Verlangen das wie Feuer brennt
Brust.
„Das wirst du lassen“, rief Lauren und nahm sie ihm blitzschnell weg. Beide lachten.
Angelehnt an eine große Umzugskiste, saß Lauren mit gekreuzten Beinen auf der Decke. Was Jason vorbereitet hatte, erinnerte sie an Zeltlager in ihrer Teenagerzeit – sehr romantisch. Während Lauren verträumt zusah, legte Jason jeweils zwei Schokopralinen und ein Marshmallow zwischen zwei Cracker und röstete das Ganze auf dem Kamingitter. Auch wenn Lauren stolz auf ihre Unabhängigkeit war und sich selbst versorgen konnte: Darauf, sich S’mores zu machen, wäre sie nie gekommen.
Sie kannte ihn schon über ein Jahr, dennoch überraschte Jason sie immer wieder aufs Neue. Besonders hatte ihr das Gespräch im Flugzeug über die Krankheit ihrer Mutter gefallen. „Nochmals danke für alles.“
Über die Schulter sagte er: „Warte doch, bis du probiert hast.“
„Ich meine für dein Verständnis, was meine Mutter betrifft.“
Im Feuerschein war die Besorgnis in seinem Gesicht zu erkennen. „Wenn ich nur wüsste, was ich sonst noch tun könnte.“
„Ist schon gut. Inzwischen habe ich mich an Moms … missbilligendes Verhalten gewöhnt.“
„Aber es verletzt dich noch immer“, stellte Jason fest.
„Irgendwie strebt man auch als Erwachsener nach der Anerkennung der Eltern. Das Problem ist, dass Mom will, dass ich auf ihre Art zeichne und male und ihren Träumen Ausdruck verleihe.“
Jason legte die ersten schokoladigen S’mores auf einen Teller.
„Leider grenzen ihre Träume an schieren Größenwahn“, fuhr Lauren fort und bediente sich vom Teller. „Nachdem ich zwei Ballettstunden hatte, sah sie mich schon am Broadway. Wenn ich eine Runde im Pool geschwommen bin, träumte sie von der nächsten Olympiade.“
„Das setzt ein Kind schon ganz schön unter Druck“, sagte Jason verständnisvoll.
„Mit ihrer Kunst ist es dasselbe.“ Lauren tauchte den Finger in die geschmolzene Schokolade. „Mom hat Dad und mir immer vorgeworfen, dass sie wegen uns nicht nach Paris hatte gehen können.“
„Deine Mutter ist auch Künstlerin?“
„Und eine sehr begabte noch dazu, aber sehr von sich überzeugt. Auf mich hat sie in dieser Hinsicht leider immer nur herabgesehen.“
Lauren leckte die Schokolade vom Finger – ein ganz klein wenig tat sie es absichtlich – und beobachte amüsiert, wie Jason sich den Kragen lockerte. Nach der einsamen Dusche schöpfte sie nun neue Hoffnung.
„Du bist eine erfolgreiche Geschäftsfrau.“ Mit vor Verlangen dunkel wirkenden Augen sah er sie an.
Welche schwangere Frau würde sich nicht geschmeichelt fühlen, von einem Mann begehrt zu werden? „So erfolgreich, dass mein Buchhalter mit meinem Geld auf und davon ist!“
Genussvoll biss sie ein Stück ab. Hatte sie geseufzt – oder Jason?
„So etwas passiert. Leider. Aber keine Angst, du kommst schon wieder auf die Füße.“ Er setzte sich ebenfalls auf die Decke und versuchte unauffällig, seine Hose glatt zu streichen – doch seine Erregung blieb Lauren nicht verborgen. Allein der Gedanke daran erregte sie.
Nochmals schweiften ihre Gedanken zu Jacqueline. „Ab und zu frage ich mich, ob ich Fehler mache, zu wenig sorgfältig oder zerstreut bin. Wie ist es denn mit deinen Eltern? Hast du sie schon angerufen?“
„Ich rede nicht mit ihnen.“
„Oh, wie traurig.“
„Findest du? Wärst du nicht auch froh, den belastenden Situationen mit deiner Mutter aus dem Weg zu gehen?“
Trotz allem konnte Lauren es sich nicht vorstellen, mit ihrer Mutter zu brechen. Was wohl zwischen Jason und seinen Eltern vorgefallen war?
„Sie ist noch immer meine Mom.“ Dennoch musste sich Lauren eingestehen, dass sie den größeren Abstand zu ihr als durchaus wohltuend empfand.
„Du hast eine ziemlich versöhnliche Einstellung – außer wenn es um mich geht, wohlgemerkt.“
Schuldbewusst dachte Lauren an die Szene in seinem Büro. „Inzwischen hast du mir ja versichert, dass zwischen dir und Celia nichts war.“
„Das meine ich nicht, sondern die vier Monate, in denen ich mich nicht bei dir gemeldet habe“, sagte Jason und rückte ein Stück näher. „Damals in der Nacht in deinem Büro hätte ich mein Flugzeug Flugzeug sein lassen sollen, um mit dir zu reden.“
„Ich hatte dich gebeten zu gehen.“
Als er ihr eine Haarsträhne zurückstrich, berührte er dabei sachte ihr Gesicht. „Aber ich hätte besser nachfragen sollen, ob du das auch wirklich so meinst.“
„Damals wollte ich es wirklich.“ Aus Angst vor ihren
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