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Verliebt in den Feind?

Verliebt in den Feind?

Titel: Verliebt in den Feind? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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zeigen. Er hat sie ihr weggenommen und Fernandos Verfahren zur Sherryerzeugung abgekupfert und als eigenes vermarktet.“
    Aufzeichnungen? Caitlyn spürte ein seltsames Gefühl in ihrer Magengrube.
    Mit gesenktem Kopf starrte Phillip vor sich hin. Schließlich murmelte er: „Ich habe diese Tagebücher nicht.“
    Caitlyn befielen Zweifel. Es gab die Bücher. Drei Bände, gebunden in schwarzes Leder. Beschrieben mit schwarzer Tinte in einer altertümlichen Handschrift eines gelehrten Mannes, vielleicht eines Mönches … Als sie den Mund öffnete, um etwas zu sagen, begegnete sie Phillips Blick – und schwieg.
    Die Bücher befanden sich in ihrem Besitz! Momentan lagen sie in ihrem Nachttisch. Das unangenehme Gefühl in ihrer Magengegend verstärkte sich. Warum sagte Phillip nichts dazu? Ob er sie tatsächlich einer jungen unerfahrenen Frau abgeluchst hatte? Hatte er Maria womöglich nur wegen dieser Aufzeichnungen verführt?
    Caitlyn konnte und wollte es nicht glauben. Doch gerade sie als Kellermeisterin von Saxon’s Folly wusste von Phillips Lebenstraum, einen erstklassigen Likörwein herzustellen. Schon wenige Tage nach ihrem Arbeitsantritt hatte er ihr zum ersten Mal davon erzählt.
    Nach kurzem Räuspern wandte sich Heath an Rafael: „Sie möchten also Ihren Anteil an dem, was wir mit Sherry verdienen? Da sind Sie aber schlecht informiert. Durch die hohen Steuern auf Likörweine lohnt sich dieser Geschäftszweig kaum noch. Ich wollte meinen Vater schon oft davon abbringen, aber Dad hält stur daran fest.“
    Caitlyn fühlte sich immer unbehaglicher. Wie oft hatten Phillip und sie davon geträumt, in Andalusien, in der Gegend um Jerez de la Frontera, ein Stück Land zu kaufen und dort wunderbaren Sherry herzustellen …
    „Oder wollen Sie einfach nur zu schnellem Geld kommen?“, fragte Heath höhnisch.
    Stolz richtete der Spanier sich auf und sagte mit eiskaltem Blick: „Wozu? Immerhin bin ich der Marqués de Las Carreras.“
    „Der Marqués de Las Carreras? Dann haben Sie bei der Sherrypräsentation in Paris über Manzanilla Sherry gesprochen …?“, fragte Megan verblüfft.
    Rafael bestätigte: „Ja, wir sind uns kurz begegnet.“
    „Ich habe Ihnen zur Silbermedaille gratuliert, die ihr weltberühmter Manzanilla Sherry gewonnen hat.“
    Er nickte. „Nur leider ist der Fino von Saxon’s Folly noch besser.“
    Stirnrunzelnd fragte Joshua: „Wenn es Ihnen nicht um Geld geht, was wollen Sie dann?“
    Mit dem Kopf wies Rafael auf Phillip, vermied aber dabei, ihm in die Augen zu sehen. „Dass er das Unrecht wiedergutmacht, das er meiner Mutter und mir zugefügt hat. Ich will einen angemessenen Anteil an Saxon’s Folly. Schließlich bin ich der älteste Sohn. Und ich will Fernandos Tagebücher zurück.“
    Caitlyn war Rafael gefolgt, nachdem er nach seiner Eröffnung das Büro verlassen hatte. Nun standen sie sich auf dem Hof gegenüber, und er sah deutlich, wie sehr Caitlyn sich zurückhalten musste. Selbst in ihrem übergroßen T-Shirt war zu sehen, wie sich ihre Schultern vor Erregung hoben und senkten. Die feine Linie ihres Halses und die schmalen Handgelenke ließen trotz der weiten Kleidung ihre schlanke und weibliche Figur erahnen.
    Ruhig beobachtete er sie. Offenbar hatte sie eingesehen, dass ihre Einmischung nichts brachte. Dennoch fiel es ihr sichtlich schwer zu schweigen.
    „Haben Sie dazu nichts zu sagen? Sie mischen sich doch sonst so gern ein“, fragte er schließlich.
    „Aber was habe ich damit erreicht? Im Grunde ist alles nur schlimmer geworden. Meinetwegen hat Kay erst davon erfahren …“ Um ihren Mund zeigte sich ein Zug von Bitterkeit.
    „Das hätte sie auch so. Früher oder später. Wenn ein nicht ehelicher Sohn auftaucht, lässt sich das auf Dauer nicht verbergen.“
    „Tja, wahrscheinlich haben Sie recht. „Trotzdem … Sie halten mich für zu direkt, stimmt’s?“
    „Mit Ihnen ist es irgendwie … erfrischend anders.“ Normalerweise wagten nur wenige ihm zu widersprechen. Und Frauen schon gar nicht. Aber das würde er ihr nicht sagen. Schließlich hielt sie ihn auch so schon für arrogant.
    Die meisten Frauen wollten etwas von ihm: Ehe, Reichtum, Adelstitel – ein Leben im Luxus als Marquesa de Las Carreras. Selbst die, die sich damit begnügten, dass er nur eine Affäre mit ihnen haben wollte, erwarteten, mit Juwelen regelrecht überhäuft zu werden. Dass eine Frau ihn um seiner selbst lieben würde, wagte er kaum noch zu hoffen.
    Sie sah ihm direkt in die Augen, und

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