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Verlieb dich - Roman

Verlieb dich - Roman

Titel: Verlieb dich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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zu urteilen, die sie Rafe immer wieder zuwarf, waren die Gründe für ihren Aufenthalt höchst persönlicher Natur.
    Rafe räusperte sich, um sich bemerkbar zu machen. »Gibt es noch Apfelkuchen für zwei hungrige Männer?«
    Sara fuhr herum und schenkte ihm ein breites Lächeln.
    Dagegen war Angels Miene, als sie Nick erblickte, ungleich reservierter. »Mit Streusel oder ohne?«, fragte sie ihn höflich.
    Dabei wusste sie verdammt nochmal ganz genau, was er lieber mochte. Sie musste ihn doch nicht fragen, als wäre er ein ganz gewöhnlicher Kunde.
    Aber er hatte sich vorgenommen, sich nicht mit ihr zu streiten.
    »Ohne«, antworteten Rafe und Nick gleichzeitig.
    Sara sprang auf. »Zweimal gedeckter Apfelkuchen. Kommt sofort.« Sie ging nach hinten, wo die Bleche standen.
    Rafe gesellte sich zu ihr und ließ Nick mit Angel stehen. Nick trat von einem Bein auf das andere. Er wusste nicht so recht, wo er anfangen sollte. »Und, wie läuft das Geschäft?«, fragte er schließlich.
    »Ganz gut. Wir haben schon einiges an Kuchen verkauft, und für die Pension habe ich jetzt Reservierungen bis in den Herbst hinein.«
    Natürlich musste sie gleich das Thema Bed & Breakfast aufs Tapet bringen. Als wollte sie ihn auf die Probe stellen.

    Da er nicht gleich etwas darauf entgegnete, blickte sie ihn schweigend an und wartete auf eine Reaktion von ihm.
    Nick war fest entschlossen, jetzt nichts Falsches zu sagen. Zugegeben, er hatte ein Problem damit, dass sie eine Frühstückspension eröffnet hatte und dass sie beide keine Kinder bekommen konnten. Aber damit musste er selbst fertigwerden. Die weitaus größere Herausforderung war, sie dazu zu bringen, dass sie sich öffnete und mit ihm redete.
    Also rang er sich ein »Das ist ja großartig!« ab.
    Angel riss die blauen Augen auf. »Ist das dein Ernst?«, fragte sie voller Hoffnung.
    Nein. »Ja.« Hoffentlich war ihr nicht aufgefallen, dass er das Wort zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervorgepresst hatte. Er beschloss, das Thema zu wechseln und von etwas Unverfänglicherem zu sprechen. »Und, wirst du heute Abend auch das Tanzbein schwingen?«
    Sie wirkte gleich ein wenig lockerer. »Ja, das habe ich vor.«
    Prompt hellte sich auch seine Stimmung auf. »Dann sehen wir uns ja dort«, sagte er und empfand zum ersten Mal seit langer Zeit einen Hauch von Optimismus.
    »Und was ist mit der Weinverkostung morgen Abend?«, fragte er.
    »Da gehe ich auch hin.«
    Wer A sagt, muss auch B sagen , dachte er. »Reservierst du mir heute Abend einen Tanz?«
    »Äh, klar …«, erwiderte sie etwas unsicher.

    »Hey, nachdem wir es gerade ganze zwei Minuten miteinander ausgehalten haben, ohne uns gegenseitig an die Gurgel zu gehen, dachte ich mir, ich sollte das Glück vielleicht beim Schopf packen«, erklärte er.
    Sie lachte befreit auf. »Ich freue mich darauf.«
    Wie hatte er dieses Lachen vermisst!
    »Ich mich auch.« Sie schwiegen einen Augenblick … Keine Kontroversen, kein Gezeter. Es war Zeit zu gehen, bevor er noch in ein Fettnäpfchen trat. »Also dann … bis heute Abend.«
    Sie blinzelte überrascht. »Was ist mit deinem Kuchen? «
    Er deutete wortlos mit dem Kopf auf Rafe und Sara, die hinten, ganz in ihre eigene Welt versunken, flüsternd die Köpfe zusammensteckten. Den Kuchen hatten sie wohl vergessen.
    »Ah.« Angel grinste.
    »Genau.« Nick grinste ebenfalls. »Also, ähm, wir sehen uns dann später?«
    Sie nickte. »Abgemacht.«
    Er vergrub die Hände in den Hosentaschen und trat einen Schritt zurück. »Und wir werden miteinander tanzen?«
    Sie nickte. »Wir werden miteinander tanzen.« Diesmal klang es schon bestimmter.
    »In Ordnung.« Er drehte sich um und begab sich wieder auf die andere Straßenseite. Er konnte nur hoffen, dass der Waffenstillstand länger halten würde als nur diesen einen Abend.

     
    Pirro liebte das Leben. Allerdings war sein Glück aufs Engste mit dem seiner Familie verbunden, und die war im Moment ein ziemlich unglücklicher Haufen. Seine Tochter lebte in Trennung; sein Schwiegersohn, den er wie einen eigenen Sohn liebte, kam nicht über seinen Schmerz hinweg und schaffte es deshalb auch nicht, seine geliebte Frau zurückzugewinnen. Selbst Vi benahm sich in letzter Zeit irgendwie seltsam, wollte ihm aber nicht sagen, was los war. Sein Nebengeschäft war im Augenblick das Einzige, das einigermaßen stressfrei verlief.
    Aber Pirro wusste, wo seine Prioritäten lagen, und deshalb beschloss er, seine Vivian mit Blumen zu überraschen.

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