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Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Mal. Die Funken der Explosion erhellten für den Bruchteil einer Sekunde sein Gesicht. Seine wohlgenährten, normalerweise angenehmen Züge hatten etwas Dämonisches.
    Einen Augenblick später stieß Marcus mit ihm zusammen.
    Sie gingen beide in die Knie und begannen, miteinander zu ringen. Die Pistole fiel scheppernd zu Boden. Marcus hörte Iphiginias Schritte, die sich in Richtung der Laterne bewegten. Er hoffte nur, daß sie sie erreichen würde, ehe seine Jacke Feuer fing.
    Herbert schrie auf und klammerte sich an Marcus fest. Sein Zorn verlieh ihm eine überraschende Kraft. Für einen Augenblick entwand er sich Marcus’ Griff und kam stolpernd auf die Beine.
    In diesem Moment riß Iphiginia die Jacke von der Laterne, und im Zimmer wurde es wieder hell.
    Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung erhob sich auch Marcus. Er nutzte die plötzliche Helligkeit, um Herbert einen Hieb in die Magengrube zu versetzen. Herbert ging in die Knie, aber nicht zu Boden. Statt dessen schwankte er in Richtung der Laterne und trat wütend dagegen.
    Glas zerbarst. Öl ergoß sich auf dem Teppich. Flammen loderten auf.
    »Mein Gott«, schrie Iphiginia. »Das Bett.«
    Aus dem Augenwinkel heraus sah Marcus, daß sie sich seine Jacke schnappte und anfing, damit auf die Flammen einzudreschen.
    »Raus hier, Iphiginia.«
    »Wenn die Flammen das Bett oder die Wandteppiche erreichen, wird das ganze Gebäude abbrennen.«
    Marcus wußte, daß sie recht hatte. Und wenn das Gebäude brannte, war nicht abzusehen, wieviel Schaden entstehen oder wie viele Leben gefährdet werden würden. In den Räumen über den zahlreichen Geschäften in der Lamb Lane schliefen bestimmt zahlreiche Familien.
    Herbert nutzte die Gelegenheit und sprang auf die Tür zu. Marcus setzte ihm instinktiv nach.
    Als er den Flur erreichte, hörte er Hoyts donnernde Schritte, die sich in der Dunkelheit von ihm entfernten. Eine Sekunde später hörte er die Eingangstür. Ein schwacher Lichtstrahl fiel auf Herberts massige Gestalt.
    Marcus rannte den Korridor hinab und erreichte die Tür, als der andere Mann gerade die Außentreppe hinunterstürzen wollte.
    »Du entkommst mir nicht, du kleiner Bastard.« Marcus packte mit einer Hand das Geländer und streckte die andere aus, um Herbert am Kragen zu packen.
    »Zur Hölle mit Ihnen, Masters.« Hoyt fuchtelte wild mit den Armen, um Marcus abzuschütteln.
    Die hektischen Bewegungen führten dazu, daß der panische Mann das Gleichgewicht verlor. Er fiel gegen das Geländer, fuhr herum und stolperte rückwärts die Stufen hinab.
    Sein kurzer Schmerzensschrei brach abrupt ab, als er auf dem Gehweg aufkam.
    Marcus sah hinab zu dem reglosen Körper. Das Licht reichte gerade aus, um zu erkennen, daß Hoyts Hals unnatürlich verbogen war. Der Mann war tot.
    »Marcus«, schrie Iphiginia in diesem Moment. »Hilf mir.«
    Marcus fuhr herum und rannte zurück in das Zimmer, wo er feststellte, daß es Iphiginia gelungen war, den Brand fast vollständig zu löschen. Nur hier und da loderten noch ein paar kleine Flämmchen auf.
    »Geh zur Seite.« Marcus schnappte sich das Ende des Teppichs und rollte es zusammen, so daß die Flammen erstickt wurden.
    Iphiginia schlug noch einmal mit der Jacke zu, und dann senkte sich erneut Dunkelheit über sie.
    »Gott sei Dank. Marcus, ist alles in Ordnung?«
    »Ja. Hoyt ist tot. Er ist die Treppe runtergefallen.«
    »Gütiger Himmel.«
    Marcus zündete die Kerze in dem Wandleuchter an und blickte sich ein letztes Mal um. Das Feuer hatte überraschend wenig Schaden angerichtet. Dann sah er in Iphiginias rußgeschwärztes Gesicht.
    Sie begegnete seinem Blick, die rauchende Jacke immer noch fest umklammert.
    »Hast du dich verbrannt?«
    »Nein.«
    Marcus schnupperte. Plötzlich fiel ihm etwas ein. »Zeig mal her.«
    Er schnappte sich die Jacke und fuhr mit der Hand in eine der Taschen. Seine Hand umschloß seinen neuen, verbesserten Füllfederhalter mit hydraulischem Speicher. Er zuckte zusammen, als er das verbogene, heiße Metall spürte. »Verdammt und zugenäht.«
    »Was ist los?« »Nichts weiter. Anscheinend muß ich mich nochmal an meinen Zeichentisch setzen.«
    Es dämmerte fast, als Marcus endlich die Tür des Schlafzimmers öffnete, das neben seinem eigenen lag. Neben dem aufgeschlagenen Bett brannte eine einzelne Kerze.
    Das Bett selbst war leer.
    Iphiginia erwartete ihn am Fenster. Als sie ihn kommen hörte, drehte sie sich zu ihm um. Sie trug ein weißes, spitzenbesetztes Nachthemd aus feinstem

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