Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman
mir genau, was passiert ist, Wort für Wort.«
»Ich will jetzt nicht darüber reden.« Seine Kehle war wie zugeschnürt, es fühlte sich an, als hätte er einen Knoten in der Zunge. »Ich möchte dir lieber sagen, wie schön du bist.«
Sie blinzelte ihn misstrauisch an. »Ich sehe noch genauso aus, wie beim letzten Mal, als wir uns gesehen haben. Außer dass ich jetzt einen Sonnenbrand auf der Nase habe.«
»Du bist wunderschön.« Er trat einen Schritt näher. »Und ich möchte dich heiraten. Diesmal richtig. Für immer.«
Sie kniff die Augen zusammen. »Warum?«
So hatte er es sich eigentlich nicht vorgestellt. Er wollte sie berühren, doch die kritische Falte zwischen ihren Augenbrauen hielt ihn davon ab. »Weil ich dich liebe. Wirklich. Mehr als ich mir jemals hätte träumen lassen.«
Totenstille.
»Molly, hör mir bitte zu. Es tut mir Leid, was passiert ist, und dass ich so lange gebraucht habe, um herauszufinden, was ich wirklich will. Aber wenn ich mit dir zusammen war, hat es mir so viel Spaß gemacht, dass ich kaum zum Nachdenken gekommen bin. Doch als du gegangen warst, sah plötzlich alles anders aus, und mir ist klar geworden, dass du mit allem, was du über mich gesagt hast, Recht hattest. Ich
hatte Angst. Deshalb bestand mein ganzes Leben nur aus Football. Es war das Einzige, dessen ich mir sicher sein konnte, und deshalb habe ich dieses Jahr auch so sehr mit dem Risiko gespielt. In mir war eine Leere, die ich mit irgendetwas füllen wollte, aber ich habe es falsch angefangen. Ich weiß nur, dass ich diese Leere jetzt nicht mehr spüre, weil du da bist.«
Mollys Herz klopfte so laut, dass sie Angst hatte, er könne es hören. Meinte er es ernst? Zumindest machte er den Eindruck: besorgt, aufgeregt, ernster, als sie ihn je erlebt hatte. Was, wenn es ihm tatsächlich ernst war?
Doch sie war ein gebranntes Kind, was falsche Versprechungen anging, und sofort schaltete sich ihr Überlebenswille ein. »Erzähl mir mehr von dem Verkauf.«
»Darüber möchte ich jetzt nicht sprechen. Lass uns lieber über uns reden. Über unsere Zukunft.«
»Aber ich kann nicht über die Zukunft sprechen, wenn ich das Hier und Jetzt nicht verstehe.«
Er hatte schon geahnt, dass sie nicht locker lassen würde, trotzdem versuchte er ein erneutes Ablenkungsmanöver. »Du hast mir sehr gefehlt. Ohne dich war ich einfach nicht glücklich.«
Wie lange hatte sie darauf gewartet, das aus seinem Mund zu hören! Und doch … »Ich brauch nur meine Schwester anzurufen.«
»Also gut, wenn du es nicht anders willst.« Er lehnte sich an den Zaun. »Ich wollte die Dinge mit Phoebe und Dan ein für alle Mal klären, also fuhr ich zu ihnen nach Hause. Dan war nicht da, aber ich habe mit Phoebe gesprochen. Ich habe ihr gesagt, dass ich dich liebe und dass ich dich fragen werde, ob du meine Frau werden willst - und diesmal meine ich es ernst. Ich habe sie um ihren Segen gebeten.«
Vergeblich suchte Molly nach irgendetwas, an dem sie sich hätte festhalten können. Sie ließ sich ins Gras fallen und zog die Beine an. Sie versuchte tief und entspannt zu atmen.
Er blickte auf sie herab. »Na, ein bisschen glücklicher könntest du ruhig aussehen.«
»Erzähl weiter.«
»Phoebe gefiel das Ganze überhaupt nicht.« Er stieß sich vom Zaun ab, die Linien um seinen Mund verschärften sich. »Sie war schlichtweg dagegen und warf mir vor, ich würde dich nur benutzen, um meine Rente zu sichern.«
»Wie kommt sie darauf?«
»Es ist kein Geheimnis, dass ich gern Trainer werden möchte, und ich habe schon mit Dan über eine Arbeit in der Zentrale gesprochen.«
Plötzlich wurde ihr einiges klar. »Sie meinte also, du würdest mich nur benutzen, um deine Zukunft bei den Stars zu sichern.«
Er explodierte. »So was habe ich nicht nötig. Dass ich gut bin, muss ich wohl nicht mehr beweisen. Und im ganzen Footballverband gibt es keinen, der mehr über das Spiel weiß als ich. Aber sie hat mich angesehen, als wäre ich irgendein namenloser Schmarotzer. Molly, ich weiß, wie sehr du deine Schwester liebst, aber im Football geht es nun mal ums Gewinnen, und ich muss dir leider sagen, dass ich jeglichen Respekt vor ihr verloren habe.«
Sie stand auf. »Aber das ist noch nicht alles, oder?«
In seinem Gesicht spiegelte sich eine Mischung aus Wut und Verwirrung, so als könnte er nicht begreifen, wie ein strahlender Stern wie er so plötzlich seinen Glanz verlieren konnte. »Sie sagte, ich könne entweder dich bekommen oder die Stars, aber
Weitere Kostenlose Bücher