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Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Arbeitgeber weiß.«
    Iphiginia runzelte die Stirn. »Ich versichere Ihnen, Mr. Manwa-ring ist durch und durch vertrauenswürdig. Sie denken doch sicher nicht, daß er etwas mit dieser Erpressungsgeschichte zu tun hat?«
    »Im Augenblick nicht. Ich habe nur laut gedacht.« Marcus machte eine Pause. »Ist es denkbar, daß Mr. Manwaring in der Zeit, seit er bei Ihnen beschäftigt ist, genug über Ihre Tante herausgefunden haben könnte, um Sie zu erpressen?«
    »Vollkommen unmöglich«, sagte Amelia unerwartet heftig. »Mr. Manwaring ist ein Gentleman, Sir. Er hat einen einwandfreien Charakter. Etwas Derartiges würde er niemals tun.«
    »Amelia hat recht.« Iphiginia runzelte verärgert die Stirn, so daß sich ihre fein geschwungenen Brauen zusammenzogen. »Mr. Manwaring ist ein anständiger, ehrenwerter Mann.«
    Marcus sah, daß es sinnlos wäre zu erklären, daß sich hinter der ehrenwerten Fassade einiger Männer ein schlechter Charakter verbarg.
    »Also gut, er ist Ihr Mittelsmann«, sagte Marcus sanft. »Ich werde es akzeptieren, wenn Sie sagen, daß er integer ist.«
    »Das will ich auch hoffen«, murmelte Iphiginia.
    Marcus blickte nachdenklich. »Außerdem, selbst wenn er derjenige wäre, der Lady Guthrie erpreßt, wüßte ich nicht, wie er hinter das Geheimnis meiner Freundin gekommen sein sollte.«
    »Sehen Sie.« Plötzlich lächelte Iphiginia ein wenig zu süß. »Mylord, bedeutet der Verdacht, den Sie plötzlich gegen Mr. Manwaring hegen, etwa, daß Sie inzwischen bereit sind, jemand anders als mich der Tat zu verdächtigen?«
    »Es wäre durchaus möglich, daß Sie das ganze Theater heute nacht nur inszeniert haben, um mich glauben zu machen, daß Sie unschuldig sind, aber das halte ich für unwahrscheinlich.«
    Iphiginias Lächeln schwand. »Vielen Dank, Sir. Ist Ihnen schon einmal der Gedanke gekommen, daß ich meinerseits inzwischen auf den Gedanken gekommen sein könnte, daß Sie der Schuldige sind?«
    Er blickte sie verärgert an. »Machen Sie sich nicht lächerlich.« »Was ist daran bitte lächerlich?« fragte sie in herausforderndem Ton. »Sie könnten durchaus der Erpresser sein.«
    Sie meinte es wirklich ernst.
    Marcus wußte, daß in den letzten Jahren zahlreiche Gerüchte über ihn die Runde gemacht hatten. Gerüchte über das Duell und über den Tod von Lynton Spalding. Aber nie hatte man ihm jemals etwas Derartiges ins Gesicht gesagt.
    Das hatte noch niemand gewagt.
    »Sie sind entweder verrückt oder äußerst mutig, Iphiginia. Auf jeden Fall gehen Sie zu weit.«
    »Oder nicht weit genug«, erwiderte sie unerschüttert.
    Amelia warf ihr einen besorgten Blick zu. »Wirklich, Iphiginia, ich glaube nicht, daß uns das weiterbringt.«
    »Im Gegenteil.« Iphiginia sah Marcus unverwandt an. »Ich möchte auf etwas ganz Bestimmtes hinaus. Man bedenke einfach nur die Tatsachen. Es heißt, Sie seien ein skrupelloser Mensch, Mylord, und ich weiß, daß Sie hochintelligent sind. Auf jeden Fall sind Sie clever genug, um im Verlauf der Jahre allen möglichen Geheimnissen auf die Spur zu kommen.«
    »Es reicht, Iphiginia«, warnte er mit leiser Stimme.
    Sie tat, als habe sie ihn nicht gehört. »Sie hätten problemlos die Erpresserbriefe abschicken können. Sie hätten sogar derjenige sein können, der mich heute nacht in der Gruft eingeschlossen hat.«
    Jetzt war Marcus ernsthaft böse. »Ich lasse mich von Ihnen nicht beleidigen, Madam.«
    »Sie beleidigen mich bereits seit Tagen.«
    »Sie haben sich von Anfang an verdächtig gemacht. Sie geben sich als meine Mätresse aus. Sie schleichen sich heimlich in die Arbeitszimmer diverser Gentlemen, um in ihren Schreibtischen herumzuschnüffeln. Sie besichtigen Lartmores Statuensammlung. Sie laufen um Mitternacht auf einem Friedhof herum, und die fünftausend Pfund, die Sie dabei haben, sind plötzlich verschwunden.«
    »Bitte«, flüsterte Amelia. »Das führt uns nicht weiter.«
    »O doch, das tut es«, sagte Iphiginia. »Es beweist, daß das Verhalten seiner Lordschaft mindestens ebenso verdächtig ist wie das meine.«
    Marcus runzelte die Stirn. »Verdammt, ich bin nicht der Erpresser.«
    »Das habe ich auch niemals angenommen«, sagte Iphiginia leichthin. »Ich wollte nur klarstellen, daß Sie es sein könnten.«
    Marcus stieß sich vom Kamin ab, ging quer durch den Raum an die Stelle, an der Iphiginia auf dem griechischen Sofa saß, und baute sich drohend vor ihr auf. »Es gibt Männer, die solche Bemerkungen mit dem Leben bezahlt

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