Verlangen das wie Feuer brennt
Grund zur Sorge. Und wenn wir erst Koteas überflügelt haben, sind wir Marktführer in diesem Teil des Landes.“
„Wenn du meinst …“ Diese Sichtweise entsprach nicht ganz dem, was Brock gesagt hatte.
„Fällt es auf, das mein Bruder und ich nicht immer einer Meinung sind?“
Jason zuckte die Schultern und trank von seinem Wasser.
„Brock und mir liegt sehr daran, dass man es uns nicht anmerkt. Die Firmenleitung sollte immer Geschlossenheit zeigen, alles andere wäre nicht gut fürs Geschäft.“ Mit einem entschlossenen Ruck nahm er die Füße vom Tisch. „Sicher fragst du dich, warum wir hier zusammensitzen.“
„Na ja, ich bin leider heute so etwas wie die Hauptfigur. Wenn auch nicht im positiven Sinn …“
Flynn wurde ernst – und glich damit mehr als sonst seinem Bruder. „Lassen wir doch die Firmenangelegenheiten mal beiseite.“ Plötzlich schien er nach Worten zu suchen. Nachdenklich strich er sich durchs Haar. „Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll … Lass nicht zu, dass deine Arbeit wichtiger ist als deine Frau.“
Vorsichtig stellte Jason sein Essen weg. Mit einer solchen Äußerung hatte er nicht gerechnet. Zögernd sagte er: „Lauren fliegt heute Nachmittag nach New York zurück.“
Im Geiste hörte er schon den Widerhall seiner eigenen Schritte in dem leeren Haus. Er schluckte.
„Noch ist es nicht zu spät, Mann! Noch sind keine Scheidungspapiere unterzeichnet. Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung: Ich habe den Fehler gemacht, die Firma wichtiger zu nehmen als meine Frau, deswegen sind Renee und ich uns fremd geworden. Seither ist kein Tag vergangen, an dem ich das nicht aus tiefstem Herzen bereue“, sagte er mit trauriger Stimme. „Willst du so enden wie Brock, für den es nur Arbeit und Geschäft gibt?“
Brocks Hauptwohnsitz war ein elegantes Apartment direkt im Firmengebäude in der Powell Street. Sicher nicht schlecht, aber Jason zog sein Haus mit etwas Abstand zum Büro bei Weitem vor.
Sein allerdings leeres Haus, für das Lauren so viele Ideen gehabt hatte. Wie hätte sie es wohl eingerichtet? Nur sie konnte dieses Haus mit Leben füllen. „Die Angelegenheit hat sich erledigt. Lauren und ich werden uns bemühen, den Schaden zu begrenzen.“
„So kenne ich dich gar nicht! Ist das noch Jason Reagert, der nicht so schnell aufgibt?“
Was wusste Flynn schon? Jason hatte sein Bestes getan, um Lauren von den Vorzügen eines Leben hier in San Francisco zu überzeugen. Eine ganze Woche lang …
Von den Vorzügen?
Plötzlich begriff er. Es ging nicht um die Vorzüge, nicht um die Annehmlichkeiten, es ging darum, dass er sie liebte. Ja, er liebte sie. Er war kein so gefühlsarmer Mann wie sein Vater. Seinen Dad hätte das Ultraschallfoto seines ungeborenen Kindes wohl kaum berührt.
Eine Woche war nicht eben lang, wenn es darum ging, ein gemeinsames Leben aufzubauen. Dennoch hatte Jason die Zeit gereicht, um seine wahren Gefühle zu erkennen. Und jetzt wollte er aufgeben, nach nur einer Woche?
Lauren und er passten in allen Bereichen wunderbar zusammen: Er wollte sie als Freundin, Geliebte, Ehefrau und Mutter seines Kindes. Mit ihr wollte er sein Leben verbringen.
Flynn hatte recht: Nichts und niemand, und schon gar nicht sein Beruf, durfte sich zwischen ihn und sie drängen. Auf keinen Fall würde Jason so werden wie sein Vater und immer nur an die Arbeit denken.
Endlich wusste er, was er zu tun hatte: Er würde ihr nach New York folgen. Selbst wenn es bedeutete, dort seine eigene Werbeagentur zu eröffnen, nur um bei ihr zu sein.
Gleich nach dem Gespräch mit Prentice würde er sich ins Flugzeug setzen und zu seiner Frau fliegen.
Im Rückspiegel des Taxis betrachtete Lauren Jasons Anwesen. Ihr Flug war gebucht, der Koffer verstaut, ihre kurze Ehe vorüber. Sogar ihrem Wunsch, ohne große Abschiedsszene auseinanderzugehen, hatte Jason entsprochen und bereits am frühen Morgen das Haus verlassen.
Plötzlich fühlte sich ihr Leben an, als bestünde es aus zusammenhanglosen Bruchstücken – wie ein Bild von Picasso.
Vor ihr lag die Stadt, mit der sie zahlreiche Erinnerungen an die Zeit mit Jason verbanden. Wunderschöne Erinnerungen, die sie nie vergessen würde.
Sie liebte ihn. Aber wie sollte sich daraus etwas entwickeln, ohne dass auch er sie liebte?
Als ihr Handy klingelte, schreckte sie aus ihren Gedanken. Konnte das Jason sein? Sie nahm das Telefon aus der Tasche und sah aufs Display.
Mom.
Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, das Handy
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