Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
Etienne sie ausgeführt hatte, um ihr die Nacht zu zeigen. Ihr erster Ausflug war eine Wanderung im Wald gewesen.
Sie waren Hand in Hand gegangen, hatten den nächtlichen Lauten der Tiere zugehört und einige dieser Tiere sogar gesehen.
Zu Rachels Überraschung war es ihr nicht schwergefallen, auf den unebenen Feldwegen und Wildpfaden vorwärts zukommen, ohne zu stolpern. Offenbar wurden ihre Sinne tatsächlich schärfer - sie hatte beinahe genauso gut sehen können wie am Tag.
Etiennes Augen leuchteten silbern in der Nacht, oder vielleicht reflektierten sie auch nur das Mondlicht, also fragte sie ihn, ob ihre eigenen Augen ebenso leuchteten. Etienne lächelte und nickte, und Rachel dachte darüber nach. Sie war jetzt ein Nachttier. Sie war eine Vampirin. Eine Jägerin. Der Gedanke erschreckte sie nicht mehr, wie er es einmal getan hatte, sondern verlieh ihr eher ein größeres Selbstbewusstsein.
Als nachts arbeitende Frau in der heutigen Welt war sie bisher daran gewöhnt gewesen, sich von allen möglichen Verrückten da draußen bedroht zu fühlen. Sie hatte sich immer bemüht, so schnell wie möglich von ihrem Auto zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen, und dabei ständig Angst vor Scherereien gehabt.
Jetzt bekam sie einen ersten Vorgeschmack ihrer neuen Kräfte und Fähigkeiten. Aber nicht nur ihr Sehvermögen war besser geworden. In der vergangenen Nacht waren sie geklettert und hatten mitten im Wald Versteck gespielt, und Rachel hatte gelernt, dass ihr Körper stärker und schneller geworden war. Viel stärker. Übermenschlich stark, obwohl sie keine Ahnung hatte, wie ihre Nanos das machten. Sie hatte auch nicht danach gefragt. Es gefiel ihr viel zu sehr, als dass es sie gekümmert hätte.
„Die Nacht ist warm und schön. Willst du schwimmen gehen?” Rachel warf einen Blick auf den einsamen Strand und das Wasser, in dem sich der Mond spiegelte. Die Nacht war tatsächlich schön. Am Vortag war es viel zu kalt für die Jahreszeit gewesen, aber diese Nacht war so warm, wie eine Sommernacht es sein sollte, und Schwimmen im Mondlicht klang verlockend.
Sie hatten allerdings keine Badeanzüge mitgebracht. Sie lächelte in sich hinein und schaute noch einmal am Strand entlang. Sie würden ihn ganz für sich allein haben, was tagsüber undenkbar gewesen wäre. Und die wenigen Polizisten, die hier in der Nacht auf Streife waren, um nach minderjährigen Jugendlichen Ausschau zu halten, hatte Etienne wieder weggeschickt.
Wirklich, dachte sie, ein Badeanzug war nicht notwendig. Etienne hatte sie schließlich bereits nackt gesehen. Mehrmals. Statt seine Frage mit Worten zu beantworten, lächelte Rachel nur, packte den Saum ihres T-Shirts mit beiden Händen und zog ihn mit gestreckten Armen über den Kopf.
„Wunderschön”, murmelte Etienne, als ihre Brüste nackt waren. Seine plötzlich ernste Miene ließ Rachel lachen, und sie warf ihm ihr T-Shirt in den Schoß und stand auf. Ihre Brüste waren fest und aufrecht - auch dafür sorgten die Nanos.
Sie stellte sich vor ihn, öffnete die Jeans und schälte sich aus ihr heraus. Sie spürte, wie sie dabei rot wurde, aber schließlich hatte er sie wirklich schon nackt gesehen, und außerdem wusste sie, dass ihr Körper jetzt makellos war. Tatsächlich kam es ihr ziemlich befreiend vor. Nun ja, vorwiegend. Immerhin lag nun zumindest im Bereich des Denkbaren, dass sie sich eines Tages ausziehen konnte, ohne dabei rot zu werden.
Ein federleichtes Streicheln an ihrer Wade ließ sie nach unten schauen. Etienne sah sie mit begehrlichem Blick an und fuhr mit den Fingern leicht über die empfindliche Haut an der Innenseite ihres Beins. Rachel wusste, wenn sie ihm dazu Gelegenheit gäbe, würden sie innerhalb kürzester Zeit im Sand liegen und ausgehungert übereinander herfallen - aber er hatte schließlich vorgeschlagen, schwimmen zu gehen, und genau das wollte sie jetzt auch tun. Sie tänzelte aus seiner Reichweite, ließ ihn auf der Decke mit dem Picknickkorb allein zurück und eilte rasch zum Wasser.
Ihr erster Schritt hinein war ein ziemlicher Schock. Die Nacht mochte warm sein, aber das Wasser nicht. Es legte sich kalt um ihren Fuß, aber sie ließ sich nicht aufhalten. Entschlossen lief sie weiter, bis ihr das Wasser bis zur Taille reichte, dann hob sie die Arme und tauchte unter die Wellen. Sie schwamm unter Wasser - sie hatte gar nicht gewusst, dass sie das überhaupt konnte und vor allem so ausdauernd. Als sie schließlich wieder auftauchte, tat sie es nicht, weil sie
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