Verliebt in einen Vampir: Argeneau Vampir 2
wiederfindet, ist er schneller, beweglicher und stärker als die meisten Männer. Im Augenblick ist er nicht so stark, aber ich schon. Wenn Sie gegen uns beide antreten müssen, haben Sie keine große Chance”, fügte sie hinzu.
Pudge hörte ihr tatsächlich zu, und die Aufrichtigkeit, die aus ihren Worten herauszuhören war, schien ihn zu überzeugen. Rachel ließ ihm nur wenig Zeit, darüber nachzudenken, und fügte dann hinzu: „Dieses Haus hat übrigens eine Alarmanlage. Wahrscheinlich sind schon einige der Seinen auf dem Weg hierher. Also haben Sie nicht mehr viel Zeit.”
Pudge glaubte ihr offenbar. Panik erfasste ihn.
„Wenn Sie ihn fesseln”, fuhr sie fort, „wird er die Fesseln zerreißen und uns wahrscheinlich schon jagen, bevor wir das Haus ganz verlassen haben”. Oder zumindest, dachte sie, würde er das tun, nachdem er ein wenig Blut zu sich genommen hatte.
„Es wäre wohl das Beste, ihn in seinem Arbeitszimmer einzuschließen. Er hat es gegen Rivalen aller Arten abgesichert”, erklärte sie. Um den Vorschlag noch verlockender zu machen, fügte sie hinzu: „Sie würden auch Gelegenheit haben, seine letzte Arbeit zu zerstören.”
„Ich hätte dich sterben lassen sollen.” Etiennes kalte Worte bewirkten, dass sie ihn wieder ansah. Sie hätte ihm gerne in Gedanken zu seinen schauspielerischen Fähigkeiten gratuliert, aber sie war mit einem Mal nicht mehr ganz sicher, ob er sich wirklich verstellte. Sie hatte gerade zugegeben, dass sie sich nach draußen schleichen wollte, als er schlief. Und obwohl sie hoffte, dass er es ihr nicht glauben würde, konnte es durchaus sein, dass er es doch tat. Nein. Er wusste sehr wohl über Vampire Bescheid, und dass sie genau wusste, dass er jetzt nicht stärker wurde. Ihm war doch sicher klar, dass sie die Wahrheit nur ein wenig strapazierte, um ihn zu retten?
Andererseits, dachte Rachel plötzlich vielleicht hatte sein Zorn vielleicht auch einen anderen Grund. Was, wenn er seine Arbeit nicht auf Disketten gespeichert hatte, wenn sie nicht gesichert war? Dann würde er sie vielleicht wirklich aufgrund ihres Vorschlags verlieren. Aber am wichtigsten war für sie im Augenblick, dass er sich irgendwo aufhalten konnte, wo es frisches Blut für ihn gab.
Himmel, wenn er nicht vernünftig genug gewesen war, sein letztes Spiel zu sichern, wünschte Etienne ihr vielleicht wirklich den Tod. Aber lieber lebendig, mit Zorn im Leib, als tot mit einem Spiel, das nur noch andere spielen konnten.
Pudge wechselte das Messer an ihrer Kehle von einer Hand in die andere. Sie war nicht sicher, warum er es getan hatte, bis er das Gewehr von der Schulter nahm, um es auf Etienne zu richten.
„Ich weiß, dass dich das hier nicht lange aufhalten kann, aber ich wette, dass es immer noch wehtut. Und ich weiß, dass es dich aufhalten wird. Also tu, was ich dir sage, und ich muss nicht schießen. Wir gehen in dein Arbeitszimmer.”
Etienne spürte eine Mischung aus Erleichterung und Entsetzen. Im Kühlschrank in seinem Arbeitszimmer waren Blutkonserven. Er würde dort auftanken können und seine Kräfte rasch wiedergewinnen. Dann würde er sich auf die Jagd nach Pudge machen. Sein Horror war, dass dieser Plan ihn zwar retten, Rachel aber noch mehr gefährden würde. Er hatte keine Ahnung, was Pudge mit ihr machen würde, wenn er erst mit ihr allein war, aber er nahm an, er würde sich etwas ziemlich Übles einfallen lassen.
Rachel war zehnmal stärker als zuvor, aber nicht unverwundbar. Etienne fürchtete, sie würde etwas Riskantes versuchen, wenn er erst in der Sicherheit seines Zimmers war.
„Beweg dich!” Pudge unterstrich seinen Befehl, indem er eine Kugel auf ihn abschoss.
Etienne ächzte und schnellte hoch. Er landete rückwärts auf seinem Bett. Die Kugel hatte Muskeln und Knochen zerfetzt. Er sah, dass Rachel sich zur Wehr setzen wollte, nur um im selben Moment wieder damit aufzuhören. Er verstand, warum, als er den blutigen Strich an ihrer Kehle sah. Der Mistkerl hatte sie geschnitten - nicht tief genug, um sie ernsthaft zu verletzen, aber er hatte sie geschnitten!
Etienne wurde wütend genug, um trotz seiner Schmerzen aufzuspringen. Er wollte sich auf Pudge stürzen, aber weiter würde er vermutlich nicht kommen. Außerdem bestand die Möglichkeit, dass Pudge in Panik geriet und Rachel den Kopf abschnitt, um zumindest einen Feind aus dem Weg geräumt zu haben. Das konnte Etienne nicht zulassen.
Rachel biss die Zähne zusammen, aber sie zischte: „Ich habe
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