Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm (German Edition)
Grandpa macht sich sonst Sorgen.“
„Er weiß doch, dass du mit mir zusammen bist und dir nichts passieren kann.“
„Es ist schon spät. Können wir jetzt fahren?“
„Ja.“ Er griff an ihr vorbei nach seiner Jacke, die an der Garderobe hing, und öffnete die Tür. Sabrina trat hinaus und blieb überrascht stehen. Die Landschaft war ein Traum in Weiß. Ein paar Mal atmete sie tief durch, die kalte reine Luft tat so gut. Dann wandte sie sich zu Gavin um. „So viel Schnee hatte der Wetterdienst aber nicht vorhergesagt, oder?“
„Nein, und es soll noch viel mehr geben. Es wäre wirklich besser, wenn du hier bleibst und wir erst morgen fahren, wenn die Straßen geräumt sind.“
Auf keinen Fall . „Nein, das geht nicht. Ich … ich muss dafür sorgen, dass Grandpa seine Medikamente nimmt.“
„Gut. Dann fahre ich dich nach Haus.“ Der Jeep stand vor der Garage. Gavin öffnete die Beifahrertür und ließ Sabrina einsteigen. Dann befreite er die Windschutzscheibe vom Schnee, bevor er sich hinter das Lenkrad schob. Vorsichtig und langsam steuerte er den Wagen über die verschlungenen und dicht verschneiten Wege vom Jarrod Ridge . Sabrina saß verkrampft neben ihm. Noch nie war ihr die Fahrt in die Stadt so lang vorgekommen. Kurz legte Gavin ihr eine warme Hand auf die eiskalten Finger. „Keine Sorge. Ich bringe dich heil zurück. Ich bin schon unter schwierigeren Bedingungen Auto gefahren.“
Endlich kam der Gasthof in Sicht. Sie atmete erleichtert auf. Gavin fuhr so dicht wie möglich an die hintere Tür heran und stellte dann den Motor ab. Kurz sah er sich um. „Wer schiebt denn bei euch Schnee?“
„Normalerweise macht Grandpa das mit dem Traktor, der in der Scheune steht.“
„Dann komme ich morgen früh vorbei und erledige das.“
„Das ist doch nicht nötig, Gavin.“
„Doch. Der Boden ist morgen sicher gefroren und glatt. Und Henry soll doch nicht fallen und sich die Hüfte brechen, oder?“
Natürlich nicht . „Danke.“
„Mach ich doch gern.“ Er öffnete die Autotür.
„Du solltest sofort zurückfahren, bevor die Straßen unpassierbar werden.“
„Deshalb kann ich dich doch zur Tür bringen.“ Er stieg aus, kam um den Jeep herum und half ihr beim Aussteigen. Nur ungern ließ sie sich von ihm helfen. Jetzt nur keine lange Abschiedszeremonie! Vor der Küchentür löste sie sich schnell von seinem Arm. „Dann …“
In diesem Augenblick wurde die Tür von innen aufgestoßen, und Henry stand auf der Schwelle. „Ich hätte wissen sollen, dass meine Knochen sich nie irren“, sagte er lächelnd.
„Hallo, Grandpa.“ Sie wandte sich schnell zu Gavin um, unsicher, wie man sich von seinem Liebhaber verabschiedet, wenn ein anderer dabei ist. „Danke, dass du mich hergefahren hast, Gavin. Und auch für das Dinner und das Schlittenfahren.“
Ernst sah er ihr in die Augen. „Es war mir ein Vergnügen.“
„Kommt rein, Kinder.“ Henry trat zur Seite. „Bei diesem Wetter werden wir Gavin doch nicht nach Hause schicken. Es ist schon spät, und es gibt jede Menge Betten in diesem Haus. Sie können hier übernachten und morgen nach Hause fahren, wenn die Straßen frei sind.“
Um Himmels willen, nein! „Aber Grandpa …“
„Keine Widerrede. Außerdem kann Gavin mir morgen helfen, den Schneeschieber an dem alten Traktor zu befestigen.“
Mühsam bekämpfte Sabrina den Anflug von Panik. Die Nacht mit Gavin Jarrod unter ein und demselben Dach zu verbringen war das Letzte, was sie wollte. Aber sie hatte keine andere Wahl.
9. KAPITEL
Eigentlich hätte sie nach diesem Abend erschöpft sein und besonders gut schlafen müssen, aber Sabrina wälzte sich nur unruhig von einer Seite auf die andere. Dann wieder starrte sie an die Decke. Immer noch spürte sie Gavins Lippen und erinnerte sich nur zu genau, wie sich seine Hände auf ihrer Haut anfühlten. Wieder warf sie sich auf die andere Seite und quälte sich mit der Frage: War es falsch gewesen, sich mit Gavin einzulassen?
Plötzlich vernahm sie ein Geräusch und hielt den Atem an. Was war das? Dann hörte sie, wie eine Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde, und setzte sich auf. Vorsichtig stieg sie aus dem Bett und schlich zur Tür. Die Geräusche waren aus dem Raum am Ende des Flurs gekommen. Ein Einbrecher? Nein, sicher war es Henry, der im Hauswirtschaftsraum, der eine Tür nach draußen hatte, heimlich eine Zigarre rauchen wollte. Das tat er meist bei geöffneter Tür, damit Sabrina am anderen Tag nichts roch. Immerhin
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