Verlangen, das für immer brennt
auf und schloss sie in die Arme. Sie fühlte sich zart und zerbrechlich an, aber er wusste es besser. Hattie war stark.
Eine Weile lang hielt er sie einfach fest. Dann spürte er, wie sie ihre Fassung zurückerlangte, und ließ sie wieder los, obwohl er dazu einen beträchtlichen inneren Widerstand überwinden musste.
Er ließ sich wieder auf dem Sofa nieder und wartete ungeduldig ab, bis sie das Wort an ihn richtete.
„Wenn wir jetzt nicht heiraten, weiß Eddie, dass ich gelogen habe. Und das wird er gegen mich verwenden. Ich habe keine Wahl mehr“, sagte sie schließlich leise.
Auch wenn er von Anfang an gewusst hatte, dass sie ihn nur aus der Not heraus heiratete, kratzten ihre Worte an seinem Stolz. Als er sprach, hallte seine Stimme kalt und hart in seinen Ohren wider. „Dann wirst du damit leben müssen, dass wir nach meinen Regeln spielen. Diesmal entkommst du mir nicht, Hattie. So was nennt man wohl Ironie des Schicksals, meinst du nicht auch?“
Sein Sarkasmus traf sie tief. Sie wusste, dass sie sich unfair verhielt. So tief, wie sie in Lucs Schuld stand, hatte er es einfach nicht verdient, dass sie ihn nun auch noch mit Vorwürfen und ihrer eigenen Unsicherheit belastete.
Und dass sie ihn mit jeder Faser ihres Körpers begehrte, machte alles nur noch schlimmer.
Mit einem gezwungenen Lächeln setzte sie sich neben ihn. „Meinst du nicht, dass wir wenigstens ein Budget vereinbaren sollten?“
Luc hob die Brauen und warf ihr einen skeptischen Blick zu. „Wenn ich eins über dich weiß, Hattie Parker, dann, dass du mich niemals ruinieren würdest.“ Er langte in seine Hosentasche und zog eine kleine Samtschachtel hervor. „Das hier ist der nächste Punkt, den ich besprechen wollte. In Anbetracht deiner momentanen Laune bin ich mir aber nicht mehr so sicher, ob es klug war, einfach etwas auszusuchen. Vielleicht ist es besser, wenn ich ihn zurückgebe und dich selbst wählen lasse.“
Hattie öffnete den Deckel und schnappte nach Luft. Aus einer schlichten, vollendet geschmackvollen Fassung blitzte ihr ein riesiger Diamant entgegen. Genauer hätte Luc ihren Geschmack nicht treffen können.
„Er ist wunderschön“, flüsterte sie betreten.
Da Luc keinerlei Anstalten machte, ihr den Ring überzustreifen, tat sie es selbst.
„Natürlich möchte ich ihn behalten. Ich danke dir, Luc.“
Er nickte knapp. „Als Nächstes sollten wir über die Hochzeit sprechen. Möchtest du eine kirchliche Trauung?“
Mühsam unterdrückte Hattie den Anflug von Enttäuschung, den seine Worte in ihr auslösten. Schließlich hatte auch sie mehr als einmal von einer romantischen Hochzeit geträumt. Doch das gehörte vergangenen Zeiten an. Einem Leben, das sie nun aufgeben würde. „Nein, das ist wohl nicht nötig.“
„Meine Familie besitzt eine kleine Insel vor der Küste bei Savannah. Ich denke, das wäre genau das Richtige. Ein Freund von mir ist Friedensrichter und kann die Trauung durchführen. Ich würde den vierzehnten Mai vorschlagen. Gibt es jemanden, den du gerne dabeihättest?“
Hattie schluckte. „Meine beste Freundin Jodi. Aber ihr Mann ist beim Militär und vor zwei Monaten nach Japan versetzt worden. Ich denke nicht, dass sie so spontan anreisen können.“
„Ana wird sicherlich gerne als Trauzeugin einspringen.“
In Anbetracht der Umstände lag diese Lösung nahe. „Gut, ich werde sie morgen fragen.“
„Ich selbst habe mich für meinen Bruder Leo entschieden. Er kennt die genauen Umstände unserer Hochzeit noch nicht und weiß bislang auch nicht, dass du die Braut bist. Ich erkläre ihm erst nach der Hochzeit, wie es dazu kam. Dann kann er nichts mehr daran ändern.“
Hattie wurde ein bisschen flau im Magen. „Denkst du, er erinnert sich überhaupt noch an mich?“
Luc lachte auf. „Mein Bruder vergisst niemals eine schöne Frau.“
Vermutlich hielt Leo sie für das größte Miststück der Geschichte. Er hatte fraglos mitbekommen, wie sehr sie seinem Bruder damals das Herz gebrochen hatte. Doch Lucs nächste Worte verhinderten, dass sie allzu lange über dieses neue Problem in ihrem Leben nachdenken konnte.
„Und dann wären da natürlich noch die Flitterwochen.“
„Flitterwochen …“, wiederholte Hattie schwach.
„Schließlich soll unsere Hochzeit glaubwürdig wirken. Ich habe alles schon geklärt: In der Woche nach der Trauung habe ich mir freigenommen, und Anas Nichte könnte in der Zeit hier wohnen und sich um Deedee kümmern. Sie macht eine Ausbildung zur
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