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Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm

Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm

Titel: Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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steckte er ihr den Ring an und küsste ihr dann die Handfläche. „Ich danke dir.“
    Mit Tränen in den Augen blickte Sabrina auf den Ring, dem Symbol für ein Glück, mit dem sie nicht mehr gerechnet hatte. „Der Stein ist wunderschön. Was ist das? Ein Saphir?“
    „Nein, ein blauer Diamant.“
    Erschreckt riss sie die Augen auf. „Aber die sind doch wahnsinnig selten!“
    „Nicht so selten wie du.“
    Lächelnd entspannte sie sich wieder. Gavin war wirklich ihr Märchenprinz … die Frage war nur, ob jemand, der blaue Diamanten verschenkte, mit einer Frau glücklich sein konnte, die nur Halbedelsteine gewohnt war … Doch den Gedanken schob sie schnell zur Seite, als Gavin sie hochzog und meinte: „Komm, lass uns zurückfahren und Henry mit der Neuigkeit und einer Flasche Champagner überraschen!“
    Immer wenn Sabrina ihn anstrahlte, quälte Gavin das schlechte Gewissen. Sie liebte ihn, und er hatte diese Liebe nicht verdient. Auf keinen Fall aber konnte er jetzt einen Rückzieher machen, nur um sein Gewissen zu erleichtern. Denn das wäre für Sabrina ein zu schwerer Schlag. Lieber wollte er abwarten, bis ihre Liebe sich mit der Zeit verflüchtigte, denn dass das geschehen würde, davon war er fest überzeugt.
    Das Telefon klingelte. „Ich geh ran.“ Sabrina stand auf und lief in den Flur.
    Henry wartete, bis sie den Raum verlassen hatte, dann setzte er sein Glas ab. „Und du bist entschlossen, das durchzuziehen?“
    „Ja, ich werde sie glücklich machen.“
    „Das will ich hoffen. Denn wenn nicht, wird es nichts aus unserer Abmachung, trotz meiner Sorge, sie allein zu lassen. Und verlass dich drauf, ich werde euch genau beobachten.“
    „Nichts anderes habe ich erwartet.“
    „Glaub nicht, dass dieser teure Ring dir das Recht gibt, hier unter meinem Dach so zu tun, als wäre die Eheschließung schon vollzogen.“
    „Das weiß ich. Ich habe vor, möglichst bald eine Hochzeit in kleinem Kreis im Jarrod Ridge arrangieren zu lassen. Vielleicht schon am Montag.“
    „Hm …“ Henry sah sein Gegenüber zweifelnd an, und Gavin wusste nicht, ob der alte Mann seinem Vorschlag zustimmte oder ihn ablehnte.
    Als Sabrina wieder in den Raum trat, war Gavin überrascht von ihrem verwirrten, ja, beinahe hilflosen Gesichtsausdruck. Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen und getröstet, was ihn wiederum wunderte. Denn eigentlich sah ihm so etwas gar nicht ähnlich. „Das war Samantha Jarrod“, erklärte sie unsicher. „Sie sagt, sie sei deine Schwägerin, und hat mich zum Neunzehnten eingeladen. Da wollen sie die bevorstehende Hochzeit deiner Schwester Erica feiern.“
    Dann hatte Blake offenbar seiner frisch angetrauten Frau etwas von Gavin und Sabrina erzählt. Das heißt, es gab kein Zurück mehr, selbst wenn ihm noch eine andere Möglichkeit einfallen sollte, an das Grundstück zu kommen.
    Es war ihr Hochzeitstag.
    Nervös ging Sabrina in der mit Glas überdachten Lounge hin und her. Immer wieder fragte sie sich, warum sie sich auf diese überstürzte Heirat eingelassen hatte. Ja, warum? Weil Gavin es wollte und weil sie ihn liebte. Aber war es deshalb richtig?
    Diese Frage hatte sie sich wieder und wieder gestellt, seit Gavin ihr am Samstagabend den Ehevertrag zur Unterzeichnung vorgelegt hatte. Irgendwie war ihr zumute gewesen, als plane sie bereits die Auflösung einer Ehe, die noch nicht einmal begonnen hatte. Aber Gavin hatte ihr erklärt, es sei eine reine Formalität, um ihre Rechte an dem Gasthof zu schützen und seine und die der Geschwister am Jarrod Ridge . Sicher, das war alles logisch, aber es beunruhigte sie trotzdem.
    Um sich abzulenken, hatte sie sich hierher zurückgezogen, aber auch, um sich den Raum genauer anzusehen, den Gavin für die Zeremonie ausgesucht hatte. Er war bereits weihnachtlich geschmückt, ein fast zu festlicher Rahmen für die schlichte Zeremonie, die geplant war. Ein pensionierter Richter, ein Freund ihres Großvaters, würde die Trauung vollziehen. Langsam ging sie auf den großen Kamin zu und streckte die vor Nervosität kalten Hände aus. In dem hellen Licht der Flammen funkelte der blaue Diamant. Er hatte ihr auf Anhieb gefallen, noch bevor sie wusste, dass dieses Blau Gavins Lieblingsfarbe war. Glücklicherweise hatte sie dann ein Kleid in genau dieser Farbe gefunden. Das war ein gutes Omen, wie sie fand. Vielleicht war es doch richtig, diesen Mann zu heiraten, den sie kaum kannte.
    Sie strich sich den langen Seidenrock glatt und zog das kurze Jäckchen

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