Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
„Ja”, sagte sie feierlich. „Denn Etienne hat Sie zu einer der Unseren gewandelt, um Ihnen das Leben zu retten. Sie sind jetzt eine richtige Vampirin.”
Rachel ließ erschüttert die Schultern hängen. „Aber ich mag nicht mal Blutwurst oder ein Steak, das nicht durchgebraten ist! Wenn es nur ein winziges bisschen rosa ist, wird mir schlecht. Ich werde nie in der Lage sein -“
„Damit kommen wir zurecht”, versicherte Lissianna ihr. „Wenn nötig, können Sie Ihr Blut weiterhin durch Infusionen beziehen wie zuvor.”
Das schien Rachel nicht sonderlich zu beeindrucken. „Mein Zahnarzt wird begeistert sein. Wenn er das erste Mal meine Zähne röntgt, wird er durchdrehen.”
„Das wird überhaupt kein Problem sein. Sie werden nicht mehr zum Zahnarzt gehen müssen”, versicherte Bastien.
„Nein?”
„Nein”, bestätigte Lissianna. „Und auch nicht zu anderen Ärzten. Sie sind jetzt karies- und krankheitsfest. Das Blut wird dafür sorgen.”
„Er wird also überhaupt nicht mehr bohren? Und ich brauche keine Grippeimpfungen mehr?”, fragte Rachel.
Lissianna warf Etienne ein triumphierendes Lächeln zu. „Ich wusste doch, dass du es nicht richtig angestellt hast. Ich wette, du hast auch kein Wort über Orgasmen gesagt.”
„Ich habe ihr gesagt, sie werde ewig leben und nicht älter werden. Das schien mir überzeugender als Zahnärzte oder Arztbesuche”, erwiderte Etienne gereizt.
„Vielleicht für jemanden, der sich nie damit herumschlagen musste”, erwiderte Rachel zerstreut. Dann fragte sie: „Orgasmen?”
„Das ist mein Stichwort. Ich gehe.” Greg nahm sein Glas und ging zur Tür. „Wenn Frauen anfangen, über Sex zu reden.... ” Bastien tätschelte noch einmal Rachels Hand und stand dann ebenfalls auf. „Ja, diesen Teil der Unterhaltung wollen wir lieber den Frauen überlassen.” „Hm”, knurrte Lucern zustimmend, aber er sah aus, als würde er eigentlich lieber bleiben und sich Notizen machen.
Widerstrebend erhob auch er sich und erreichte die Tür fast gleichzeitig mit Etienne und Bastien. Als hätten die beide anderen ein- und denselben Gedanken - was vermutlich auch der Fall war -, nahmen sie ihn je an einem Arm und zerrten ihn mit sich hinaus. „Komm mit, kleiner Bruder. Du kannst uns den neuesten Stand der Entwicklungen deines Spiels zeigen”, sagte Bastien.
Etienne widersprach nicht. Das wäre auch sinnlos gewesen. Selbst ein Vampir zu sein half nicht gegen zwei so herrische Brüder wie Lucern und Bastien.
„Orgasmen”, griff Marguerite das Thema wieder auf, als sich die Tür hinter den Männern geschlossen hatte.
Rachel sah Etiennes Mutter an. Sie - diese viel ältere Frau, wenn sie tatsächlich siebenhundertsechsunddreißig Jahre alt war - lächelte spitzbübisch, als sie neben Rachel Platz nahm. „Das können Sie sich nicht vorstellen.”
Lissianna lachte leise über die Begeisterung ihrer Mutter, dann sagte sie: „Marguerite kann es besser erklären als ich. Ich wurde als Vampirin geboren und hatte nie das Sexualleben einer Sterblichen. Aber Mutter hat als Mensch begonnen und wurde gewandelt wie Sie. Und sie behauptet, der Unterschied sei überwältigend.”
„So ist es.” Marguerite fuhr sich mit der Zunge über die Schneidezähne und nickt andächtig. „Im ersten Jahr bin ich jedes Mal ohnmächtig geworden.”
„Ohnmächtig?”, keuchte Rachel. „Das ganze erste Jahr?”
„Oh ja!” Marguerite klopfte ihr auf den Arm. „Man kann den Unterschied einfach nicht beschreiben. Es ist überwältigend. Sie verbinden sich mit Ihrem Partner und erleben seine Leidenschaft ebenso wie die Ihre.”
„Es ist also doppelt so stark?”, fragte Rachel.
Marguerite schüttelte den Kopf. „Eher zwanzigmal. Irgendwie erhöht das Blut die Empfindsamkeit. Ihr Geruchssinn wird zehnmal besser sein als zuvor, sie können besser hören, weiter sehen und reagieren besonders empfindlich auf Berührungen.”
„Zwanzigmal besserer Sex?” Rachel versuchte das Gehörte zu begreifen, aber sie konnte es nicht. Vielleicht wäre es gut gewesen, wenn sie mehr Erfahrung gehabt hätte. Rachel hatte jedoch in den letzten Jahren nicht viel Zeit auf ihr Liebesleben verschwendet. An der Uni war sie verlobt gewesen, aber ihren Verlobten im Bett mit ihrer Mitbewohnerin zu erwischen hatte dazu geführt, dass sie sich überwiegend auf ihre Arbeit konzentriert hatte.
„Erfahrener zu sein, würde auch nicht helfen, meine Liebe”, sagte Marguerite mitleidig. „Sie werden erst
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