Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman
gewesen,
als er vor ein paar Tagen mit Lilly und Liam gesprochen hatte. Die beiden klangen so glücklich.
Das Steuer vibrierte unter seinen Händen, aber er hatte einen stärkeren Kick verspürt, als er mit Molly vom Felsen in den See gesprungen war.
270. Oder an dem Tag, als sie das Kanu zum Kentern gebracht hatte. 290. Oder als er hinter Marmie her in den Baum geklettert war. 300. Oder wenn er einfach den Schalk in ihren Augen aufblitzen sah.
Und wenn sie sich geliebt hatten. Das war der größte Kick seines Lebens gewesen.
Jetzt war der ganze Spaß vorbei. Der Nervenkitzel mit dem Fahrrad im Ferienpark neben Molly herzufahren war größer gewesen als der im Ferrari Spider bei 190.
Der Schweiß rann ihm den Rücken hinunter. Wenn jetzt ein Reifen platzte, würde er sie niemals wiedersehen, hätte keine Möglichkeit mehr, ihr zu sagen, wie Recht sie hatte mit der Einschätzung seiner Person. Er hatte genauso viel Angst, wie sie gesagt hatte.
Er hatte sich in sie verliebt.
Plötzlich füllten sich all die leeren Stellen in seinem Inneren und er nahm den Fuß vom Gaspedal. Er ließ sich in den Sitz zurückfallen und fühlte alles über sich zusammenbrechen. Lilly hatte versucht, es ihm zu sagen, Jane Bonner ebenso, aber er hatte nicht zuhören wollen. Molly hatte Recht. Er hatte insgeheim befürchtet, als Mensch nicht ebenso erfolgreich zu sein wie als Footballspieler, also hatte er es gar nicht erst versucht. Aber er war viel zu alt, um sein Leben noch länger zu verschwenden.
Er lenkte auf die rechte Fahrbahn hinüber. Zum ersten Mal seit Monaten fühlte er sich ruhig. Sie hatte ihm gesagt, dass sie ihn liebte, und jetzt erst wusste er genau, was das bedeutete. Er wusste auch, was er jetzt zu tun hatte. Diesmal würde er alles richtig machen.
Eine halbe Stunde später klingelte er an der Tür der Calebows. Andrew öffnete ihm in Jeans und mit einem orangefarbenen Schwimmring um den Bauch. »Kevin! Willst du mit mir schwimmen gehen?«
»Sorry, Kumpel, heute nicht.« Kevin schob sich an ihm vorbei. »Ich muss mit deiner Mom und deinem Dad reden.«
»Ich weiß nicht, wo Dad ist, aber Mom ist in ihrem Arbeitszimmer.«
»Danke.« Er fuhr Andrew durch die Haare und ging allein durchs Haus zum Arbeitszimmer, das nach hinten hinaus lag. Die Tür stand offen, dennoch klopfte er an. »Phoebe?«
Sie wandte sich um und starrte ihn an.
»Tut mir Leid, dass ich hier so reinplatze, aber ich muss mit dir sprechen.«
»Ach?« Sie schob ihren Stuhl zurück und streckte die langen Chorus-Girl-Beine aus - länger noch als Mollys, aber nicht halb so hübsch. Sie trug weiße Shorts und pinkfarbene Plastiksandalen, die mit weißen Dinosauriern bedruckt waren. Trotzdem sah sie Ehrfurcht gebietender als der Herrgott selbst aus, und was die Welt der Stars anlangte, hatte sie auch so viel Macht.
»Es geht um Molly.«
Einen Moment lang vermeinte er etwas Abschätzendes in ihrem Blick zu erkennen. »Was ist mit ihr?«
Er betrat das Zimmer und wartete auf die Aufforderung sich zu setzen. Sie kam nicht.
Er sah keine Möglichkeit, sich langsam an das Thema heranzutasten und er hatte auch keinen Grund dazu. »Ich will sie heiraten. Richtig. Und ich will dazu deinen Segen.«
Er erhielt nicht das Lächeln, das er erwartet hatte. »Warum der plötzliche Meinungswechsel?«
»Weil ich sie liebe und für immer Teil ihres Lebens sein will.«
»Ach so.«
Sie hatte eine vollkommen undurchdringliche Miene aufgesetzt. Vielleicht wusste sie nicht, was Molly für ihn empfand. Es wäre typisch für Molly gewesen, wenn sie versucht hätte, ihre Gefühle vor ihrer Schwester zu verbergen, um ihn zu schützen. »Sie liebt mich.«
Phoebe sah nicht beeindruckt aus.
Er versuchte es noch einmal: »Ich bin ziemlich sicher, dass sie glücklich darüber sein wird.«
»Oh, das wird sie sicher. Zu Anfang wenigstens.«
Die Temperatur im Raum fiel um zehn Grad. »Was meinst du damit?«
Sie erhob sich von ihrem Schreibtisch und sah dabei viel strenger aus, als man von jemandem mit Dinosauriersandalen an den Füßen erwartet hätte. »Du weißt, dass wir uns eine richtige Ehe für Molly wünschen.«
»Das wünsche ich auch. Deswegen bin ich schließlich hier.«
»Einen Ehemann, für den sie an erster Stelle steht.«
»Den wird sie bekommen.«
»Der Tiger wechselt seine Streifen allzu schnell.«
Er versuchte gar nicht erst, so zu tun, als verstünde er nicht, was sie meinte. »Ich gebe zu, dass ich eine Weile gebraucht habe, herauszufinden, dass
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