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Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm

Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm

Titel: Verlangen - unbezähmbar wie ein Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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aus Spitze zurecht, das den tiefen Ausschnitt verdeckte. Dann drehte sie sich um, um sich auch den Rücken wärmen zu lassen, und dachte an ihre Hochzeit mit Russell. Sie hatten damals so wenig Geld gehabt, dass sie sich noch nicht einmal ein Hochzeitskleid hatte kaufen können. Glücklicherweise öffnete sich jetzt die Tür, und Gavin trat ein. Sein Anblick lenkte sie sofort von ihren traurigen Gedanken ab. Er sah atemberaubend aus in dem maßgeschneiderten schwarzen Anzug, dem weißen Hemd und der blau-schwarz gestreiften Krawatte. Eine rote Rosenknospe steckte im linken Knopfloch. Lächelnd sah er Sabrina an, eine Hand hinter dem Rücken verborgen.
    „Bist du fertig?“
    Ob er die Hochzeit aufschieben würde, wenn sie Nein sagte? „Ich glaube schon.“
    Er zog die Hand hervor und überreichte Sabrina ein Hochzeitsbukett aus Gardenien und roten Rosen. „Henry meinte, dies sind deine Lieblingsblumen.“
    Diese aufmerksame Geste rührte sie und erinnerte sie wieder daran, weshalb sie Ja gesagt hatte. Ihr zukünftiger Mann war großzügig und sehr rücksichtsvoll. Zwar hatte er noch nicht gesagt, dass er sie liebe, aber machten seine Handlungen nicht deutlich, was er für sie empfand? „Danke, Gavin. Der Strauß ist wunderschön.“
    „Und du auch.“ Langsam strich er mit dem Zeigefinger über den Ausschnitt. Schon diese Berührung ließ sie wieder vor Verlangen erschauern. „Das Kleid ist sehr sexy.“
    „Ich freue mich, dass es dir gefällt.“ Errötend verbarg sie ihr glühendes Gesicht in dem Strauß. „Hm, wie das duftet.“
    Gavin sah sich um. „Ist Henry noch nicht hier?“
    „Nein, er muss den Richter abholen, der nicht gut sieht und nicht selbst fahren kann.“
    „Ich hätte ihn doch abholen lassen können. Dann hättest du hier nicht allein warten müssen.“
    „Das macht nichts. Ich brauchte ein bisschen Zeit für mich.“
    Forschend blickte er sie an. „Wenn du irgendwelche Zweifel hast, Sabrina, musst du sie jetzt äußern.“
    Dass er ihr die Möglichkeit offenhielt, beruhigte sie. „Nein, ich möchte dich heiraten, Gavin.“
    „Gut. Denn ich sehne mich so sehr danach, dich endlich wieder in den Armen zu halten. Das Wochenende ohne dich kam mir endlos lang vor.“
    „Mir auch.“
    Er nahm ihr das Bukett aus der Hand, legte es auf ein Tischchen und zog sie in die Arme. Sie kam ihm entgegen und erwiderte ohne Zögern seinen drängenden Kuss. Eigentlich sollte sie sich schämen, dass sie ihre eigene Sehnsucht so unverhüllt zeigte, aber sie tat es nicht. Zwar war sie nach Russells Tod froh über ihre Gleichgültigkeit Männern gegenüber gewesen, weil sie nur so den Verlust hatte ertragen können. Aber seit sie Gavin kannte, genoss sie das Gefühl, wieder eine begehrenswerte Frau zu sein. Ein Blick oder eine kurze Berührung von ihm, und sie fühlte sich lebendig wie nie zuvor.
    Als sich die Tür öffnete, fuhren sie hastig auseinander. Henry und Richter Roberts traten ein. Der Richter grinste. „Sieht so aus, als müssten wir diese Eheschließung so schnell wie möglich vornehmen.“
    „Allerdings“, murmelte Gavin, und Sabrina lächelte. Zumindest das Verlangen war nicht einseitig. Wenn nur die ganze Zeremonie schon vorbei wäre. Dann müsste sie sich endlich nicht mehr die Frage stellen, ob sie das Richtige tat.
    Irgendwie brannte der Ehering wie Feuer an seinem Finger … Gavin versuchte, das unbehagliche Gefühl mit einem letzten Schluck Champagner herunterzuspülen. Immerhin hatte er eine Hochzeitstorte und Champagner auffahren lassen, das zumindest war er Sabrina schuldig gewesen, die schon bei ihrer ersten Hochzeit nicht gerade verwöhnt worden war. Wahrscheinlich würde seine Familie später noch auf einer großen Feier bestehen, aber bisher war es ihm gelungen, diese Zeremonie geheim zu halten. Denn die Vorstellung, vor all den Leuten, die seine Abneigung gegen die Institution Ehe genau kannten, den verliebten Bräutigam spielen zu müssen, war grauenhaft.
    Er machte dem Fotografen ein Zeichen und strich Sabrina eine Locke aus der Stirn. Sie hob das Gesicht und blickte ihn so glücklich an, dass er wie verzaubert stehen blieb und fast vergaß, was er hatte sagen wollen. „Ich glaube, Henry und der Richter sollten fahren, bevor es dunkel wird. Ich bringe sie mal eben zum Auto.“ Er wandte sich zu dem Fotografen um. „Gleich. In fünf Minuten.“
    „Gut.“ Sabrina nickte lächelnd. „Ich muss mich sowieso noch mal schnell frisch machen.“
    „Bis dann.“ Schnell ging er

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