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Verliebt in den besten Freund

Verliebt in den besten Freund

Titel: Verliebt in den besten Freund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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müssen wir aber nicht zusehen. Wir haben Mittel und Wege. Ich habe ihre gescheiterte Ehe lange vor Zach verheimlicht, weil du mich darum gebeten hattest. Aber du hättest sein Gesicht sehen sollen, als ich ihm schließlich sagte, dass Beth sich vor Monaten von ihrem Mann getrennt hat. Und denk an früher.“
    Helen warf Colleen einen vielsagenden Blick zu. „Menschen ändern sich.“
    „Aber mich bringst du nicht von meiner Entscheidung ab“, erklärte Colleen, als sei dies ihr allerletztes Wort. „Angesichts dieser neuen Entwicklung willst du ja sicher nicht so viel Staub aufwirbeln. Überleg mal, wie Beth sich fühlen würde, wenn sie die Wahrheit erführe.“
    Colleen war erleichtert, als sie Helens Unsicherheit sah.
    „Ich glaube trotzdem, dass es ein Fehler ist, das Geheimnis weiter für uns zu behalten“, sagte Helen schließlich, doch ihre Stimme klang längst nicht mehr so überzeugt.
    „Aber willst du denn das Glück deiner Tochter aufs Spiel setzen?“, hakte Colleen nach.
    Das Schweigen, das auf diese Frage folgte, sagte mehr als alle Worte.
    „Wenigstens reden sie miteinander“, murmelte Beth. Von dem Platz, an dem sie und Zach standen, konnten sie ihre beiden Mütter sehen, ohne selber gesehen zu werden.
    „Einen Augenblick lang stand es ziemlich auf der Kippe“, bemerkte Zach. „Aber ich wusste ja, dass Mutter es nie zulassen würde, dass jemand in einem so feinen Lokal in ihrem Beisein einen peinlichen Auftritt hinlegt. Der Klatsch hätte ihr monatelang das Leben zur Hölle gemacht.“
    Beth nickte. Sie versuchte nicht darauf zu achten, dass er ihr so nahe war. Ihr wurde heiß bei dem Gedanken an den gestrigen Abend und ihre Begegnung an der Eiche. Sie brauchte nur die Augen zu schließen, dann spürte sie wieder, wie er seinen harten Körper an den ihren gepresst hatte. Sein Kuss hatte die Sehnsucht nach mehr in ihr unerträglich werden lassen. Zach Ashton war ein Meister in der Kunst des Küssens.
    „So. Hast du inzwischen Zeit gehabt, über uns nachzudenken?“
    „Morgen Abend“, platzte sie heraus. „Morgen Abend habe ich keinen Dienst. Wie wär’s, wenn wir uns dann treffen?“
    „Bei dir oder bei mir?“
    „Bei mir“, sagte Beth nach kurzem Überlegen.
    „Ich bringe den Champagner mit“, sagte er.
    „Bis dann also“, hauchte Beth, dann ging sie, ohne sich noch einmal umzusehen.
    Noch vierundzwanzig Stunden – nicht annähernd genug Zeit, um sich auf den Moment vorzubereiten, den sie ein ganzes Leben lang herbeigesehnt hatte.

7. KAPITEL
    Zach wischte sich den Schweiß von der Stirn und trat zurück, um seine Arbeit zu begutachten. Trotz der vielen kleinen Missgeschicke sah der Pavillon ziemlich gut aus. Er hatte heute den ganzen Tag zwei linke Hände gehabt.
    Eingeschlafen war er erst am frühen Morgen. Die Aussicht auf das Rendezvous mit Beth hatte ihn so nervös gemacht, dass an Schlaf nicht zu denken war. Bei Tagesanbruch hatte er einen Spaziergang gemacht und war wieder gestürzt. Äußerst merkwürdig. So was passierte ihm sonst nie.
    Als ein halb leerer Farbeimer umzufallen drohte, hatte er ihn im letzten Moment noch festzuhalten versucht. Was damit endete, dass er trotzdem umgekippt war und seinen Inhalt über ihn ergossen hatte.
    Dennoch war es ihm trotz der Fantasien, in denen seine verlockende Nachbarin die Hauptrolle spielte, gelungen, die Arbeit fertigzustellen. Zach schaute auf seine Uhr. Er hatte gerade noch genug Zeit für eine heiße Dusche und ein schnelles Abendessen, bevor seine Mutter zum Kartenspielen ging.
    Er drehte sich um und spähte zum Cottage hinüber. Beth war vor etwa zwanzig Minuten nach Hause gekommen. Sie hatte ihm zugewinkt, er hatte den Gruß erwidert und war dabei fast von der Leiter gefallen. Zum Glück hatte sie nichts bemerkt.
    Gott, so kindisch hatte er sich nicht mehr aufgeführt seit dem Tag, als er in der Mittelstufe Sandy Martin den ersten Kuss abgeluchst hatte. Er war zu alt, um wegen einer Frau den Kopf zu verlieren.
    Aber es ging ja auch um Beth. Wie lange hatte er auf diesen Tag gewartet!
    Ob er es schaffen würde, hinterher sein altes Leben wieder aufzunehmen? Oder würde die Liebesnacht ihn für immer an sie binden?
    „Der Pavillon sieht toll aus, viel besser als vorher.“
    Er drehte sich um, als er die Stimme seiner Mutter hörte, und lächelte.
    „Ich bin froh, dass du gestern mit Helen gegessen hast. Wie in alten Zeiten“, sagte er.
    „Warum sollten wir das nicht tun?“, fragte sie, so als wüsste sie nicht, was

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