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Verliebt in meinen griechischen Feind

Verliebt in meinen griechischen Feind

Titel: Verliebt in meinen griechischen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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sich offensichtlich entspannen. Es ist wohl der einzige Ort, an dem er sich daheim fühlt.” Sie warf Courtney einen Blick zu. “Ich glaube, er braucht eine Frau, zu der er nach Hause kommen kann.”
    Courtney hätte gern mehr über Inger erfahren. Es habe Gerüchte über ein Verhältnis zwischen ihr und Lefteris gegeben, berichteten die Frauen, doch keine wusste es genau, denn Inger machte sich anscheinend nicht die Mühe, mit ihnen zu reden. Sie war nur an ihrer Karriere interessiert – und an Lefteris, fügte Courtney im Stillen hinzu. Wie oft hatte sie schon beobachtet, dass die blonde Dänin ihm vertraulich die Hand auf den Arm legte, und überhaupt schienen die beiden ständig zusammenzustecken.
    Courtney konnte diesen Anblick nicht ertragen und tat ihr Bestes, Lefteris aus dem Weg zu gehen. Einige Male lud er sie ein, mit ihnen Kaffee zu trinken oder schwimmen zu gehen, doch sie lehnte jedes Mal hochnäsig ab, bis er es schließlich aufgab. Inger schien darüber sehr erfreut zu sein. Mehrmals bemerkte Courtney, wie die andere Frau sie kalt und abschätzend beobachtete, und ihr war instinktiv bewusst, dass Inger sie aus irgendeinem Grund nicht mochte.
    Das zwischen ihr und Lefteris in Chania aufgekeimte Verständnis war verschwunden. Courtney erkannte ihn nicht wieder. War dieser kühle Industriemagnat wirklich der Mann, dem sie in der Taverne ihre Minderwertigkeitsgefühle gebeichtet hatte? Der ihr in Knossos von Theseus und dem Labyrinth erzählt, ihr die Einkäufe getragen hatte und neben ihr durch die Hintergassen von Chania gegangen war? Der Mann, der sie geküsst hatte? Beim Gedanken an diesen Kuss verspürte Courtney Scham und Sehnsucht – und Wut auf sich selbst, weil sie sich so hatte verletzen lassen. Warum hatte er sie geküsst, wo er doch gewusst hatte, dass am nächsten Tag Inger, die perfekte, ganz unenglische Inger, ankommen würde?
    Wenn sich nach dem Mittagessen alle zu einem Schläfchen in ihre Zimmer zurückgezogen hatten, machte Courtney sich oft zu einem Spaziergang auf, um sich von ihren Gedanken an Lefteris abzulenken.
    Eines Mittags räumte sie gerade die Küche auf, als Inger eintrat. Wie immer sah sie so frisch und gepflegt aus, dass Courtney sich neben ihrer lässigen Eleganz wie eine Vogelscheuche vorkam.
    “Kann ich Ihnen etwas bringen?” Sie musste sich zwingen, höflich zu sein.
    Doch dieses Mal schien Inger ihr freundlich gesonnen zu sein. “Ja, bitte eine Flasche Champagner und zwei Gläser.” Sie warf Courtney einen vertraulichen Blick zu. “Eine kleine Überraschung.”
    Courtney brauchte nicht zu fragen, für wen die Überraschung bestimmt war. “Sie haben etwas zu feiern?”, fragte sie höflich.
    Inger lächelte geheimnisvoll. “Nur das Vergnügen, einige Stunden für uns zu haben.” Ihr kalter Blick begegnete Courtneys. “Sie wissen schon.”
    “Natürlich”, erwiderte Courtney unwillkürlich. So also verbrachte Lefteris seine Siesta! Obwohl es sie nichts anging, konnte sie plötzlich ihre Eifersucht nicht unterdrücken.
    Während sie den Champagner in einen Eiskübel stellte und zwei Gläser holte, kam sie sich unter Ingers ungeduldigen Blicken wirklich wie ein Dienstmädchen vor. Der einzige Dank der blonden Dänin war ein kühles Lächeln, bevor sie mit Flasche und Gläsern in den Händen in Richtung Lefteris’ Zimmer verschwand.
    Courtney bebte immer noch vor Wut, als sie etwas später durch die Olivenhaine ging. Das lange Gras kitzelte sie an den nackten Beinen, und die Stille beruhigte sie ein wenig. Aufatmend lehnte sie sich gegen einen Baumstamm, schloss die Augen und versuchte, den Gedanken an Inger und Lefteris zu verdrängen, wie sie Champagner tranken und sich liebten. Nur einmal hatte Courtney einen Blick in sein Zimmer erhascht. Sie erinnerte sich an den polierten Holzfußboden, das breite Bett und die kunstvoll geschnitzten Kommoden. Durch die geöffneten Fensterläden war strahlendes Sonnenlicht in den Raum geflutet.
    Hatte er die Fensterläden jetzt geschlossen? Lag er auf dem großen Bett, Inger neben sich?
    Schlagartig öffnete Courtney die Augen. Ohnmächtiger Schmerz umklammerte ihr Herz mit solcher Macht, dass sie kaum atmen konnte. Sie presste sich die Fäuste gegen die Augen. Nein, sie würde nicht weinen. Warum auch? Nur noch drei Tage, und dann konnte sie gehen, wohin sie wollte. Sie versuchte sich vorzustellen, wo sie wohl in einer Woche sein würde, was ihr aber nicht gelang.
    Als sie langsam nach Hause zurückging, begegnete ihr

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