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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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zurücktrat. Welche Art magischer Macht sie auch über ihn besaß - sie wurde offenbar größer. Und trotz seines Instinkts, der ihm sagte, dass sie Ärger bedeutete, brachte er es allem Anschein nach nicht über sich, sie aus seinen Gedanken zu verbannen.
    Er kratzte sich an der Brust und räusperte sich. »Also, wollen Sie mir jetzt verraten, was los ist?«, fragte er.
    Savannah nickte mit aufgerissenen Augen.
    Mike wartete einen Moment, doch sie sagte nichts. »Soll ich Sie in Ihr Zimmer bringen? Vielleicht wollen Sie sich ja hinsetzen«, meinte er.
    Sie schüttelte so heftig den Kopf, dass ihn die Spitzen ihres dunklen Haars an der Schulter kitzelten. »Er könnte immer noch drin sein«, flüsterte sie.
    »Er? Wer?«, fragte Mike mit gerunzelter Stirn. Hatte sie einen verärgerten Freund, der sie verfolgte? Oder, schlimmer noch, einen Ehemann? Bei diesem Gedanken biss er die Zähne zusammen, auch wenn er nicht wusste, ob aus Wut über sich selbst, weil er diese Möglichkeit nicht in Betracht gezogen
hatte, oder aus Verärgerung über sie, weil sie ihn nicht hatte wissen lassen, dass sie nicht zur Verfügung stand.
    Sie beugte sich vor, legte ihm eine Hand auf den Arm und drückte mit überraschender Kraft zu. »Ich kenne seinen Namen nicht. Er kam heute Abend zu mir ins Büro und wollte mir nicht sagen, wie er heißt.«
    Mike hatte keine Ahnung, wovon sie redete, doch die Gewissheit, dass sie nicht von einem wütenden Ehemann verfolgt wurde, erfüllte ihn mit größerer Erleichterung, als es sollte.
    »Sie glauben also, jemand ist in Ihrem Zimmer?«, hakte er nach, nur um ganz sicher zu sein, dass er das Problem erfasst hatte.
    Savannah nickte, ohne ihren Griff um seinen Arm zu lockern.
    »Aber Sie wissen nicht, wer er ist oder wie viele noch drin sein könnten?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Haben Sie die Polizei gerufen?«, fragte er.
    »Nein«, sagte sie endlich. »Ich wollte gerade nach unten gehen und es tun, als ich auf Sie gestoßen bin.«
    »Okay. Sie bleiben hier, während ich hineingehe und nachsehe. Wenn es Ärger gibt, kommen Sie nicht herein und zeigen Ihren neuesten Kickbox-Trick. Stattdessen gehen Sie raus und rufen die Polizei. Klar?«
    Sie nickte, starrte jedoch auf den Zementboden, was Mike ahnen ließ, dass sie wahrscheinlich log. Das passte.
    Doch er machte sich keine allzu großen Sorgen. Er wurde mit den meisten Schwierigkeiten fertig, die das Leben für ihn bereithielt.
    Mike löste Savannahs Finger von seinem Arm und bläute
ihr noch einmal ein, zu bleiben, wo sie war. Die Hand auf den Griff seiner Waffe gelegt, schob er sich auf ihr Zimmer zu, und runzelte beim Anblick der roten Ameisen die Stirn, die in einer Linie über die Galerie defilierten. Vor Savannahs Tür bogen sie ab, krabbelten über die zwei Zentimeter hohe Schwelle und verschwanden in ihrem Zimmer. Er verzog das Gesicht, als eine sieben Zentimeter lange Schabe aus den Schatten hinter ihm geflitzt kam und Savannahs Zimmer vor den Ameisen erreichte.
    Was zum Teufel war hier los?
    Als Mike Savannahs Zimmertür erreichte, schob er sein Jackett beiseite und löste seine Waffe aus dem Holster, ehe er mit dem Fuß die Tür aufstampfte und schrie: »Okay, wer Sie auch sind, kommen Sie mit erhobenen Händen heraus!«
    Er wartete einige Sekunden und lauschte gespannt auf irgendwelche Geräusche aus dem Inneren des Zimmers. Als er nichts hörte, spähte er über die Schulter, um zu sehen, ob Savannah noch immer im Treppenhaus stand, ehe er sich wieder umdrehte und langsam das Zimmer betrat.
     
    Als Mike in ihrem Zimmer verschwand, zog Savannah ihr Mobiltelefon aus der Tasche und drückte die 911. Ihr Finger schwebte über der grünen Wähltaste, bereit, sie zu betätigen, falls Schüsse, Schreie oder Kampfgeräusche aus ihrem Zimmer drangen.
    Sie hätte ihn nicht allein hineingehen lassen sollen. Er war Flugbegleiter, Herrgott noch mal, kein Polizist oder irgendein Kung-Fu-Typ. Er war ebenso wenig fähig, mit einem Einbrecher fertig zu werden wie sie. Warum also hatte sie zugelassen, dass er sich in diese Gefahr begab?
    Savannah schloss die Augen und rief sich das Gefühl seiner
starken Arme um ihren Körper ins Gedächtnis und wie sicher sie sich in seiner Umarmung gefühlt hatte. Sie hatte sich von seiner Tapferkeit einlullen lassen, und wenn ihm etwas zustieß, wäre es allein ihre Schuld.
    Den Finger noch immer über der Wähltaste, schlug Savannah die Augen auf, straffte die Schultern und machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer.

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