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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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bekommen hatte. Meine New Yorker Freundinnen wären wahrscheinlich ebenso fasziniert wie erschrocken gewesen, wenn sie gewusst hätten, dass ich so einen Wagen fuhr. Und wenn man bedachte, dass ich vor kurzem noch mit der U-Bahn zur Arbeit gependelt war, war die Veränderung auch wirklich ganz schön gravierend. Unser Geschäft lag am Stadtrand, aber in einer Stadt dieser Größe brauchte man nicht mal eine Minute zum Dairy Queen am Rande des Stadtzentrums.
    Der mittägliche Andrang hatte gerade erst begonnen, sofern es so etwas in Cobb überhaupt gab. Entsprechend musste ich nicht lange auf die Burger für Nita und mich warten. Sobald sie fertig waren, fuhr ich zum Motel, das sich am anderen Ende der Stadt befand.
    Früher hatte sie mal an einer der Hauptrouten zwischen Austin und Dallas gelegen, aber da die Autobahn ungefähr fünfzig Meilen östlich gebaut worden war, kam niemand mehr in diese Stadt, der nicht unbedingt musste. Es war nicht gerade der rentabelste Ort für ein Motel, aber die Patels hatten ihre Sache immer gut gemacht, seit sie hierhergezogen waren. Damals ging ich in die vierte Klasse und wurde von der Lehrerin zu Nitas Patin ernannt, da sie jemanden brauchte, der ihr half, sich an das Leben in einem fremden Land zu gewöhnen. Wir waren schnell beste Freundinnen geworden, und inzwischen war Nita wahrscheinlich amerikanisierter als ich selbst.
    »O mein Gott, ich hatte gerade die beste aller Ideen!«, rief sie aus, kaum dass ich die Lobby betreten hatte. Sie öffnete die kleine Schranke, um mich hinter den Tresen der Rezeption zu lassen, und redete dabei weiter: »Wir könnten eine bunte Knabbermischung in jedes Gästezimmer stellen und in der Lobby Bagels und Saft verkaufen. Dann nennen wir das Ganze ›Bed & Breakfast‹ und können zwanzig Dollar mehr für die Übernachtung nehmen.«
    »Klingt im Prinzip nicht schlecht«, erwiderte ich. »Aber welcher vernünftige Mensch würde freiwillig nach Cobb kommen?«
    Sie nahm einen kräftigen Bissen von ihrem Burger und sagte erst einmal eine Weile gar nichts, während sie ihn genoss. »Das ist ja das Geniale an meiner Idee. Wir tun uns mit dem Antiquitätenladen in der Stadt zusammen, erstellen eine Broschüre und eine Website und bieten Antiquitäten-Wochenenden an. Und ein Wellness-Paket könnten wir auch noch schnüren. Meinst du, Kiki vom Friseurladen Kut ’n’ Kurl weiß, wie man kosmetische Gesichtsbehandlungen macht?«
    »Wichtiger ist doch die Frage: Würde sich irgendjemand für eine kosmetische Gesichtsbehandlung in einem Laden anmelden, der Kut ’n’ Kurl heißt?«
    »Guter Einwand. Ich denke noch mal drüber nach.« Ich lächelte, denn ich konnte mir vorstellen, dass sie ungefähr so intensiv darüber nachdenken würde wie über ihre vorherigen wilden Pläne, wie beispielsweise den, die Räume themenbezogen auszustatten und das ganze Motel im Stil der 1930er Jahre umzugestalten, inklusive metallenen Gartenstühlen, die sie bei Ebay gefunden hatte. Ich erkannte in diesen Anwandlungen das Bedürfnis wieder, etwas Größeres und Besseres aus ihrem Leben zu machen, als in einer Kleinstadt rumzusitzen und für das Familienunternehmen zu arbeiten. Sie wollte sich verwirklichen und was dazulernen, hatte aber kein Ventil dafür. Ich kannte dieses Gefühl. Nicht zum ersten Mal fragte ich mich, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, aus New York wegzugehen.
    Wie ich vermutet hatte, war Nita, noch bevor sie ihren Burger verputzt hatte, bereits auf einen neuen Plan verfallen. »Was hältst du davon, wenn wir hier abhauen und unsere Zelte woanders aufschlagen? Wir könnten uns eine Wohnung in Dallas oder Austin suchen! Ich bin sicher, wir würden da Arbeit finden.« Ich sah sie erwartungsvoll an. »Na ja, kann sein, dass mein Vater sich dann von mir lossagt, aber ich bin fast siebenundzwanzig Jahre alt, also kann er mich auch nicht mehr mit Gewalt zurückholen. Und ich bin sicher, er würde irgendwann darüber wegkommen, vor allem, wenn ich einen netten Inder finde, der mich heiratet. Ist schließlich nicht so, als gäbe es hier viel Auswahl in dieser Hinsicht. Jedenfalls weiß ich ganz genau, dass ich vor Langeweile explodiere, wenn ich noch eine Sekunde länger hier bleibe.«
    »Wenn du das tust, haben wir anderen wenigstens eine Weile ordentlich Gesprächsstoff.«
    Sie warf einen Salzbeutel nach mir. »Du weißt schon, wie ich das meine. Ich verstehe ja nicht, wieso du zurückgekommen bist. Du warst entkommen. Du warst frei! So schlecht

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