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Verliebt in einen Gentleman

Verliebt in einen Gentleman

Titel: Verliebt in einen Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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Unterlage), aber zwischen den weichen Mulden ragen hart und unnachgiebig die Bettfedern hoch.
    In den folgenden Nächten muss ich mich im Halbschlaf immer entscheiden: Feder oder Mulde. Meistens lande ich irgendwo dazwischen, und da, wo die Feder war, fühlt es sich am nächsten Morgen so an, als hätte man mich dorthin geboxt.
    Zum Frühstück hinke ich die Treppe hinunter, als wäre ich eine alte, rheumatische Frau.
    Das entgeht Abbys scharfen Augen nicht.
    Als sie nachfragt, ob mir etwas wehtut, überlege ich, ob ich ihr die Wahrheit sagen soll. Ich will sie nicht kränken. Aber ich halte auch viel von Ehrlichkeit, also gestehe ich ihr, dass es an der Matratze liegt.
    Daraufhin wechseln Glen und Abby einen Blick, sagen aber nichts.
    Nach zwei Tagen habe ich eine neue Matratze. Anscheinend wussten sie schon von dem Problem.
    Ich bin richtig gerührt, dass sie so schnell für Abhilfe gesorgt haben, denn ich habe schnell begriffen, dass sie finanziell sehr knapp kalkulieren müssen.
    Es wäre geradezu unanständig, weiter an der Bettsituation zu meckern, aber Grund hätte ich schon. Das Zimmer ist ungeheizt. Es hat auch keinen Heizkörper, und wir sind in England. Man muss nicht meinen, dass die Winter weniger kalt in Essex sind, als bei uns zu Hause.
    Eines Nachmittags klopft Glen an meiner Zimmertür.
    „Ich muss nur eben die Fenster abdichten, Schatz“, sagt er. In der einen Hand hält er eine Küchenrolle, in der anderen ein kleines Messer. Während ich fasziniert zusehe, beginnt er die Ritzen zwischen den Glasscheiben und den Metallrahmen mit Küchenpapier zuzustopfen. Anscheinend hat er darin Übung.
    „Glen“, sage ich, „bedeutet das etwa, dass ich den ganzen Winter nicht lüften kann?“
    Er kratzt seinen Kopf und sieht mich nachdenklich an. „Das brauchst du doch gar nicht“, gibt er zu bedenken, „es ist sowieso kalt genug.“
    Das lässt tief blicken.
    Und tatsächlich; es wird von Tag zu Tag kälter in meinem Zimmer.
    Das Bett ist englisch bezogen, das bedeutet: zwei Laken, eins auf der Matratze, eins über eine dünne Wolldecke geschlagen, die rundum unter die Matratze gestopft wird.
    Zu Hause in Bielefeld hatte ich schon so eine Ahnung und ich hatte mir vorgenommen, einen Daunenschlafsack für England zuzulegen, aber meine Mutter hat ihr Veto eingelegt.
    „Das kannst du nicht machen, Lea. Das kränkt deine Vermieter.“
    Und ich war so blöd, auf sie zu hören. Während meine Mutter zu Hause in einem zentralbeheizten Schlafzimmer kuschlig unter ihrem Daunenbett liegt, friere ich jeden Abend vorm Einschlafen wie ein Schneider.
    Morgens weckt mich Abby stets mit einer „cup of tea“, die sie mir an die Bettkante bringt. Am ersten Morgen bin ich vor Schreck fast aus dem Bett gefallen, als in der Dämmerung jemand mein Zimmer betrat. Der Schatten bewegte sich zum Fenster und riss die Gardine zurück, so dass die ersten Sonnenstrahlen mir genau in die Augen schienen.
    „Guten Morgen, Schatz, ich bringen dir deinen Tee“, sagte Abby.
    Ich habe versucht, sie von dieser Angewohnheit abzubringen, besonders da sie keine Ausnahme macht, egal, ob ich lang ausschlafen kann, oder zur Schule muss. Aber Abby ist unerbittlich. Eine gute englische Gastgeberin bringt ihrem Gast morgens eine Tasse Tee ans Bett, basta!
    Mittlerweile bin ich nicht mehr ganz so traurig darüber. Ich schiebe mir mein Kissen unter den Kopf, greife nach der Tasse, ziehe die Decke hoch unter das Kinn, damit mir nicht kalt wird. Dann halte ich die Tasse mit klammen Fingern an meinen Mund. Das warme, kräftige Getränk verleiht mir den Mut, irgendwann die Bettdecke zurückzuschlagen, um mit der eisigen Zimmerluft konfrontiert zu werden.
    Als ich bei den Seafields einen Nachmittag vorbei schaue, beklage ich mich bei Melissa über das kalte Bett.
    „Wie haltet ihr Engländer es nur in euren seltsamen Laken aus?“, frage ich. Mit Melissa kann ich offen reden. Ihr macht es Spaß, meine Anmerkungen zum englischen Lebensstil zu registrieren.
    „Wie viele Kissen hast du denn in deinem Bett?“, fragt sie mich wie aus der Pistole geschossen.
    „Natürlich nur eins“, sage ich. „Zwar hatte ich ursprünglich vier – weiß der Himmel warum – aber ich habe Abby drei davon gleich zurück gegeben, denn ich komme mit einem aus.“
    „Oh“, sagt Melissa, „das war ein großer Fehler.“
    „Warum?“
    „Weil du die Kissen brauchst, um warm zu bleiben. In England stopft man sie rechts und links von seinem Körper unter die Bettdecke. So

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