Verliebt in meinen griechischen Feind
Courtney auch nur näherte.
Alles in allem war es für Courtney eine Erleichterung, als sich am letzten Tag alle auf der Terrasse versammelten, um sich von ihr zu verabschieden. Sie war gerührt über die herzlichen Komplimente bezüglich ihrer Kochkünste. Gianni schüttelte ihr besonders lange die Hand. “Denken Sie an unsere Unterhaltung, und rufen Sie mich an, wenn Sie es sich überlegt haben”, sagte er und reichte ihr seine Visitenkarte.
Über seine Schulter sah Courtney Lefteris, der sie beide finster beobachtete. “Danke, Gianni”, erwiderte sie und lächelte strahlend. “Das werde ich tun.”
Lefteris grimmiger Blick entschädigte sie für vieles.
Kurz darauf war sie allein und ließ sich auf die Bank sinken. Lefteris brachte seine Gäste zum Flughafen, doch dem Blick nach zu urteilen, den er ihr noch zugeworfen hatte, konnte sie sich nach seiner Rückkehr auf einen Wutanfall gefasst machen.
Gereizt über ihre eigene Nervosität, stand sie auf und ging auf ihr Zimmer. Diese Woche war anstrengend gewesen, und sie war müde. Sie hatte ihre Arbeit getan. Jetzt musste sie nur noch packen.
Während sie ihre Kleidungsstücke zusammenlegte, versuchte sie sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass sie nie wieder in diesem hübschen, sonnendurchfluteten Zimmer aufwachen, nie wieder in der Dunkelheit liegen und den Jasminduft einatmen würde. Zum letzten Mal würde sie durch die kühle Halle gehen und die Stufen zum Tor hinab. Zum letzten Mal würde sie Lefteris sehen.
Kurz dachte sie daran, noch vor seiner Rückkehr das Haus zu verlassen, doch das wäre nicht nur unhöflich, sondern auch dumm. Er hatte sie noch nicht bezahlt. Und warum machte sie sich überhaupt Sorgen? Sie hatte ihren Teil der Abmachung eingehalten. Es war nicht ihre Schuld, dass er wütend war, weil Inger ihm die Siesta nicht mehr mit Champagner versüßen würde.
Courtney stellte ihren Koffer auf der Terrasse ab und zählte im stillen Lefteris’ unangenehme Eigenschaften auf. Er war arrogant, egoistisch, unvernünftig, engstirnig und trug die Nase so hoch, dass er nicht wahrnahm, was direkt vor ihm geschah. Die ganze Woche hatte er mit Inger zusammengesteckt und dann die Frechheit besessen, sie, Courtney, zu beschuldigen, mit Gianni geflirtet zu haben, nur weil sie ihm mit Sympathie begegnet war. Lefteris war ein Chauvinist, und sie sollte froh sein, ihn nie wieder sehen zu müssen.
Bis zu seiner Rückkehr hatte sie sich in rasende Wut geredet, und die steigerte sich noch beim Anblick seiner zornig zusammengezogenen Augenbrauen, als er Courtney neben ihrem Koffer auf der Terrasse fand.
“Was tun Sie denn hier?”
“Ich warte auf mein Geld”, erwiderte sie kurz angebunden. “Oder hätte ich lieber in der Küche bleiben sollen?”
Er presste grimmig die Lippen aufeinander. “Warum wollen Sie so plötzlich abreisen? Vielleicht, weil auch Ihr Freund Gianni fort ist? Keine romantischen Spaziergänge mehr durch die Olivenhaine?”
“Ich gehe, weil meine Arbeit beendet ist”, antwortete sie kühl.
Er wandte ihr den Rücken zu, ganz die personifizierte Feindseligkeit. “Er ist verheiratet”, stieß er hervor.
“Das weiß ich.” Courtney hatte Mühe, ihre Beherrschung zu wahren. “Er hat mir von seiner Frau erzählt.”
Lefteris fuhr zu ihr herum. “Erzählen Sie mir jetzt bloß nicht, Sie sind auf diese ‘Meine Frau versteht mich nicht’-Masche hereingefallen!”, höhnte er.
Courtney wurde blass vor unterdrücktem Zorn. “Das war keine Masche. Und gerade Ihnen werde ich bestimmt nicht erzählen, was Gianni mir anvertraut hat. Er brauchte nur jemanden zum Reden.”
“Für mich sah das ganz anders aus!”
“Es erstaunt mich, dass Sie ihn überhaupt bemerkt haben!” Courtney verlor endgültig die Beherrschung und sprang auf. “Sie waren doch viel zu sehr damit beschäftigt, sich heimlich mit Inger zu treffen! Woher gerade Sie die Unverschämtheit nehmen, Gianni wegen Flirtens zu beschuldigen, ist mir absolut unverständlich!”
“Inger ist nur eine geschätzte Mitarbeiterin”, erwiderte er wütend.
“Für mich sah das ganz anders aus!”, wiederholte sie höhnisch seine eigenen Worte.
Einen Moment dachte sie, er würde sie schlagen. Seine Kiefermuskeln traten hart hervor, während er mühsam die Beherrschung zurückgewann. “Was werden Sie jetzt tun?”, fragte er schließlich schroff.
“Zuerst einmal werde ich mich von Ihnen bezahlen lassen!”
“Oh, natürlich!” Er verschwand im Haus und kehrte gleich
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