Verliebt in der Nachspielzeit
doch das spektakuläre Smaragdgrün passte perfekt zu ihren roten Haaren, die Andie zu einer tollen Frisur geflochten hatte. Von Pauline stammten die schwarzen Ohrringe und die passende schwarze Clutch, die Hannas Outfit vollendeten.
Johns Blick wurde etwas heißer, als er ihre Brüste angaffte, die durch die Korsage nach oben gepresst wurden. „Oh Mann, das wird die Hölle auf Erden.“
„Was?“ Entsetzt wirbelte sie zu ihrem Spiegel herum und forschte nach, was ihn gestört haben könnte, doch gleich darauf trat er hinter sie und legte beide Hände auf ihren Bauch, der dank der figurformenden Unterwäsche viel flacher wirkte. Sein Mund senkte sich auf ihre glatte Schulter.
„Deine Brüste werden mich den ganzen Abend quälen – und ich werde nichts dagegen tun können.“
„Hmpf!“ Sie verengte die Augen und betrachtete den beinahe sabbernden Mann im Smoking hinter sich, der ihr gerade einen gehörigen Schrecken versetzt hatte. „Das ist überhaupt nicht lustig.“
„Finde ich auch“, jammerte er und schielte in ihren Ausschnitt.
„John!“ Sie war zwischen Tadel und Humor hin und hergerissen.
„Gut, ich werde mich beherrschen“, versprach er mit Märtyrerstimme. „Dafür darf ich heute Nacht alles machen, was ich will.“
Ihr perlendes Gelächter ging in einem Kuss unter, als er sie zu sich drehte. Es dauerte noch einige Minuten, bis sie endlich zur Gala fahren konnten, die wie jedes Jahr im altehrwürdigen Plaza Hotel stattfand.
Dort angekommen klammerte sich Hanna an John fest. Sie hatte zwar gewusst, dass ein Medienrummel auf sie warten würde, aber als sie nun mit der Wirklichkeit konfrontiert wurde, ahnte sie, dass sie keine Ahnung hatte, worauf sie sich eingelassen hatte. Bevor sie ausstiegen, erklärte John mit ruhiger und extrem gelassener Stimme: „Wir laufen einmal über den roten Teppich, posieren für ein paar Fotos und lächeln in die Kamera. Danach sind wir die Presse los.“
Formvollendet half er ihr aus der Limousine und hielt ihre Hand , als sie inmitten von anderen anscheinend ebenfalls prominenten Gästen an den aufgereihten Journalisten entlang liefen, die allesamt Johns Namen riefen.
Hanna kämpfte gegen den Drang an, eine Ohnmacht vorzuspielen, blieb dicht bei John und hätte nicht einmal bei einem Erdbeben seine Hand losgelassen. Da von ihm eine beruhigende Gelassenheit ausging, atmete sie innerlich einige Male durch und versuchte sich ein wenig zu entspannen.
Mehrmals blieb er stehen und blickte lächelnd in Richtung Fotografen, die ständig Anweisungen riefen, wohin sie doch bitte schauen mochten. Hanna merkte, dass vor Aufregung ihr Kinn zitterte, als sie lächelte, woraufhin sie seine Hand drückte. John lachte amüsiert und beugte sich zu ihr hinab, um ihr ins Ohr zu flüstern. „Schau ruhig mich an, Baby. Gleich ist es vorbei.“
Also hob sie das Kinn und musste den Kopf weit zurücklegen, um ihrem Freund ins Gesicht blicken zu können, weil er wie ein Riese neben ihr aufragte. Seine blauen Augen blitzten vor Vergnügen und seine Grübchen vertieften sich, als sie sich anblickten und die aufgeregten Journalisten ignorierten.
Urplötzlich verschwand die übelkeitserregende Nervosität und machte einem klopfenden Herzen Platz, als sie eigentlich zum ersten Mal am heutigen Abend wahrnahm, wie gut er in diesem Smoking und mit den leicht nach hinten gekämmten blonden Haaren aussah. Der Schnitt der schwarzen Smokingjacke betonte seine breiten Schultern und seinen muskulösen Oberkörper, während sich das gestärkte weiße Hemd von seinem gebräunten und kräftigen Hals absetzte. Sie konnte kaum glauben, dass jemand wie John ihr Freund war, und kam sich wie Cinderella im Märchen vor.
Händchenhaltend liefen sie weiter über den roten Teppich und blieben kurz vor dem Eingang bei einem Reporter stehen, der John ei n Mikrofon unter die Nase hielt und ihn über die kommende Saison ausfragte.
„Möchten Sie uns Ihre Begleiterin nicht vorstellen, John?“
Lachend sah er auf sie hinab. „Eigentlich wollte ich sie noch ein wenig für mich allein haben, aber Ihre Kollegen waren leider schneller. Das ist meine Freundin Hanna.“
„Freundin?“ Der grauhaarige Journalist betrachtete sie neugierig, blieb dabei jedoch freundlich und lächelte Hanna ermutigend zu. „ Eine Freundin oder eine feste Freundin?“
„Dass Ihre Zunft immer so neugierig sein muss“, tadelte John amüsiert. „Reicht es nicht, dass ich mit meiner bezaubernden Freundin hier bin und
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