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Verliebe dich nie in einen Rockstar

Verliebe dich nie in einen Rockstar

Titel: Verliebe dich nie in einen Rockstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Sporrer
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tiefschwarze Schuhe.
    Unbewusst schlängelte ich mich durch die umstehende Menge näher an die Bühne. Unter Alex‘ dunklen Haaren lagen blaue Augen, aber sie sahen wässrig und irgendwie krank aus. Wahrscheinlich schmiss er vor dem Konzert einen Haufen Drogen um seine Nerven zu beruhigen. Vielleicht hätte durch seinen schlanken, großen Körper richtig attraktiv – sogar sexy, wie ich ungern zugab – ausgesehen, aber ich stand nun mal nicht auf Typen, deren Jeans sich ungewöhnlich eng an den Körper schmiegen.
    Als er den Kopf zu seinem zweiten Gitarristen drehte, erkannte ich auf seinem Hals einen fetten Knutschfleck, der sich schon dunkelviolett verfärbt hatte.
    Eklig!, dachte ich und schwor dem nicht existierenden Gott, niemals in meinem Leben so etwas zu bekommen.
    Alex raunte zwei Worte ins Mikrofon und die Menge flippte aus. Sie erwiderte seine Begrüßung mit einer Mischung aus Kreischen und Brüllen. Manche reckten sogar ihre Hände in die Luft.
    Ohne ein weiteres Wort nickte Alex einem Jungen mit weißem Haar zu, der seine Finger flink über die Saiten einer schwarzen E-Gitarre gleiten ließ und so den ersten Song anstimmte.
    Ich stand damals in der ersten Reihe, direkt neben den Boxen, deshalb brannten sich die Songs geradezu in mein Trommelfell. Ich wäre, nachdem meine Neugier auf das Phantom gestillt worden war, sofort wieder gegangen – hätte er nicht zu singen angefangen. Eines musste man Alex lassen: singen konnte er, auch wenn es für meine zarten Ohren viel zu laut war. Nur einen Augenblick lang faszinierte mich seine überraschend sanfte, aber auch starke Stimme und ließ meinen Körper ein wenig erzittern.
    Diese kurze Faszination wurde zu meinem Verhängnis. Als ich vom Konzert heimkam, konnte ich wegen eines vorübergehenden Tinnitus nicht schlafen. Außerdem hörte ich immer wieder seine starke Stimme in meinen Kopf hallen. Die Folge davon war nicht einfach ein verschlafener Sonntag wie bei meinen Freundinnen. Bei der Hochzeit meiner großen Schwester Ellen am Tag nach dem Konzert fiel ich dem Pfarrer vor lauter Müdigkeit direkt in die Arme. Ich schlief komisch verrenkt auf einem unbequemen Teppich in der Kirche ein, bis mich mein großer Bruder Ian fassungslos fluchend aus dem Gotteshaus zerrte.
    Das war es, was ich alles mit Alex verband: stickige Clubs mit Besoffenen, ohrenzerfetzend laute Musik und unglaubliche Demütigung. Und, das musste ich beschämt zugeben, eine äußerst wohlklingende Stimme, die sich in meinen Kopf gebrannt hatte.

01. KAPITEL
MEIN LEBEN, DIE FREAKSHOW
Fast zwei Jahre später

    Während sich den meisten Schülern beim Anblick des Schulgebäudes der Magen augenblicklich umdrehte, zauberte er mir ein kleines Lächeln auf die Lippen. Völlig ausgeschlafen stand ich vor dem dunkelgrauen, dreistöckigen Gebäude, flankiert von zwei meiner besten Freundinnen. Links und rechts von mir trudelten Schüler mit hängenden Schultern und lustlosem Gemurmel ein. Nur hin und wieder strahlten ein paar ihrer Gesichter, als sie aufgeregt über ihre Ferienerlebnisse berichteten.
    Heute begann ein neues Schuljahr.
    »So eine Scheiße«, fluchte Violet neben mir. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sie die Hände vor dem violetten Trägertop verschränkte und die Mundwinkel nach unten verzog.
    »Ich glaub, ich hab die Ferien echt versoffen!« Violet hieß eigentlich Samantha, aber aufgrund ihrer gefärbten violetten Haarpracht und ihrer Liebe zu Kleidung in derselben Farbe nannte sie seit der zehnten Klasse niemand mehr bei ihrem eigentlichen Namen.
    »Serena will sterben«, stöhnte Serena. Es war ganz normal, dass sie in der dritten Person von sich sprach. Ich wusste nicht, ob sie sich es absichtlich angewöhnt hatte oder ob sie vielleicht unter einem kleinen psychischen Schaden litt. Als sie sich vor drei Jahren mit Violet, Nell und mir anfreundete, hatte sie diese Macke schon.
    »Zum Glück ist es das vorletzte Jahr. Sonst würde Serena echt in Erwägung ziehen, von der Schulterrasse zu springen.«
    Ich sah zu ihr auf. Sie maß mit ihren eins fünfundsiebzig beinahe einen halben Kopf mehr als ich.
    »Also, ich freue mich«, sagte ich und fiel damit wie so oft aus dem Rahmen.
    Violet schüttelte den Kopf. »Du bist krank, psychisch krank. Irgendwann benennen sie mal eine Art von Schizophrenie nach dir.«
    »Serena stimmt dir zu.« Sie nickte. »Keiner freut sich darauf, bis zu neun Stunden in der Schule zu sitzen und zu lernen, bis auf dich natürlich, Zoey.«
    »Aber ganz

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