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Verliebt bis unters Dach Roman

Verliebt bis unters Dach Roman

Titel: Verliebt bis unters Dach Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Monk
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Ordnung?«
    Marilyn nickte.
    »Und du auch?«

    Wieder nickte die Schwester.
    »Du siehst aber nicht so aus.«
    »Nein, mir geht es eigentlich auch nicht gut«, erwiderte Marilyn und begann zu Liesels Entsetzen zu weinen. Das kam so selten vor, dass Liesel sofort das Schlimmste befürchtete.
    »Bitte sag mir nicht, dass Nick mit seiner Megazicke aus Australien zurückkommt, für die er dich verlassen hat, dumm wie er war, um dir den Jungen fortzunehmen?«
    Marilyn schüttelte den Kopf.
    »Danke. Gott, was ist denn bloß passiert?«
    Marilyn schluckte geräuschvoll und begann dann zu Liesels Verblüffung durch die Tränen hindurch zu lächeln.
    »Wir verlassen dieses Loch, Liesel. Das ist passiert. Wir können endlich diese verdammte Bruchbude hier aufgeben.«

2
    »Nun gut.« Marilyn atmete langsam aus. »Erinnerst du dich an die Großtante von Alex, Nancy?«
    »Ist das nicht die Verrückte, die bei eurer Hochzeit einen echten Pelzmantel trug, der ebenso echt räudig war, dazu eine Hutkreation mit echten Stachelschweinstacheln? Diejenige, die Alex zu jedem Geburtsag und Weihnachten fünfzig Pence mit Tesafilm in die Karte klebt? Wie kann man so jemanden vergessen?«
    »Nun, sie ist gestorben.«
    »Ach.« Liesel schluckte und fühlte sich sofort schuldig, so schlecht über eine Verstorbene gesprochen zu haben - obschon sie es nicht gewusst hatte.

    »Und sie hat ihren gesamten Besitz Alex hinterlassen.«
    »Na, großartig. Vielleicht kann man ihn dann zum ersten Mal in fünf Jahren aus seinem Superman-Outfit herauslocken und ihm einen Pelzmantel mit Hütchen anziehen?«, witzelte Liesel.
    »An der Sache ist noch mehr.«
    »Ich weiß noch, wie er gesagt hat, sie sei arm wie eine Kirchenmaus. Sie lebte doch in diesem riesigen Altenheim in Cornwall, stimmt’s?«
    »Jaja, aber Nick war nicht eben berühmt für seine Wahrheitsliebe. Ja, sie hat in Cornwall gelebt, aber offensichtlich nicht in einem Altersheim, sondern in einem Hotel.«
    »Okay...«, sagte Liesel langsam, weil sie spürte, dass da etwas auf sie zukam.
    »Und sie hat nicht bloß dort gelebt...« Marilyn blickte zu ihrer Schwester hoch, und Liesel sah erleichtert, dass die Tränen, die ihr immer noch über die Wangen rollten, von einem verblüfften und etwas benommenen Lächeln begleitet wurden. »Es hat ihr gehört.«
    »Es hat ihr gehört«, wiederholte Liesel.
    Marilyn nickte und rieb sich mit einer Hand die Tränen fort.
    »Was bedeutet...«
    »Dass Alex nun ein Hotel gehört!«, schrie Liesel. »Oh, mein Gott. Das ist ja unglaublich! Wie viel ist es wert?«
    »Hängt davon ab, ob man es als Unternehmen bewertet oder als Privathaus.«
    »Einfach so, Marilyn«, forderte Liesel ungeduldig. »Einfach bloß so.«
    »Also, offensichtlich sind die Immobilienpreise da unten in den letzten Jahren in die Höhe geschossen...«

    »Und...?«
    »Es wird auf etwa anderthalb Millionen Pfund geschätzt.« Als Marilyn das Wort »Millionen« aussprach, löste sich endlich ihr gepresstes Lächeln, und sie begann zu kichern. Es war ein hysterisches, ziemlich furchterregendes Lachen, das sich in einen rauen Husten verwandelte, den sie mit einem Schluck Rohrglanz besänftigte.
    »Oh, mein Gott, mein Neffe ist ein Millionär«, keuchte Liesel, nahm Marilyn das Glas aus der Hand und leerte es in einem Zug. »Du kannst es verkaufen und ihm ein Haus mit Garten kaufen. Alex kann einen Garten haben, Marilyn, und man kann ihn auf eine anständige Schule schicken, und wir können ihm ein neues Superman-Kostüm kaufen, das ihm auch passt, und er kann...«
    »So einfach ist das nicht«, unterbrach Marilyn sie, die vom Lachen einen Schluckauf bekommen hatte.
    Liesel verstummte sofort. Jemand, der an Enttäuschungen gewöhnt ist, kann die Aufregung so rasch unterdrücken, als hätte man mit einer Nadel in einen Ballon gestochen.
    »Nein«, meinte sie tonlos, »vermutlich ist es nicht einfach.«
    »Wir können es nicht verkaufen. Nun, das geht schon, aber jetzt noch nicht.«
    »Wie meinst du das?«
    Marilyn holte tief Luft und nickte ernst. Das tat sie immer, wenn sie etwas Wichtiges mitzuteilen hatte. Aber zu Liesels Enttäuschung schwieg sie weiter und nahm statt zu reden die Hand der Schwester.
    »Liesel...«, begann sie.
    »Nun spuck’s schon aus, May!«, flehte Liesel sie frustriert an.
    »Liz«, begann sie erneut, aber Liesels Gesicht verriet ihr,
dass sie die lange Rede aufgeben musste, die sie den ganzen Abend vor der Heimkehr der Schwester geplant hatte, um gleich zum Kern zu

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