Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
spüren, dass ihr da seid, aber das Gefühl ist zu schwach, um ihm zu folgen.”
Trotz dieser Behauptung kam die Stimme näher. Rachel hatte kaum Gelegenheit, an sieh hinunterzuschauen und dafür zu sorgen, dass sie ordentlich bekleidet war, als sie auch schon hörte, wie die Hintertür des Hauses aufgerissen wurde. Sie zwang sich, sich hinzusetzen, als Bastien zum Vorschein kam.
„Da seid ihr ja!” Er eilte auf sie zu. „Ich habe mir schreckliche Sorgen gemacht, als Tom sagte, die Tür sei abgeschlossen gewesen und es habe niemand geantwortet. Ich bin mit Etiennes Ersatzschlüsseln hierher gerast und - was ist denn mit euch los?”, fragte er erschrocken, als er nahe genug war, um erkennen zu können, dass Etienne neben Rachel auf dem Boden lag. Dann sah er noch ein kleines Stück mehr vom Körper seines Bruders und zog die Brauen hoch. „Oh.”
Rachel schaute Etienne an und wurde rot, als sie bemerkte, dass seine Hose immer noch offen war und sein Mannesstolz heraushing, schlaff und mit einer unübersehbaren Bisswunde. „Oje. Sie haben ihn gebissen, wie?”
Ebenso erschöpft wie gedemütigt ließ sich Rachel mit einem Stöhnen zu Boden sinken. Sie bedeckte ihre Augen mit dem Arm. „Thomas, bring das Blut!”
Rachel zog den Arm erschrocken zurück. Es war schlimm genug, dass Bastien Zeuge dieses Augenblicks geworden war, aber jetzt auch noch Thomas.... Ihre Panik ließ ein wenig nach, als sie bemerkte, dass Bastien sich neben seinen Bruder kniete und seine Kleider wieder in Ordnung brachte. „Wie fühlen Sie sich? Ziemlich schlimm, wie?”
Überrascht von dieser besorgten Frage warf Rachel Bastien einen Blick zu. „Ja. Aber ich verstehe nicht, warum.”
„Sie haben wahrscheinlich zu viel Blut getrunken”, erklärte er. Er sah seinen bewusstlosen Bruder verärgert an. „Etienne hätte das nicht zulassen dürfen. Er weiß das doch ganz genau.”
„Er war, äh, beschäftigt”, gab Rachel mit neuem Erröten zu. Sie räusperte sich. „Warum hätte ich nicht -“
„Sie haben eine bestimmte Anzahl von Nanos in sich: die perfekte Anzahl für Ihren Körper. Wenn nötig, ersetzen diese Nanos andere, die sterben, oder töten überzählige. Ihr Körper braucht einige Zeit, um mit dem Zufluss überzähliger Nanos von einem anderen Vampir fertig zu werden. Inzwischen konsumieren diese Nanos Blut und zehren es in beschleunigtem Tempo auf. Selbst wenn man gut genährt und satt ist, ist das kein erquickliches Gefühl, aber Etienne sagte, Sie äßen zu wenig, weil Sie den Geschmack von Blut nicht ausstehen könnten. Und heute früh hatten Sie keines mehr zur Verfügung - weshalb Etienne Thomas hergerufen hat.”
Wie auf ein Stichwort kam Etiennes Cousin in Sicht, eine Kühlbox für Medikamente in der Hand. Sein Blick fiel auf den bewusstlosen Etienne, dann nahm er Rachels aufgelösten und schwachen Zustand zur Kenntnis, lächelte aber nur. „He, Dudette. Sieht aus, als wäre ich gerade noch rechtzeitig gekommen.”
Er öffnete die Kühlbox und holte zwei Beutel mit Blut heraus. Einen davon reichte er Bastien, dann nahm er sich die Zeit, zwei Strohhalme aus der Tasche zu nehmen und sie in den zweiten Beutel zu stecken. „Ich dachte, Etienne hat wahrscheinlich keine Strohhalme, und ich wusste, dass Sie welche haben wollten. Also habe ich auf dem Weg hierher im Laden an der Ecke welche mitgenommen”, erklärte er, als er ihr den Beutel mit den Halmen reichte.
Rachel nahm den Blutbeutel mit dankbarem Lächeln entgegen und befestigte schnell die Strohhalme an ihren Zähnen. Die Flüssigkeit in dem Beutel wurde sofort weniger, und Rachel seufzte erleichtert, als ihre Schwäche und das Ziehen nach und nach aufhörten.
„Noch einen Beutel, Thomas.” Bastien ersetzte den bereits leeren Beutel, den er Etienne zwischen die Lippen geschoben hatte. Er drängte seinen Bruder, noch einmal den Mund zu öffnen, und schob den zweiten Beutel nach. Dann schaute er besorgt von Etienne zu Rachel und fragte: „Wie viel haben Sie genommen?”
Rachel zuckte verlegen die Schultern. Sie hatte keine Ahnung.
„Haben ihn gebissen, wie?”, fragte Thomas mitleidig. „Das passiert Neuen oft.” Bastien brummte etwas, das vielleicht Zustimmung zum Ausdruck bringen sollte, aber Rachel achtete nicht darauf; sie registrierte bedrückt, wie Thomas seinen Cousin anschaute. Stirnrunzelnd fragte er: „Wo haben Sie ihn denn gebissen? Ich sehe keine Bissspuren.”
„Gib ihr noch einen Beutel mit Blut, Thomas”, befahl Bastien und
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