Verliebt in meinen griechischen Feind
Wohnung im Haus ist auch gesorgt. Sie und Paola kämen sicher gut miteinander aus, denn trotz ihrer Schönheit ist sie im Grunde sehr schüchtern.”
“Ich weiß nicht”, entgegnete Courtney langsam. “An Rom hatte ich eigentlich noch nie gedacht.”
“Aber Sie überlegen es sich?”, bat Gianni eifrig, als sie das Tor erreichten.
Ein Job in Italien, in England oder woanders – der Gedanke, Agios Georgios zu verlassen, erschien ihr unvorstellbar. Und doch würde sie sich früher oder später etwas suchen müssen.
“Ja, ich überlege es mir.”
Gianni strahlte sie an. “Gut.” Er hielt ihr das Tor auf. “Und vielen Dank, dass Sie mir zugehört haben, Courtney. Es tat gut, mit jemandem zu reden.”
“Das freut mich.” Sie legte ihm ermutigend eine Hand auf den Arm. “Vielleicht ist diese Woche ohne Sie für Paola eine Chance, alles noch einmal zu durchdenken. Sie wird wahrscheinlich so froh über Ihre Rückkehr sein, dass sie ein Dutzend Dinnerpartys gibt!”
“Das hoffe ich.” Gianni blickte sie aus warmen braunen Augen an und legte die Hand auf ihre. “Danke!”, sagte er ernst.
In diesem Moment kam Lefteris die Stufen von der Terrasse hinab. “Störe ich?”, fragte er kühl, als Courtney Gianni in einer lächerlich schuldbewussten Geste ihre Hand entriss.
“Natürlich nicht.” Giannis Wangen waren gerötet, und Courtney hatte das Gefühl, er wolle seinen großartigen Chef nicht wissen lassen, dass er Lefteris’ Köchin sein Herz ausgeschüttet hatte. “Ich habe Courtney gerade gesagt, wie sehr wir alle ihr Essen genießen.”
“Sicher ist sie sehr empfänglich für Ihre Komplimente”, sagte Lefteris so schroff, dass Gianni ihn verwirrt ansah und sich, nachdem er eine Entschuldigung gemurmelt hatte, hastig entfernte. Bevor Courtney ihm folgen konnte, packte Lefteris sie hart am Arm. “Wo waren Sie?”, fragte er wütend.
Courtney schüttelte seine Hand ab. “Spazieren”, sagte sie schroff.
“Mit Gianni?”
“Haben Sie etwas dagegen?”
Ein Muskel zuckte an seinem Kinn. “Sie sind hier, um zu kochen.”
“Ich wusste nicht, dass ich um Ihre Erlaubnis bitten muss, wenn ich für fünf Minuten die Küche verlasse!”, erwiderte sie ironisch.
“Keineswegs. Aber ich sehe es nicht gern, wenn Sie mit meinen Gästen flirten”, sagte er finster.
“Ich habe nicht geflirtet!”, erwiderte Courtney zornig. “Ich habe Signor Neri unterwegs getroffen. Sollte ich an ihm vorbeigehen, ohne mit ihm zu sprechen? Seien Sie froh, dass ich freundlich zu Ihren Gästen bin.”
“Schließt Ihre Freundlichkeit auch die Erlaubnis ein, Sie anfassen zu dürfen? Worüber haben Sie beide sich so intensiv unterhalten?”
Courtney blieb vor Wut beinahe der Atem weg. “Das geht Sie gar nichts an”, stieß sie zwischen den Zähnen hervor.
“Zumindest versuchen Sie nicht, mir weiszumachen, Sie hätten in der einen Stunde seit Ihrem Weggang nur Komplimenten über Ihre Kochkünste gelauscht”, sagte er schroff.
“So scharf beobachten Sie mich also? Ich dachte, Sie hätten heute Nachmittag Besseres zu tun!” Das hatte hoffentlich gesessen! “Wie wäre es mit einer Stempeluhr an der Tür, damit Sie immer genau wissen, wie viel Zeit ich außerhalb der Küche verbringe? Schließlich bin ich ja nur eine Köchin, nicht wahr?” Sie konnte den Anflug von Bitterkeit in ihrer Stimme nicht unterdrücken.
Finster blickten sie sich an, und die Atmosphäre zwischen ihnen knisterte spannungsgeladen. Schließlich seufzte Lefteris verärgert. “War Gianni die ganze Zeit bei Ihnen?”
“Obwohl Sie das nichts angeht: Nein, wir sind nur etwa zehn Minuten zusammen spazieren gegangen, wohl kaum lange genug, um eine leidenschaftliche Affäre zu beginnen!”, sagte sie bissig. “Falls Ihr Verhör damit beendet ist, würde ich jetzt gern in die Küche zurückgehen – wohin ich ja Ihrer Meinung nach gehöre!”
7. KAPITEL
D en Kopf hoch erhoben, ging Courtney in die Küche und klapperte während der Vorbereitungen für das Abendessen laut mit dem Geschirr herum. Wie kam er dazu, sie zu verhören? Wofür hielt er sie – für eine Sklavin?
Die Wut erleichterte es Courtney, die letzten Tage zu überstehen. Sie behandelte Lefteris kühl und formell, während sie zu allen anderen sehr charmant war, nur Inger ignorierte sie völlig. In ihrer schlechten Laune entging ihr, dass diese ebenfalls ziemlich unzufrieden aussah. Auch Lefteris machte ein grimmiges Gesicht, das sich noch verfinsterte, wenn Gianni sich
Weitere Kostenlose Bücher