Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman
vorstellen.«
»Vielleicht wollt ihr ja auch ein bisschen Football spielen«, fügte Benny hinzu.
Victoria Phoebe zog eines der rosa Schleifenbänder aus ihrem Taufmützchen in den Mund. »Wie ihr seht, bin ich hier gerade etwas angebunden.«
»Schon genauso sarkastisch wir ihre Mutter«, bemerkte Murphy Maus.
Victoria Phoebes Vater zog ihr das Band wieder aus dem Mund. Sie nutzte die Gelegenheit, um an seiner Hand und an ihrem Lieblingsschnuller zu nuckeln, seinem neuen Superbowl-Ring. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und wechselte einen lächelnden Blick mit ihrer Mutter, die an seiner Seite stand. Daneben betrachtete Tante Phoebe glückstrahlend die junge Familie, die dank ihres speziellen Talentes für Täuschungsmanöver entstanden war.
»Von den großen Menschen erkenne ich nicht viele wieder«, sagte Leo der Ochsenfrosch, »aber die Kleinen kenne ich fast alle - die Calebows und Bonners, die Denton-Kinder aus Telarosa, und ist das da drüben nicht Traveler?«
Victoria Phoebe genoss es, zum Kreis der Eingeweihten zu gehören, und sie ließ von ihrem Superbowl-Ring ab, um auf einige der erwachsenen Gäste hinzuweisen. All diese riesigen Männer gehören zu Daddys Footballteam. Und da drüben sind Onkel Cals Brüder mit den Mamas und den Kindern. Tante Jane spricht gerade mit Onkel Dan. Sie ist ganz nett, aber gestern Abend, als sie mich auf dem Arm hatte, wollte sie etwas auf mein Bein schreiben, und Daddy musste ihr den Stift wegnehmen.
»Ja, wir haben schon öfter Klagen über sie gehört«, sagte Daphne. »Deine Mutter sieht besonders reizend aus.«
Und wie sie duftet - nach Blumen und Vanilleplätzchen. Ich liebe meine Mom. Sie kann die besten Geschichten erzählen.
»Was du nicht sagst«, bemerkte Benny.
Daphne stieß ihn mit dem Ellenbogen in die Seite, doch Victoria Phoebe schmiegte sich an den Hals ihres Vaters und hörte es nicht. Sie blickte nach oben. Dies ist mein allerliebster Daddy. Er sagt immer, ich bin sein absoluter Liebling, aber ich soll es Mom nicht hören lassen. Doch er sagt es meist, wenn sie dabei ist, und dann lachen die beiden.
»Du hast wirklich sehr nette Eltern«, bemerkte Melissa höflich.
Ich weiß, aber sie küssen mich ein bisschen viel auf die Wangen. Meine Haut wird davon schon ganz spröde.
»Darüber hat sich Rosie Bonner auch immer beschwert.«
Rosie Bonner! Victoria Phoebe wurde ungehalten. Gestern Abend hat sie versucht, mich in der Altpapierkiste zu verstecken, weil sie meinte, ich bekäme zu viel Aufmerksamkeit. Hannah musste sie erst mit einem Keks ablenken. Ich liiiebe Hannah!
»Sie war auch immer unsere beste Freundin«, sagte Daphne. »Als sie so alt war wie du, haben wir viel mit ihr gespielt.«
Spielt ihr denn jetzt nicht mehr mit ihr?
Die Tiere wechselten einen Blick. »Nicht mehr so wie früher«, sagte Benny. »Es passiert viel, die Dinge ändern sich.«
Victoria Phoebe hatte nicht umsonst den Intelligenzquotienten ihrer Mutter geerbt, ihr entging so leicht nichts. Was für Dinge?
»Die Kinder können uns nur sehen, solange sie noch klein sind«, erklärte Melissa vorsichtig. »Wenn sie älter werden, verlieren sie die Kraft, uns zu sehen.«
Das ist aber schade.
»Dafür können sie dann Bücher über uns lesen«, fügte Murphy Maus hinzu. »Das ist beinahe ebenso gut.«
»Bücher, die deiner Mom eine Menge Geld einbringen«, betonte Leo. »Allerdings längst nicht so viel wie meine Gemälde.«
Victoria Phoebe war beleidigt. Es tut mir Leid, aber Lesen ist im Moment nicht mein Ding. Ich habe mit meinem wunden Po genug zu tun.
»Sarkastisch wie ihre Mutter«, gackerte Celia die Henne.
Daphne, die selbst eine Schwäche für Sarkasmus hatte, fand, es war Zeit für eine etwas genauere Erklärung. »Auch wenn du uns nicht mehr sehen kannst, wenn du älter wirst, Victoria Phoebe, werden wir immer da sein und über dich und alle deine Brüder wachen.«
Brüder?!
»Wir sind so eine Art Schutzengel«, warf Melissa hastig ein.
»Aus Plüsch«, fügte Benny hinzu.
»Tatsache ist«, sagte Daphne, »du wirst nie allein sein.«
Wie viele Brüder genau?, wollte Victoria Phoebe wissen. Oh! Ich muss gehen!, unterbrach sie, als ihr Vater sie ihrer Mutter übergab.
Die kleinen Wesen sahen zu, wie Kevin ein Glas Limonade von dem Tisch unter den Bäumen nahm. »Ich möchte mit euch anstoßen«, sagte er. »Auf all unsere Freunde und die Familie, die mir sehr viel bedeutet. Besonders auf meine Mutter Lilly, die gerade zum rechten Zeitpunkt in mein
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