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Verkehrte Welt

Verkehrte Welt

Titel: Verkehrte Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen von der Lippe
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geworden, kann das sein?«
     
    M)
    »Udo, kannst du schweigen?«
     
    F)
    »Wie ein Grab, was sag ich, wie ein Mausoleum!«
     
    M)
    »Ich bin schwanger.«
     
    F)
    »Neieieiein! Na da gratulier ich doch aber, was sagt denn Josef?«
     
    M)
    »Der weiß es noch nicht.«
     
    F)
    »Ach, soll wohl ne Überraschung werden?«
     
    M)
    »Und was für eine, er ist nämlich nicht der Vater.«
     
    F)
    »Mach Sachen, bist du sicher?«
     
    M)
    »So sicher wie das Amen in der Kirche.«
     
    F)
    »Weia! Und nu? Wirst du es ihm sagen?«
     
    M)
    »Um Gottes willen! Unmöglich, der würde sicher durchdrehen und mich zur Hölle schicken. Das möchte ich auf keinen Fall, denn im Grunde genommen ist unsere Beziehung ganz okay.«
     
    F)
    »Und der richtige Vater?«
     
    M)
    »Den hab ich nur einmal getroffen und seitdem nicht mehr wiedergesehen.«
     
    F)
    »Herrje, Kindchen, warum hast du nicht verhütet?«
     
    M)
    »Wie denn, wenn er nicht rechtzeitig … du weißt schon.«
    F)
    »Du armes Dingelchen, Gott sei Dank hat unsereins diese Probleme nicht. Wie soll er denn heißen?«
     
    M)
    »Wieso er? Ich wünsch mir doch ein Mädchen!«
     
    F)
    »Ach du lieber Gott, damit die später auch mal von irgendeinem Hallodri einen Braten in die Röhre geschoben kriegt?«
     
    M)
    »Udo, sei doch nicht so vulgär! Nein, ich wünsche mir ein Mädchen, und dann werde ich dafür sorgen, dass es all das kriegt, was ich nie hatte. Erst mal soll sie ganz toll aussehen.«
     
    F)
    »Aber Mariechen, du siehst doch auch ganz toll aus!«
     
    M)
    »Ich finde mich zu dick, und ich gucke immer so ... so ...«
     
    F)
    »… bedeutungsvoll!«
     
    M)
    »Nee, eher so trantütig, so . kuhartig, irgendwie unsexy, und außerdem hab ich splissige Haare!«
     
    F)
    »Die haben wir gleich abgeschnippelt, keine Sorge, und außerdem fühle ich beim Durchwuscheln viele kurze Haare, das sind die Hormone, Liebchen, du bekommst eine prächtige wundervolle Mähne, da wett ich meinen rosa Föhn drauf. Und nun stell dir vor, der Heilige Geist hätte dich … begeistert.«
     
    M)
    »Begeistert? Der wird doch immer als Taube dargestellt, also doch wohl eher betäubt!«
     
    F)
    »Na, dann sag doch gleich gevögelt, aber egal, wer es war, er hat dir gutgetan! Schau in den Spiegel, Darling, dein Blick ist jetzt umwerfend aufregend, keine Spur von Trantüte, absolut sexy!«
     
    M)
    »Findest du wirklich? Könntest du dich in mich verlieben?«
     
    F)
    »Die Frage kommt 40 Jahre zu spät, Liebes, ich hatte mein Coming-out mit 15. So, das föhnen wir heute nicht, ich hab ein neues Gel, das wird dich umhauen, das gibt ein Shining, wenn das trocken ist, du wirst dein Haar nicht wiedererkennen, das geht dann auch aufs Haus, wegen der gesegneten Umstände.«
     
    M)
    »Ach Udo, du bist so ein Schatz, dank dir und bis in 14 Tagen, dann bin ich schon im dritten Monat, Bussi, Bussi!«
     
    F)
    »Bussi, meine Liebe, bis dahann!
    Hallo Elisabeth, wie geht's, alles frisch, meine Liebe? Du strahlst so von innen raus, nein, ich werd nicht mehr, lass mich raten, du bist schwanger?«
     
    E)
    »Ja, wie findest du das? Nachdem wir schon alle Hoffnung aufgegeben hatten, hat Jakob doch noch mal ins Schwarze getroffen, und weil es bei Vollmond war, bin ich ganz sicher, dass es ein Mädchen wird!«
     
    F)
    »Toll, toll, toll, da bist du schon mein zweiter Doppelpack heute, das geht ja Schlag auf Schlag; Da kann man neidisch werden, wie soll die Kleine denn heißen?«
     
    E)
    »Also Jakob möchte Doreen, aber ich finde Maria Magdalena besser.«
     
    F)
    »Setz dich durch, Schatz, bei dem Namen hab ich ein ganz gutes Gefühl!«
    Dieses eBook wurde von der Plattform libreka! für Leipzig 2011 mit der Transaktion-ID 1075178 erstellt.

MEDITATION
    »Wenn du nicht bald mit Meditation anfängst, kippst du mit einem Infarkt oder Schlaganfall aus den Latschen. Und dann lass ich mich scheiden, ich schwör's, denn ich hab keine Lust, die schönsten Jahre meines Lebens mit Rollstuhlschieben und Schnabeltassenanreichen zu verbringen«, sagte meine Frau und steckte mir ein Büchlein in die Reisetasche.
    »Wie geht denn Meditation?«, fragte ich, froh darüber, dass das Taxi gerade vorfuhr.
    »Du musst deinen Geist beruhigen, alles nicht so wichtig nehmen und zuallererst lernen, dich zu entspannen. In dem Buch ist eine geführte Entspannungsreise, lies das und probier es aus.«
    »Versprochen, Schatz. Ich ruf dich an, wenn ich in München gelandet bin. Tschühüss.«
    Ich widerstand der Versuchung, die

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