nehmen.« Mit anderen Worten aus Moms Portemonnaie, weil ich ihn nicht an die Handkasse des Ladens heranlassen würde, und das wusste er auch. Was ihn jedoch nicht daran hinderte, es zu versuchen. Er schenkte mir sein charmantestes Lächeln. »Du könntest mir doch eigentlich zwanzig Dollar geben.«
    »Tut mir leid, Deano, aber ich bin immun gegen deinen Charme.« Wenn man genügend Zeit mit einem Zauberer wie Rod verbracht hat, der früher jeden Trick angewandt hatte, um die Leute mit seinem Charme zu bezirzen, verlieren normale Schmeicheleien ihre Wirkung.
    Er zuckte mit den Schultern. »Einen Versuch war es wert. Hast du Sherri gesehen?«
    »Sie hat sich vor einer halben Stunde eine Pause genehmigt. Wenn du sie siehst, sag ihr bitte, dass sie mal wieder an die Arbeit gehen sollte.«
    Ich schaffte es kaum bis ins Büro, da klingelte erneut das Telefon. Diesmal hob ich nach dem ersten Klingeln ab. »Hallo! Kannst du dich für eine kleine Mittagspause loseisen?«, fragte die Stimme am anderen Ende. Es war Nita Patel, meine beste Freundin aus der Schulzeit.
    »Arbeitest du jetzt wieder tagsüber?« Sie war in dem von den Patels geführten Motel beschäftigt und saß noch mehr in der Familienunternehmen-Falle als ich. Mir war es wenigstens gelungen, nach New York zu entkommen, so vorübergehend das auch gewesen sein mochte.
    »Ja, letzte Nacht ist etwas passiert, was meinem Bruder einen Riesenschreck eingejagt hat. Deshalb haben sie mich vorsichtshalber für die Tagschicht eingeteilt. Jetzt hänge ich den ganzen Tag hier am Tresen fest. In den nächsten Stunden checkt hier garantiert niemand ein. Aber es würde mir den Tag sehr versüßen, wenn du irgendwo was zu essen holst, hier vorbeikommst und mir ein wenig Gesellschaft leistest.«
    Ein Blick zur Ladentür sagte mir, dass Sherri endlich zurück war. »Super Idee! Worauf hättest du denn Lust?«
    »Dad ist nicht da heute. Was meinst du?«
    »Okay, dann Dairy Queen. Doppelter Cheeseburger ohne Zwiebeln?«
    »Du kannst Gedanken lesen.« Es erübrigt sich zu sagen, dass Nita keine besonders fromme Hinduistin war. Seit sie mit ihrer Familie nach Texas gezogen war, hatte sie eine Vorliebe für Hamburger entwickelt; allerdings musste sie diese hinter dem Rücken ihres etwas altmodischeren Vaters essen.
    »Bin gleich bei dir.« Nachdem ich aufgelegt hatte, knuffte ich Teddys Bein unter dem Tisch. »Ich bin zum Mittagessen verabredet und in ungefähr einer Stunde zurück.«
    »Okay«, sagte er, aber ich bezweifelte, dass es wirklich bei ihm angekommen war.
    Ich schnappte meine Tasche und ging hinaus. Der Pick-up war von Dean auf mich übergegangen, nachdem er einen neuen auf den Parkplatz vor dem Laden gestellt

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