Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt in einen Unbekannten

Verliebt in einen Unbekannten

Titel: Verliebt in einen Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Robinson
Vom Netzwerk:
Klappe, sollte ihnen das nicht passen.
    Hailey öffnete den Mund, vermutlich um irgendeinen selbstgerechten Mist wie »Das geht doch alles viel zu schnell!« zu trompeten, doch Ness kam ihr zuvor, indem sie laut »Jippiiieee!« rief, zu mir rannte und an mir hochsprang, um mich zu umarmen. »Endlich! Das hat aber auch lange genug gedauert!«
    Sam starrte mich noch ein paar weitere Sekunden verblüfft an, doch dann flitzte er zu mir und schlang die Arme um Ness und mich. »Das ist ja ein wahres Wunder, Chas!«, rief er. »Du hast wahrhaftig lange genug auf ihn gewartet.« Er kniff mich in die Wange, als spielte er in einem Cockney-Drama. Hailey hatte die Hände in die Hüften gestemmt.
    Â»Hör auf damit«, sagte ich zu ihr. »Er liebt mich schon die ganze Zeit. Es war ein Fehler, dass er Susan geheiratet hat, und das weiß er. Wenn du gehört hättest, was er mir gesagt hat, würdest du dich für mich freuen«, fügte ich hinzu.
    Hailey wirkte nicht überzeugt. »Nun, wenn du dir da so sicher bist.«
    Ich nickte. »Absolut.«
    Offenbar legte das einen Hebel in Haileys Kopf um, denn sie schnappte sich ein Wurstsandwich und toastete mir damit zu. Ein wenig verhaltener als Ness und Sam, aber es war definitiv ein Vertrauensvotum. »Nun dann, Glückwünsch, Chas. Auf dich und John. Wow! Und jetzt raus mit der Sprache: Wie laufen die Dinge hinter der Schlafzimmertür? Hat er dich zum Schreien gebracht?« Ness wurde bleich, und Sam flüchtete ins Badezimmer. Ich fing an zu lachen und begann zu erzählen. Zum ersten Mal seit vierundzwanzig Stunden wurde ich ein bisschen zuversichtlicher. Vielleicht gibt es ja doch einen Weg, der aus diesem Chaos herausführt, dachte ich hoffnungsvoll. Schließlich war ich kein schlechter Mensch. Ich würde einfach das Beste aus einem Leben machen, das sich als alles andere als perfekt entpuppt hatte.
    Der Vormittag ging in den Nachmittag über, der Himmel klarte auf, während wir in meinem Wohnzimmer saßen und plauderten. Wir lachten uns schief über Ness’ Geschichten, die von einem verrückten Theaterautor handelten, mit dem sie an einem Skript arbeitete. Er war im Theater aufgetaucht, als Frau verkleidet in der Hoffnung, Ness würde »dem Lesbentum abschwören« und ihn lieben. Sie war sich nicht sicher, ob er das als Scherz meinte, denn inzwischen hatte er eine Oper und vier Gedichte geschrieben, die ihr gewidmet waren. Sam zeigte uns die funkelnagelneue Website von First Aid Date und kringelte sich vor Lachen über die Bewertungen, die William und Shelley abgegeben hatten. Shelley hatte eine urkomische Kampfschrift verfasst, während William mit einem untypisch übertriebenen Loblied auf Sams Fähigkeiten als E-Mail-Ghostwriter aufwartete. »Das sind schon zwei!«, prustete er. »Ich wette, sie sitzen Seite an Seite, ihre BlackBerrys in der Hand, und schreiben ihre Empfehlungen, ohne auch nur den leisesten Schimmer zu haben!«
    Â»Sollen wir beide hochladen?«, fragte ich ihn. »Es könnte extrem peinlich werden, wenn sie ihre Namen entdecken und feststellen, was passiert ist!«
    Â»Peinlich? Das ist nicht peinlich, das ist köstlich, Chas!« Er kicherte. »Außerdem sind William und Shelley nun wirklich keine außergewöhnlichen Namen.«
    Schließlich luden wir beide Empfehlungen hoch, nachdem wir übereingekommen waren, dass die zwei, wenn sie es wirklich ernst miteinander meinten, ohnehin reinen Tisch wegen dieser Ghostwriter-Sache machen müssten. Als wir damit fertig waren, prosteten wir uns fröhlich mit unseren Teetassen zu. »Auf unser BRILLANTES kleines Unternehmen, Chas!« Sam strahlte. Sein Gesicht war gerötet vor Aufregung.
    Â» Dein Unternehmen«, korrigierte ich nicht ohne einen Anflug von Traurigkeit.
    Hailey kehrte unterdessen mit einem verdächtig roten Gesicht aus dem Badezimmer zurück. »Telefonsex?«, fragte Sam. Sie errötete noch mehr.
    Sam schaute amüsiert drein. »War’s wild?«
    Â»Hä?«
    Â»Nun, du siehst aus, als hättest du gerade einen Orgasmus gehabt.«
    Â»Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten, Bowes!«, wies sie ihn streng zurecht.
    Ein unbehaglicher Ausdruck trat auf ihr Gesicht, und ich wusste, dass sie Hilfe brauchte.
    Â»Mein Job steht auf der Kippe«, verkündete ich daher laut. Sämtliche Köpfe flogen zu mir herum. Ich spürte, wie

Weitere Kostenlose Bücher