Verlangen das wie Feuer brennt
verheißungsvoll ihren Mund mit den Lippen. Welch eine süße Qual …
Aus den Augenwinkeln sah Jason den Finanzchef von Madd Comm an ihnen vorbeigehen, um jemanden zum Tanzen aufzufordern. Erinnerte sich Ash noch daran, dass er und Jason sich erst vor drei Wochen, hier in der Rosa Lounge, geschworen hatten, nicht zu heiraten? Allerdings hatte Ash bereits eine gescheiterte Ehe hinter sich.
Jasons Gedanken schweiften zurück zu der Frau in seinen Armen. Und erneut ermahnte er sich zur Geduld. Lauren hatte sich bereits einmal zurückgezogen, weil er zu ungestüm gewesen war. Den Fehler würde er kein zweites Mal begehen.
Als ein schnelleres Stück gespielt wurde und sich die Tanzfläche füllte, führte Jason Lauren an der Hand ein Stück abseits. „Wie wäre es zum Abschluss des Abends mit einem kleinen Ausflug auf die Twin Peaks? Wir können von dort aus die Aussicht über die Stadt genießen. Ich verspreche dir auch, dass ich mich dir nicht ungebührlich nähern werde.“
Lauren lachte. „Darf ich dich daran erinnern, dass wir bereits miteinander geschlafen haben?“
„Keine Angst, ich habe es nicht vergessen.“ Genau das war es, was er wieder wollte. Und deshalb musste er an seinem Plan festhalten. „Das heißt also Nein. Schade.“
Verwirrt runzelte sie die Stirn. „Jason, irgendwie werde ich heute aus dir nicht schlau. Du tust, als würdest du um mich werben, und dann wieder …“
„Pst.“ Er legte ihr den Finger auf den Mund. „Du weißt doch: Werbung ist mein Beruf.“
Er trat einen Schritt zurück und küsste ihr die Hand. „Danke für diesen wunderbaren Tanz, Mrs. Reagert. Ich werde die ganze Nacht daran denken – in meinem Sessel.“
Zwei schlaflose Nächte später ging Lauren zur Dinnerparty von Madd Comm. Ein solcher geschäftlicher Anlass war ganz nach ihrem Geschmack. Das Knüpfen neuer Kontakte, der Ideenaustausch mit den besten Köpfen – Lauren fühlte sich in ihrem Element.
Schmerzlich wurde ihr bewusst, wie sehr sie ihr Leben als Grafikdesignerin in New York vermisste. Und doch sehnte sie sich mit jeder Faser ihres Körpers nach Jasons Nähe. Immer wieder berührte er sie wie zufällig oder küsste sie und schürte ihr Verlangen damit.
Nach dem Essen wechselte die Liveband von Swing zu klassischer Rockmusik. Lauren wusste nicht, wie sie auch nur einen einzigen Tanz mit Jason durchstehen sollte. Seinen Körper zu spüren, ohne ihn wirklich haben zu können, brachte sie fast um den Verstand.
Während sie sich locker zur Musik bewegte, ging sie zur Bar, um sich ein neues Mineralwasser zu holen. Dabei bedankte sie sich mit freundlichem Kopfnicken für die zugerufenen Glückwünsche zur Hochzeit. Inzwischen war die Party in vollem Gang. Am anderen Ende des Raumes sah sie Jason. Er unterhielt sich mit Kollegen, blickte aber zu ihr herüber.
Laurens kupferfarbenes Satinkleid schwang schmeichelnd um ihre Beine und regte ihre ohnehin hellwachen Sinne weiter an. Jasons Blicke glaubte sie auf ihrer Haut zu spüren.
Für das Essen hatte der aus Österreich stammende Starkoch Wolfgang Puck gesorgt. Durch die Glaswände des Yachtclubs, in dem die Party stattfand, sah man in der Ferne die Golden Gate Bridge.
Alles an diesem Abend war exklusiv, von der Speisekarte bis zur Auswahl der Gäste. Brocks Sekretärin Elle, die man ab und zu geschäftig hin- und hereilen sah, trug einen maßgeblichen Teil zum reibungslosen Ablauf dieses Abends bei.
Lauren, die in Connecticut aufgewachsen war, war schon von Kindesbeinen an den Umgang mit einflussreichen Familien und Politikern gewöhnt. Dennoch beeindruckte sie dieser Abend sehr. Madd Comm hatte alle Register gezogen.
Zu gerne hätte Lauren das volle Aroma der kalifornischen Weine genossen. Doch sie blieb bei ihrem fast leeren Glas Mineralwasser.
„Mrs. Reagert“, hörte sie eine Stimme, „möchten Sie noch etwas trinken?“
Sie blickte über die Schulter und sah – Walter Prentice! Das Glas in seiner Hand verriet, dass Jasons wichtiger Kunde bei allen Grundsätzen offenbar einem guten Wein nicht abgeneigt war.
„Vielen Dank, Mr. Prentice, ich hole mir gerade ein neues Wasser.“
„Warten Sie, ich erledige das für Sie“, sagte er und schnippte mit den Fingern. Sogleich kam ein Kellner, um Laurens Wünsche und die des Ehepaars Prentice zu erfüllen. Obwohl ihr Mann ihr aufrichtig ergeben schien, machte Mrs. Prentice keinen wirklich glücklichen Eindruck.
Lauren nahm ein Glas Wasser vom Tablett des Kellners und lächelte
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