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Verliebt in den besten Freund

Verliebt in den besten Freund

Titel: Verliebt in den besten Freund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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fragte sich, was Beth wohl aufgehalten haben mochte. Vielleicht ließ sie ihn ja absichtlich warten. Frauen spielten gern Spielchen.
    Aber hier ging es nicht um irgendeine Frau … hier ging es um Beth.
    Er stieß die Schaukel an und schaute den hypnotisierenden Bewegungen zu. Obwohl es mehr als zwanzig Jahre her war, erinnerte Zach sich daran, als sei es gestern gewesen: wie er Mr McCormick dabei geholfen hatte, die Schaukel aufzuhängen. Und später dann hatte Zach zahllose Stunden damit verbracht, die Schaukel für Beth anzustoßen. Sie hatte vor Freude gekreischt und ihn gebeten, sie immer höher steigen zu lassen.
    Schon da hatte ihr sein Herz gehört.
    Das ist lange her, dachte er, genervt von seinen untypischen sentimentalen Anwandlungen. Er und Beth lebten jetzt ein anderes Leben, hatten sich total verändert. Hätte sie das geringste Interesse daran gehabt, ihn zu heiraten, dann hätte sie nicht einen anderen genommen. Sicher, als Mädchen hatte sie für ihn geschwärmt, aber dann hatte sie sich doch entschieden, mit einem anderen ihr Leben zu teilen. Aber wie war ihr derzeitiges Verhalten zu erklären?
    Möglicherweise dachte sie, dass sie bei ihm, Zach, kein Risiko einging. Sie konnte sich ihren Spaß holen und brauchte später nicht zu befürchten, ihm regelmäßig über den Weg zu laufen, wenn er erst wieder in Chicago war. Er war auch nur ein Mensch und würde nur zu gern darauf eingehen. Aber es wäre ein Fehler. Ihre Beziehung würde sich dadurch von Grund auf ändern. Es würde nie mehr dasselbe zwischen ihnen sein. Und das alles nur für eine kurze Affäre.
    Und mehr als eine Affäre würde nicht dabei herauskommen. Sie lebte hier, und sein Leben war die Anwaltskanzlei. Eine ausweglose Situation. Er musste ihr klar machen, dass die ganze Sache eine Schnapsidee war.
    Das Klappen einer Tür war vom Cottage zu hören. Beth kam langsam auf ihn zu. Schon allein bei ihrem Anblick reagierte sein Körper.
    Der Wind frischte auf, spielte mit ihrem goldenen Haar und ließ es um ihre Schultern wirbeln. Sie hatte sich umgezogen. Jetzt trug sie eine blassblaue Bluse, die sich eng an ihren Oberkörper schmiegte, die festen Brüste hervorhob. Eine dazu passende Hose umschmeichelte wie eine zweite Haut ihre wohlgeformten Beine.
    „Ich hoffe, ich habe dich nicht warten lassen.“ Sie setzte sich auf den Sitz der Schaukel wie vor zwanzig Jahren, als erwarte sie von ihm, dass er sie anstieß.
    Zach verschränkte die Arme vor der Brust. „Kein Problem. Ich habe einen Plan.“ Was die Wahrheit war – aber welchen Plan er meinte, brauchte sie ja nicht zu wissen. Ein paar psychologische Tricks, um sie von ihrem Vorhaben abzubringen. Kurz gesagt, er würde zum Gegenangriff übergehen.
    Sie schaute zu ihm auf, umflossen von dem Mondlicht, das ihr etwas Durchscheinendes, Engelhaftes gab. Die Feenprinzessin. Kein Wunder, dass sie einen anderen geheiratet hatte.
    „Du hast einen Plan? Gut. Und was muss ich dabei tun?“
    „Ich werde meine Mutter bitten, sich morgen mit mir zum Essen im ‚Pearle’s‘ zu treffen. Und du schlägst Helen dasselbe vor.“
    „Und was hält sie davon ab, auf dem Absatz kehrtzumachen und das Lokal zu verlassen, wenn sie den Trick durchschauen?“
    Zach grinste. „Das ist es ja gerade. Meine Mutter würde niemals in aller Öffentlichkeit eine Szene machen. Sie hält das Essen durch, und wenn es sie umbringt.“
    „Da hast du recht. Es könnte funktionieren. Und wann sollen sie sich mit uns treffen?“ Sie stand auf, offenbar dachte sie, dass ihr Gespräch damit beendet war.
    „Um zwölf. Dann ist da am meisten los. Ich reserviere einen Tisch.“
    „Hoffentlich geht der Plan auf. Wir dürfen nicht länger tatenlos zusehen.“
    „Völlig richtig.“ Er räusperte sich. Höchste Zeit, seinen anderen Plan in Angriff zu nehmen. „Hast du dir überlegt, wann wir beide uns treffen können?“
    Sie war sichtlich verlegen. „Ich … heute war sehr viel los. Ich bin kaum zum Nachdenken gekommen.“
    Er näherte sich ihr. „Ich hab kaum an etwas anderes denken können“, erwiderte er leise. Er fuhr mit dem Zeigefinger über ihren Arm. Sie erschauerte. „Geduld ist nicht gerade meine Stärke.“
    „Schon bald“, sagte sie schnell. „Ich muss nur erst einen Blick in meinen Terminkalender werfen.“
    Er legte den Kopf auf die Seite. „Du hast es dir doch nicht etwa anders überlegt, oder?“
    „Natürlich nicht.“ Sie holte tief Luft – um Mut zu schöpfen, dachte er –, reckte sich und

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