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Verlobt für eine Nacht

Verlobt für eine Nacht

Titel: Verlobt für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Morey
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Weile da und betrachtete ihr schlafendes Kind, auf dessen runde Wangen das Mondlicht fiel. Was sollte sie jetzt nur tun?
    Ja, was sollte sie tun? Ihr Herz gehörte einem Mann, für den Familienleben nicht infrage kam – einem Mann, der ihre Liebe nicht wollte. Konnte sie überhaupt etwas tun?
    „Was machst du da?“, fragte Eve, als sie schließlich zurück ins Schlafzimmer ging und sah, wie Leo hastig Kleidung in eine Reisetasche packte.
    „Ich kann nicht. Ich kann dir das nicht antun.“ Er wirkte wie gequält und ein wenig benommen.
    „Was kannst du mir nicht antun?“, frage sie verwirrt.
    „Ich will dir nicht wehtun.“
    „Leo, du hattest einen Albtraum, und ich bin dir zu nahe gekommen. Du wusstest doch nicht einmal, dass ich in der Nähe war!“
    Ohne innezuhalten, zog er eine weitere Schublade auf und packte den Inhalt ein. „Aber ich weiß, wer ich bin. Ich weiß, was ich bin. Pack deine Sachen, wir reisen ab.“
    „Nein, ich werde nicht abreisen!“, entgegnete Eve. „Nicht, bevor du mir erzählst, was los ist!“
    „Ich kann euch das nicht antun“, wiederholte Leo fieberhaft. „Dir nicht und Sam auch nicht.“
    Verwirrt setzte Eve sich aufs Bett, während er die nächste Schublade öffnete und leerte. „Das ergibt doch alles keinen Sinn.“
    „Oh doch, absolut.“
    „Nein!“, rief sie verzweifelt. „Tut es nicht! Warum reagierst du so heftig? Warum willst du abreisen – wegen eines Albtraums ? Weil du unbewusst um dich geschlagen und mich getroffen hast?“
    Als Leo mit steifen Bewegungen zum Bett kam, sah Eve deutlich, wie angespannt er war und wie schwer er atmete. „Verstehst du denn nicht?“, brachte er mühsam heraus. „Wenn ich dir so etwas im Schlaf antun kann – wozu bin ich dann erst fähig, wenn ich wach bin?“
    Obwohl Eve bei seinen Worten kalt wurde, stand sie auf und sah ihm direkt ins Gesicht. Denn sie kannte ihn gut genug und wusste, wie stark er war. „Du würdest mich niemals schlagen.“
    „Das kannst du doch gar nicht wissen!“, rief er verzweifelt. „Niemand kann das wissen!“ Seine Worte waren ein weiterer Hinweis darauf, wie gequält er war.
    Eve wusste genau, was sie zu tun und zu sagen hatte. Sie wusste, dass sie jetzt stark bleiben musste. Langsam ging sie auf Leo zu. Dann blieb sie in einigem Abstand von ihm stehen, war ihm jedoch nahe genug, dass er ihrem vom Mondlicht erhellten Gesicht ansehen konnte, dass sie die Wahrheit sagte.
    „Doch, Leo, ich weiß es“, sagte sie ruhig. „Ich habe genug Zeit mit dir verbracht: Nächte voller Leidenschaft und Tage, an denen ich mich lebendiger gefühlt habe als je zuvor in meinem Leben – deinetwegen. Und ich habe gesehen, wie du meinen Sohn aus dem Wasser gezogen hast. Du würdest ihm niemals etwas antun.“
    Eve schüttelte den Kopf, überwältigt vom Bewusstsein, dass sie Leo nun etwas ganz Neues, sehr Kostbares und Zärtliches gestehen würde – bevor sie die Gelegenheit hätte, in Ruhe darüber nachzudenken und all die Unzulänglichkeiten festzustellen.
    „Verstehst du denn nicht, Leo? Ich weiß es, weil …“ Eve unterbrach sich und atmete tief ein, um Kraft zu schöpfen. Denn er hatte nie gewollt, dass sie Gefühle für ihn entwickelte. Immer wieder hatte Leo ihr deutlich gemacht, dass sich aus den gemeinsam verbrachten Tagen keine Beziehung entwickeln würde.
    Doch wie sonst sollte sie zu ihm durchdringen? Wie sonst sollte sie es ihm klarmachen?
    „Verdammt noch mal“, sagte sie. „Ich weiß es, weil ich dich liebe.“
    Leo sah sie an. Einen Moment lang spiegelte sich tiefe Furcht in seinen Augen, dann schloss er sie. Angstvoll fragte Eve sich, was sie wohl sehen würde, wenn er die Augen wieder öffnete.
    „Sag das nicht. So etwas darfst du nicht sagen“, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    Der Schmerz, der in seiner Stimme mitschwang, war so tief, dass auch Eve ihn zu spüren glaubte. Sie hatte Angst, doch zugleich fühlte sie sich alles andere als machtlos, denn was hatte sie schon zu verlieren? Sie hatte die Karten auf den Tisch gelegt und ihre tiefsten Gefühle offenbart. Nun konnte sie nichts tun, als für diese junge, verletzliche Liebe mit all ihrer Kraft zu kämpfen – und ihr Recht darauf zu verteidigen.
    „Warum darf ich es nicht sagen? Es ist doch die Wahrheit! Ich weiß auch, dass es zwecklos ist und keinen Sinn hat, aber es ist nun einmal so: Ich liebe dich, Leo. Du solltest dich lieber damit abfinden.“
    „Nein. Dadurch, dass du mir sagst, du würdest mich

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