Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
Luft tanzten. Sie würde dieses Licht auf jeden Fall meiden müssen.
Dann schob sie all diese Gedanken beiseite, um sich auf Pudges Verfolgung zu konzentrieren, doch verlor sie kostbare Minuten, weil sie noch einmal umkehrte, um im Schrank nach einer Waffe zu suchen. Das Beste, was sie fand, waren ein Mopp und ein Besen. Rachel überlegte, ob sie in die Küche gehen sollte, wo es sicher scharfe Messer gab, aber sie befürchtete, dass ihr die Zeit davonlief. Außerdem hatte sie genug von Pudge gesehen, um zu wissen, dass er bis an die Zähne bewaffnet war. Der Mann hatte ein Gewehr, eine Pistole im Holster, ein Messer, das lang genug war, um als Schwert durchzugehen, und verschiedene andere interessante Dinge dabeigehabt. Sie würde mindestens eine Panzerfaust brauchen, um dagegenhalten zu können.
Sie nahm den Mopp, weil er im Gegensatz zu dem Besen einen kräftigen altmodischen Holzstiel hatte. Rachel eilte durch den Flur und huschte, so schnell und leise sie konnte, die Treppe hinauf.
Der Gang, den sie nun betrat, war leer, was nichts Gutes verhieß. Wusste Pudge vielleicht, in welchem Zimmer Etienne schlief, oder durchsuchte er gerade die anderen Räume? Sie befürchtete, er könnte plötzlich hinter ihr auftauchen und sie überraschen. Und so blieb ihr nur zu hoffen, dass er sich in einem der übrigen Zimmer befand und nicht eher zurückkam, bis sie Etienne gewarnt hatte. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und huschte über den Flur. An der Tür zu Etiennes Zimmer blieb sie stehen, um noch einen letzten Blick über den leeren Flur zu werfen, dann öffnete sie rasch die Tür. Sie kam gerade rechtzeitig, um zu sehen, dass Pudge mit beiden Armen einen Pflock hoch über seinen Kopf hielt. Also tat sie das Einzige, was ihr einfiel: Sie stieß den lautesten, längsten Schrei ihres Lebens aus und griff an.
Pudges Arme erstarrten, und er wandte sich verstört ihr und ihrem Mopp zu, dann fuhr er ebenso schnell wieder zu Etienne herum, der dabei war aufzuwachen, und rief: „Was? Was ist los?”
Zu Rachels Entsetzen stieß Pudge mit dem Pflock zu. Der unmenschliche Laut, den Rachel nun von sich gab, war voller Wut und stammte aus ihrem tiefsten dunkelsten Inneren. In ihren Ohren klang er wie ein Urlaub, beinahe wie ein Röhren, als sie den Mopp auf den Kopf des Mannes niederfahren ließ. Doch der hatte ihre Absicht durchschaut und konnte sich rechtzeitig ducken.
Rachel hatte so viel Schwung gehabt, dass sie das Gleichgewicht verlor, als der Mopp nicht traf. Als sie es wiedergefunden hatte und noch einmal zuschlagen wollte, warf Pudge sich wie ein Footballspieler auf sie. Sein Kopf traf sie am Bauch und ließ die Luft aus ihrer Lunge zischen. Sie stolperte rückwärts und stürzte, wobei die Wucht des Aufpralls ihr abermals den Atem nahm. Sie waren beide zu Boden gegangen.
Pudge erholte sich jedoch schneller als sie und hatte Rachel sein langes und sehr scharfes Messer an die Kehle gesetzt, bevor sie auch nur versuchen konnte, sich zu befreien. „Keine Spielchen, Lady, oder ich schneide Ihnen den Kopf ab”, keuchte er.
Rachel gefror innerlich. Sie konnte fast alle Wunden überleben, aber ein abgeschnittener Kopf gehörte nicht dazu. Sie blickten einander atemlos an, als eine Bewegung auf dem Bett ihre Aufmerksamkeit erregte. Etienne war verwundet, aber nicht tot. Bei al der Aufregung hatte Pudge schlecht gezielt. Etienne setzte sich bereits hin, obwohl der Pflock noch aus seiner Brust ragte, fast unmittelbar neben seinem Herzen. Rachel hätte beinahe vor Erleichterung geschluchzt, als er den Pflock herausriss.
Pudge war weniger beeindruckt. Er fluchte, dann rief er: „Rühr dich nicht von der Stelle, Argeneau!” Etienne zögerte, dann ließ er sich mit einem Stirnrunzeln auf das Bett sinken. Es stand unentschieden. „Mist”, sagte Rachel, als sie erkannte, dass Pudge die Oberhand hatte. Sie war wirklich nicht der Ansicht, dass sie sich gut geschlagen hatte. Vermutlich brauchte sie mehr Übung.
„Was wirst du jetzt tun, Pudge?”, fragte Etienne. Er fing an, ein wenig besser auszusehen, und Rachel nahm an, die Nanos arbeitete wie wild, um ihn wiederherzustellen. Er würde allerdings zusätzliches Blut brauchen, um sie bei ihrem Tun zu unterstützen.
Dennoch sah er ziemlich unbeschwert aus für jemanden, dem man gerade einen Pflock in die Brust gerammt hatte und dessen Freundin enthauptet werden sollte. Wenn sie sich überhaupt seine Freundin nennen durfte. Oder betrachtete er sie nur als - Lass das,
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